Tal der Träume
eine gute, trockene Schlafhütte mit Darky Mick und zwei anderen Aborigines. Er konnte sogar sein müdes Pferd gegen ein frisches Tier von der Koppel eintauschen. Er war am Ziel. Die Regenzeit konnte kommen.
Sibell war außer sich. »Maudie hat Zacks Medizin aus dem Fenster geschüttet! Lucy, lass neue kommen. Ich erwarte den Arzt erst in einer Woche. Du musst ihn vorher finden.«
»Wie konntest du das tun!«, schrie Lucy, doch Maudie zeigte sich ungerührt.
»Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt ihn nicht so einlullen.«
»Nicht du triffst hier die Entscheidungen, sondern der Arzt!«
»Das könnte euch so passen! Sibell kann sich aufregen, so viel sie will, ich kümmere mich um ihn.«
Und das tat sie auch. Sie badete Zack, um ihn abzukühlen, schüttelte seine Kissen auf, damit er es bequem hatte und nicht auf der Wunde lag. Sie bestand darauf, dass er möglichst aufrecht ruhte, damit er frei atmen und auf diese Weise eine Lungenentzündung vermeiden konnte. Sie beachtete Sibells Klagen nicht, die behauptete, er könne in dieser Position nicht schlafen. Bevor die neue Laudanumflasche zwei Tage darauf eintraf, war Zack hellwach, beschwerte sich über die ständigen Schmerzen, die erforderliche Bettruhe und dass man ihn wie einen Säugling gewickelt habe, doch er erholte sich. Als Sibell ihm das Laudanum brachte, weigerte er sich zu Maudies großer Freude, es zu nehmen, wenn auch unter dem Vorwand des schlechten Geschmacks.
Der Boss hatte wieder das Heft in der Hand. Er beharrte darauf, er sei von nur einem Mann angegriffen worden, der ihn vermutlich berauben wollte, und nicht von einer ganzen Gruppe Krieger, wie die Polizei vermutete.
»Sie sind schnell dabei, alles auf die Krieger zu schieben. Wollen auch ein bisschen Abenteuer erleben. Ich habe den Burschen kurz gesehen, den vergesse ich nicht so schnell. Er war allein und trug keine Spur von Bemalung.«
»Nun, die Goldsucher wurden jedenfalls von Kriegern getötet«, sagte Maudie.
»Woher willst du das wissen?«, fragte Zack. »Sicher, so etwas ist schon vorgekommen, aber die Schwarzen auf der Station sagen, draußen zögen keine Krieger umher. Schwarze gehen nicht grundlos auf den Kriegspfad, sie müssen irgendwie provoziert worden sein. Ich schätze, die Horde, die die Goldsucher umgebracht hat, war zunächst nur auf der Jagd, und dann lief etwas schief.«
»Was denn zum Beispiel?«, wollte Maudie wissen.
»Das werden wir vermutlich nie erfahren. Und du kannst darauf wetten, dass der Mistkerl, der mich angegriffen hat und mich dann wegreiten sah, inzwischen hundert Meilen von hier entfernt ist. Ich will nicht, dass die Polizei unschuldige Stammesleute festnimmt, damit sie selbst gut dasteht.«
»Sie machen nur ihre Arbeit«, murmelte Maudie.
»Klar«, knurrte Zack. »Aber sag mal, wann fährst du eigentlich in die Stadt? Ich möchte, dass du Lucy mitnimmst.«
Sibell, die still neben der offenen Flügeltür gesessen hatte, sprang augenblicklich hoch. »Sie können nicht fahren. Es ist zu gefährlich.«
»Ist es nicht«, erwiderte Maudie. »Guter Gott, wenn wir uns bei jeder Kleinigkeit verkriechen, können wir gar nicht mehr vor die Tür gehen.«
»Den Angriff auf Zack würde ich nicht als Kleinigkeit bezeichnen.«
»Sibell … er hat dir soeben gesagt, dass der Kerl längst über alle Berge ist. Und die Polizei hat die Männer gefasst, die die Goldsucher getötet haben.«
»Was?« Zack fuhr herum und verzog das Gesicht bei dem plötzlichen Schmerz.
»Reg dich nicht auf«, sagte Maudie beschwichtigend, »ich wollte es dir eigentlich noch nicht sagen. Die Polizei hat sie in einem der Lager am Daly River gefunden.«
Zack lehnte sich zurück und seufzte. »Verstehe. Sie sind einfach ins Lager geritten und haben nach den Mördern gefragt, die sich natürlich sofort gestellt haben. Genial!«
»Sie mussten jemanden verhaften, die Mörder durften nicht ungestraft davonkommen. Und sie sagen, sie hätten die Richtigen gefasst, also hör bitte auf damit. Es geht dich nichts an.«
Zack schwieg, da Sibell in der Nähe war. Er fragte sich, wie viel davon wahr sein mochte. Dies verschaffte den Schwarzen vom Daly River möglicherweise einen Grund, um Vergeltung zu üben. Er beschloss, die Wachen, die Maudie und Lucy nach Pine Creek begleiten würden, zu verdoppeln.
»Ich muss los«, sagte Maudie gerade, »aber Lucy will auf dich und Sibell warten.«
»Nicht nötig. Wir kommen später nach.« Er lächelte Sibell an. »Wir kriegen vielleicht nasse
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