Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
bestehen derzeit keinerlei Schiffsverbindungen über den Indischen Ozean zu den Nachbarländern Kenia oder Mosambik. Auch die Schiffsverbindungen nach Uganda und Kenia am Lake Victoria, zwischen Bujumburu, Burundi , und Kigoma am Lake Tanganyika sowie von Tansania in die Demokratische Republik Kongo liegen zurzeit brach.
Einzig von Sambia und Malawi aus kann per Schiff nach Tansania eingereist werden. Am Lake Tanganyika pendelt die
MV Liemba
zwischen Mpulungu (Sambia) und Kigoma (s. S. 461 ) am nordöstlichen Ufer. Die Anreise von Nkhata Bay (Malawi) aus über den Malawi-See erfolgt mit der
MV Songea
(s. S. 504 ). Beide Verbindungen gelten als nicht sonderlich verlässlich und verkehren nur sporadisch, wenn überhaupt.
Technische Probleme sind an der Tagesordnung und die Fähren können jederzeit ihren Dienst quittieren oder wieder aufnehmen.
Per Bahn
Per Bahn ist Tansania nur von Sambia aus mit der Tazara (Tanzania Zambia Railway) erreichbar. Die 1852 km lange Eisenbahnlinie verkehrt zwischen Kapiri Mposhi in Sambia (nordöstlich von Lusaka) und Dar es Salaam. Laut Fahrplan dauert die Fahrt knapp 40 Stunden, also zwei Nächte und einen Tag, doch in der Praxis sieht es oft anders aus. Die schlecht gewarteten Gleise und altersschwachen Züge sind dem Fahrplan schon lange nicht mehr gewachsen, und so muss man für diese Strecke reichlich Pufferzeit einrechnen. Mehr Infos gibt es im Regionalkapitel Dar es Salaam (S. 186 ).
Per Bus
Täglich verkehren große Überlandbusse zwischen den wichtigsten tansanischen Städten und den Ballungszentren der Nachbarländer. So ist beispielsweise Arusha von Nairobi, Kenia , oder Mbeya von Mzuzu, Malawi , aus erreichbar. Zwischen Mosambik und Tansania bestehentrotz der Unity Bridge über den Ruvumu-Fluss noch immer keine Busverbindungen, hauptsächlich wegen der äußerst schlechten Straßenverhältnisse. Von Kampala in Uganda erfolgt die Anreise per Bus ausschließlich über Nairobi nach Arusha. Zwischen Lusaka in Sambia und Mbeya bzw. Dar es Salaam besteht ebenfalls eine regelmäßige Busverbindung. Nach Ruanda fährt man am besten über Kampala (Uganda), da der äußerste Nordwesten Tansanias von Banden kontrolliert wird und Überfälle auf Busse an der Tagesordnung sind. Die Situation könnte sich mit dem Ausbau der Teerstraße nach Biharamulo aber jederzeit verbessern. Von Kigali kann die Weiterreise nach Bujumbura in Burundi in Angriff genommen werden.
Per Auto auf dem Landweg
Die Anreise auf dem Landweg ab Europa ist prinzipiell möglich, muss aber aufgrund der labilen politischen Lage und den Kriegswirren in vielen afrikanischen Ländern sorgfältig geplant und abgewogen werden. Generell stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Entweder wählt man den Landweg über die Türkei, Syrien, Jordanien, Ägypten und weiter nach Subsahara-Afrika oder man setzt von Genua mit dem Schiff nach Tunesien über. Eine neuere Fährverbindung verbindet zudem Venedig mit Alexandria (Ägypten). Einschlägige Informationen für Globetrotter finden sich z. B. auf weltreise-info.de , www.dasglobetrotter-forum.de oder www.dzg.com .
Wer ein solches Vorhaben plant, sollte unbedingt auch die Website seines zuständigen Außenministeriums konsultieren: für Deutschland www.auswaertiges-amt.de , für Österreich www.bmeia.gv .at und für die Schweiz www.eda.admin.ch .
Einreise und Einfuhr des Fahrzeugs
Wer es auf dem Landweg schließlich nach Tansania geschafft hat, benötigt für die Einreise und den legalen Import des Fahrzeugs zahlreiche Dokumente.
Internationaler Führerschein (International Driving Permit): Informationen und Ausstellung in Deutschland und der Schweiz bei den Straßenverkehrsbehörden (Führerscheinstellen), in Österreich bei den Automobilclubs Öamtc und Arbo. Nicht alle Polizisten wissen, dass der internationale Führerschein nur gemeinsam mit dem nationalen Führerschein gültig ist.
Carnet de Passage: Das Carnet de Passage ist ein Grenzdokument, das für die vorübergehende zollfreie Einfuhr von Land- und Wasserfahrzeugen vorgelegt werden muss. Es kann in mehreren Ländern benutzt werden und ist für ein Jahr gültig, enthält aber keinen Versicherungsschutz. Anfragen bei den jeweiligen Automobilklubs, z. B. www.adac.de , www.oeamtc.atoder www.tcs.ch . Wichtig dabei ist, dass alle Länder in der gleichen Schrift eingetragen sind (sonst werden Fälschungen vermutet). An einigen Grenzübergängen mokieren sich die Beamten über das handgeschriebene Carnet.
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