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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Spukhauses.“ Bei diesen Worten schürzte sie die Lippen. „Allerdings können wir nur zu Orten reisen, an denen wir vorher schon einmal waren oder die wir sehen können.“
    „Und die Akzession?“
    „Ein Phänomen der Mythenwelt, alle fünfhundert Jahre oder so. Familien degenerieren und Unsterbliche breiten sich aus wie Unkraut. Kämpfe brechen aus und verschiedene Fraktionen ziehen in den Krieg. Viele Unsterbliche finden den Tod.“
    Néomi hatte diese unheimlichen Männer von der Mythenwelt sprechen hören, als ob es sich dabei um eine ganz eigenständige Art von Lebewesen handelte. Sie hatte sie über Walküren, Hexen und Ghule reden hören und das „noble Feenvolk“. Es gab Werwölfe und Gespenster – und offenbar redeten und lebten diese Wesen alle miteinander.
    „Gibt es wirklich Meerjungfrauen?“, fragte sie.
    „Ja.“
    Unfähig, ihre Aufregung zu verbergen, stieß sie erstaunt den Atem aus und riss die Augen auf.
    „Hast du schon eine gesehen? Haben sie lange Fischschwänze? Mit Schuppen? Und was ist mit Nessie? Gibt es die auch? Ist sie bissig, und ist sie vielleicht eigentlich ein Neddie …“
    „Wie alt warst du, als du gestorben bist, Geist?“, unterbrach er sie mit herablassender Miene. „Bist du je erwachsen geworden?“
    Sie straffte die Schultern. „Ich war sechsundzwanzig.“
    „Wie kommt es, dass du so jung gestorben bist?“, murmelte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    Was sollte sie darauf antworten? Sie konnte wohl kaum zugeben, dass sie ermordet worden war, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Und die Einzelheiten ließen sie schwach erscheinen. Aber schließlich stellte es wohl die ultimative Schwäche dar, ermordet zu werden, oder etwa nicht? Nur jemand, der unterlegen war, konnte das verstehen.
    Dieser Mann würde es verstehen , flüsterte es in ihren Gedanken. Er würde wie kein anderer den Schmerz begreifen, den sie erlitten hatte.
    „Ich wurde ermordet“, antwortete sie schließlich.
    „Wie?“
    „Was glaubst du denn?“
    „Eine eifersüchtige Ehefrau hat die hübsche Geliebte ihres Mannes erschossen.“
    „Du findest mich hübsch?“ Sie errötete vor Freude, während er ihr nur einen ungeduldigen Blick zuwarf, als ob sie dieses Thema schon hundertmal durchgekaut hätten. „Ich habe mich nie auf einen verheirateten Mann eingelassen.“
    „War es ein verschmähter Liebhaber, der dich eine Treppe hinuntergestoßen hat?“
    „Wieso gehst du davon aus, dass es ein Verbrechen aus Leidenschaft war?“, fragte sie.
    „Nur so ein Gefühl.“
    „Dein Gefühl trügt dich nicht. Mein Exverlobter hat mir … ein Messer ins Herz gestoßen.“ Dies laut auszusprechen ließ sie frösteln, als ob ein eisiger Windhauch sie getroffen hätte. „Es ist hier geschehen. Als ich aufwachte, war ich an diesen Besitz gefesselt, unfähig, ihn zu verlassen, unfähig zu fühlen.“
    Die roten Augen des Vampirs wurden milde.
    „Warum hat er dir das angetan?“, erkundigte er sich mit rauer Stimme.
    „Er konnte nicht akzeptieren, dass ich ihn verlassen hatte.“ Louis hatte ihr immer wieder versichert, dass er eher sterben würde, als ohne sie zu leben, dass ihn nichts dazu bringen könnte, sie gehen zu lassen. „Gleich nach mir hat er die Klinge gegen sich selbst gerichtet.“
    Conrad erstarrte, seine Miene wieder zu einer Maske der Gewalttätigkeit verzerrt. „Ist er hier ?“
    „Nein. Ich weiß nicht, warum ich hier bin und er nicht, aber das ist das Einzige, wofür ich dankbar bin.“
    Er entspannte sich geringfügig. „Wann ist das passiert?“
    „Am vierundzwanzigsten August neunzehnhundertsiebenundzwanzig. Am Abend meiner Einweihungsparty anlässlich meines Einzugs in Elancourt. Ich war kurz zuvor erst mit der Restaurierung fertig geworden.“ Sie hatte sich auf den ersten Blick in den vernachlässigten Besitz verliebt und liebevoll jedes noch so kleine Detail seiner Renovierung überwacht, in deren Verlauf das Herrenhaus und der Garten in alter Pracht wiederauferstanden waren.
    Damals hatte sie nicht ahnen können, dass es ihr Heim für alle Ewigkeit sein würde.
    „Genug über ihn.“ Sie schüttelte die düsteren Erinnerungen an Louis ab. Jetzt wo sie hier mit Conrad zusammen war, war sie fest entschlossen, jede Sekunde dieser Unterhaltung zu genießen.
    Die zweite Unterhaltung überhaupt in ihrem Lebens nach dem Tod.
    „Was glaubst du, warum du ein Geist geworden bist?“, fragte er.
    „Ich hatte gehofft, einer von euch würde mir das vielleicht sagen

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