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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Türrahmen, dann rannte er zu Tobin und warf sich ihr schluchzend in die Arme.
    Tobin tastete ihn mit den Händen ab, fand jedoch keine Anzeichen auf eine Verletzung. »Jetzt ist alles gut«, sagte sie und klopfte ihm unbeholfen auf den Rücken. »Es ist vorbei. Wir haben gewonnen.«
    Baldus holte stockend Luft und sah sie mit tränenüberströmtem Gesicht an. »Molay – er hat gesagt, ich soll mich verstecken. Wir haben die Falken freigelassen und Eure Juwelen verborgen, dann hat er mich in die große Kleidertruhe gesteckt und gemeint, ich solle mich nicht herauswagen, bis er mich holen würde. Aber das hat er nicht. Niemand ist gekommen. Und dann habe ich Euch gehört … Wo kann Molay sein?«
    »Er muss losgerannt sein, um Hilfe zu holen. Aber jetzt ist alles vorbei, also wird er bald zurück sein«, erwiderte sie, wenngleich sie wenig Hoffnung dafür hegte. »Hier, trink einen Schluck aus meiner Flasche. Gut, nimm dir ruhig alles. Du musst durstig sein, nachdem du dich so lange versteckt hast. Wenn du möchtest, kannst du unter den Verwundeten nach Molay suchen. Sobald du ihn oder sonst jemanden findest, den wir kennen, kommst du und sagst mir Bescheid.«
    Baldus wischte sich das Gesicht ab und straffte die Schultern. »Ja, mein Prinz. Ich bin so froh, dass Ihr wohlbehalten zurück seid!«
    Ki schüttelte den Kopf, als der Junge losrannte. »Es ist ihm nicht einmal aufgefallen.«
     
    Eine vertraute Stimme weckte Iya.
    »Iya? Iya, kannst du mich hören?«
    Sie schlug die Augen auf und erblickte Arkoniel, der über ihr kniete. Es herrschte Tageslicht. Ihr ganzer Körper schmerzte und war völlig durchfroren, aber sie schien noch am Leben zu sein.
    Mit seiner Hilfe setzte sie sich auf und fand sich unweit der Stelle, wo sie in der Nacht zuvor die Tore angegriffen hatten, am Straßenrand wieder. Jemand hatte sie aus dem Graben geschleift und in Mäntel gewickelt. Saruel und Dylias hockten neben ihr, und in der Nähe erblickte sie weitere Zauberer, die sie offenkundig erleichtert anlächelten.
    »Guten Morgen«, sagte Arkoniel, doch sein Lächeln wirkte gezwungen.
    »Was ist geschehen?« Vom Feind war weit und breit nichts zu sehen; skalanische Soldaten bewachten das Tor, und die Menschen schienen unbehelligt zu kommen und zu gehen.
    »Was geschehen ist?« Saruel lachte. »Tja, wir hatten Erfolg, aber du wärst dabei fast umgekommen.«
    Du wirst nicht eindringen.
    Warum kamen ihr Bruders Worte ausgerechnet in diesem Augenblick in den Sinn? »Tobin? Ist sie …?«
    »Jorvai war früher hier und sagte, sie hat es erneut mit heiler Haut überstanden. Er ist überzeugt davon, dass sie göttlichen Schutz genießt, und so, wie die Berichte über das Gefecht klingen, hat er wohl Recht.«
    Behutsam stand Iya auf. Sie fühlte sich rundum wund, schien jedoch abgesehen davon unversehrt.
    Ein berittener Bote kam durch das Tor und galoppierte brüllend die Straße entlang. »Geht zum Thronsaal im Alten Palast. Alle Skalaner sind aufgerufen, sich in den Thronsaal im Alten Palast zu begeben.«
    Dylias ergriff Iyas Arm und lächelte breit. »Komm, meine Liebe. Deine junge Königin ruft uns.«
    »Noch nie wurden süßere Worte ausgesprochen.« Iya lachte, und alle Beschwerden und Schmerzen schienen von ihr abzufallen. »Kommt, meine geschundenen Dritten Orëska. Lasst uns vorstellig werden.«
    Plötzlich berührte Saruel sie am Arm. »Seht nur. Dort im Hafen.«
    Ein kleines Schiff kreuzte über das Wasser auf die verwüsteten Kais zu. Das rechteckige Segel wies ein unverkennbares Dunkelrot auf, und darauf prangte das Symbol eines großen, weißen Auges über einem umgekehrten Halbmond.
    Iya fasste sich zum Gruß an das Herz und die Lider. »Anscheinend hat der Lichtträger eine neue Botschaft für uns, und wohl eine dringende, wenn das Orakel höchstpersönlich kommt, um sie zu überbringen.«
    »Aber wie? Woher konnte das Orakel es wissen?«, entfuhr es Arkoniel.
    Iya tätschelte seinen Arm. »Aber, aber, mein lieber Junge. Was wäre sie für ein Orakel, wenn sie das nicht gesehen hätte?«
     
    Die Bleisiegel am Eingang zum Thronsaal waren entfernt und die goldenen Türen weit aufgestoßen worden. Tobin trat mit ihrer Garde ein und fand die große Halle bereits voller Menschen vor.
    Soldaten und Bürger gaben in nahezu völliger Stille den Weg für sie frei, und Tobin spürte, wie sich Hunderte Augen auf sie richteten. Aus den Blicken schienen Zweifel, Argwohn und ein Hauch von Bedrohung zu sprechen. Tobin hatte angeordnet, dass

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