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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Erwägung zu ziehen, die schrecklichen Vorfälle hier in Tamuli könnten elenischen Ursprungs sein, da sie den perfekten Vorwand für das Eindringen von Ordensrittern, den Agenten des Erzprälaten Dolmant, auf den tamulischen Kontinent bieten. Könnte es sein, fragen sie, ob diese ganze Affäre von Dolmant eingefädelt wurde, um seiner Kirche die Möglichkeit zu geben, ganz Tamuli dem Glauben des elenischen Gottes zu unterwerfen, damit die politische Kontrolle des Imperiums in die Hand des Erzprälaten falle? Es sei hier darauf hingewiesen, daß Premierminister Subat den Verfasser höchstpersönlich wissen ließ, daß er sich große Sorgen mache, was diese Möglichkeit betrifft.
    In Sarsos schloß sich dem königlichen Gefolge Sephrenia an, Styrikerin, welche die Pandioner einstmals in den Geheimnissen von Styrikum unterrichtete, die jetzt aber Mitglied der Tausend ist, des herrschenden Rates jener Stadt. Auch Zalasta stieß zu der Gruppe – eine Tatsache, die unsere Besorgnis, was die Motive der Elenier betraf, ein wenig schwinden ließ. Offensichtlich war es Zalastas Bemühungen zuzuschreiben, daß die Tausend ihre Hilfe versprachen, trotz des langjährigen und – wovon viele überzeugt sind – berechtigten Mißtrauens aller Styriker elenischen Beweggründen gegenüber.
    Die Elenier zogen von Sarsos nach Atan. Auch dort gelang es Ehlana, den König und die Königin für sich einzunehmen. Es ist offensichtlich, daß die Persönlichkeit dieser reizenden jungen Dame von großer Überzeugungskraft ist.
    Wenngleich Außenminister Oscagnes Bericht über den Zusammenstoß mit den angeblichen Cyrgai zu ernsten Zweifeln Anlaß gibt, kann es keinerlei Zweifel an der Wahrheit des Berichtes geben, der jene Geschehnisse behandelt, nachdem unsere Besucher Atana verlassen hatten. Dieser Bericht stammt von Zalasta; kein Regierungsmitglied mit gesundem Menschenverstand würde die Ehrlichkeit des obersten Bürgers von Styrikum in Frage stellen. In den Bergen westlich der eigentlichen Grenze nach Tamuli wurde die Truppe wieder überfallen, und Zalasta hat bestätigt, daß die Angreifer nichtmenschlich waren.
    Bereits im vergangenen Jahr wurden in den atanischen Bergen mehrmals furchterregende Ungeheuer gesichtet. Allerdings haben viele Skeptiker diese Meldungen als weitere Trugerscheinungen jener Macht abgetan, die es darauf abgesehen hat, die Regierung Seiner Kaiserlichen Majestät zu stürzen. Diese ungemein täuschenden Trugbilder von Ogern, Vampiren, Werwölfen und Leuchtenden versetzen das einfache Volk Tamulis nun bereits seit mehreren Jahren in Angst und Schrecken; deshalb hatte man angenommen, auch diese Bergungeheuer seien lediglich geschickte Trugbilder. Zalasta jedoch versichert uns, daß es vermutlich die Feinde des Imperiums waren, welche diese riesigen, zottigen, ursprünglich auf der thalesischen Halbinsel Eosiens beheimateten Kreaturen veranlaßten, über das Polareis zur Nordküste Atans auszuwandern. Wieder einmal machte Ritter Sperber der hohen Meinung Ehre, die Zalasta von diesem Mann hat: Rasch entwarf er Taktiken, diese Ungeheuer in die Flucht zu schlagen.
    Darauf gelangte Königin Ehlanas Truppe in das Land Tamuli und alsbald ins prächtige Matherion, wo Kaiser Sarabian sie freundlich willkommen hieß. Ungeachtet aller Einwände Premierminister Subats erlaubte man den elenischen Besuchern nahezu unbeschränkten Zugang zu Seiner Majestät. Der Königin von Elenien gelang es schnell, den Kaiser zu bezaubern, wie zuvor schon die geringeren Landesherren im Westen. Um bei einer wahrheitsgetreuen Berichterstattung zu bleiben, sehen wir uns gezwungen, nicht zu verheimlichen, daß Kaiser Sarabian seither die bedauernswerte Neigung zeigt, sich in Regierungsgeschäfte einzumischen und Entscheidungen jener zu ändern, die viel mehr als er selbst von der politischen Alltagsarbeit verstehen, die zur Führung eines so gewaltigen Reiches unerläßlich ist.
    Der Premierminister hat auf den Rat des Innenministers Kolata beschlossen, Prinz Sperber dem Befehl des Ministeriums des Innern zu unterstellen. Kolata wies zu Recht darauf hin, daß Sperber, ein eosischer Elenier, unmöglich die zahllosen Kulturen Tamulis verstehen kann und deshalb Rat und Anleitung braucht, um wirksam gegen unsere Feinde vorgehen zu können. Kaiser Sarabian jedoch lehnte diese Vorgehensweise ab und erlaubte diesem Ausländer beinahe uneingeschränkte Handlungsfreiheit, um alle durch den Feind entstandenen und noch entstehende Probleme zu

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