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Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 045 - Wächter des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Kapitel 1: Begegnung mit Sl!arnic
     
    »Ich habe da ein ganz mieses Gefühl.« Cumshaw runzelte die Stirn. Er hatte in seiner mehr als sechzig Jahre währenden Laufbahn als Söldner der Schwarzen Flamme schon einige bizarre Dinge gesehen, aber die Werte, die ihm das Ortungssystem nun zeigte, überraschten ihn. Das zigarrenförmige Kriegsschiff der Ts!gna, ein silbrig glänzendes Ungetüm von mehreren Hundert Metern Länge, driftete antriebslos im All.
    Cumshaw und die anderen Söldner der Rashh Udayyin hatten die Ts!gna bis hierhin verfolgt. Die Jagd schien nun vorbei zu sein. Das gegnerische Schiff drehte sich langsam um seine eigene Achse – eine unkontrollierte, taumelnde Bewegung, die nur auf den ersten Blick majestätisch wirkte. Als Cumshaw näher heranzoomte und eine Großaufnahme des Ts!gna-Raumers auf dem Brückenbildschirm der Scoville erschien, wurde der Zustand des Schiffes deutlicher.
    »Keine Positionslichter«, stellte Cumshaw fest. »Keine Energieanzeigen. Kein Antrieb. Keine Schilde. Keine Atmosphäre. Und keine Lebenszeichen. Dafür aber recht hohe Strahlungspegel. Shraabnu dukam [i] , Boss.«
    »Hm.« Dilligaf, der Captain der Scoville und Anführer der Rashh Udayyin, kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Das könnte eine Falle sein, Gentlemen. Was meinst du dazu, Sixpack?«
    Der Scharfschütze des Teams sah von seinen Monitoren am Waffenleitstand auf. Er war der einzige der vier Söldner, der trotz seines fortgeschrittenen Alters noch dichtes schwarzes Haar auf dem Kopf hatte, keine dünner werdenden grauen Strähnen. Cumshaw, mit über achtzig Jahren das älteste Mitglied des Teams, vermutete insgeheim, dass Sixpack seiner Haarpracht heimlich nachhalf. Als er vor rund zwanzig Jahren selbst in Sixpacks Alter gewesen war, war er auch noch ein wenig eitler gewesen.
    »An mir kann es nicht liegen, Boss«, beteuerte Sixpack mit Unschuldsmiene. »Ich habe diesmal extra keine thermonuklearen Sprengköpfe verwendet.«
    Cumshaw verdrehte die Augen. Bei dem letzten Schusswechsel mit dem Ts!gna-Schiff vor sechs Stunden hatte die Scoville ihrem Gegner mit einem Dutzend Lenkraketen eine volle Breitseite verpasst. Einige davon hatten die Deflektorschilde durchschlagen und massive Schäden hinterlassen, ehe die Ts!gna es doch noch einmal geschafft hatten, in den Hyperraum zu fliehen.
    Bis hierher.
    »Was immer du getroffen hast, es hat gereicht«, bemerkte Dilligaf.
    Das fremde Schiff drehte sich noch immer. Und jetzt, da die Scoville sich auf wenige Kilometer genähert hatte, sah Cumshaw im Licht der Suchscheinwerfer auch, was den Ts!gna den Garaus gemacht hatte: Eine Reihe schartiger, rußgeränderter Löcher erstreckte sich vom Brückenbereich bis hin zu den Antriebsaggregaten. Nicht alle davon sahen nach Raketentreffern aus.
    »Seht ihr das?«, fragte Dilligaf. »Sag was, Computerhirn.«
    Cumshaw räusperte sich. »Das sieht nach einer Kettenreaktion aus, Boss. Vermutlich lagen irgendwelche wichtigen Kraftstoffzellen oder Steuermodule in dem Bereich, den Sixpack getroffen hat. Eine Überlastung in einem kritischen Bereich – sagen wir mal, in der primären Energieverteilung – könnte auf den Reaktor durchschlagen, was wiederum einerseits den Antrieb und andererseits die Hauptstromversorgung zum Erliegen bringen dürfte. Ohne Strom keine Schilde und keine Lebenserhaltungssysteme.«
    »Keine Backup-Systeme?«, stutzte Dilligaf.
    Cumshaw zuckte mit den Schultern. »Selbst, wenn es die gegeben hat – in dem Moment, in dem die Hauptsysteme sich alle gleichzeitig in einem Feuerball verabschieden und sämtliche Anlagen auf Notstrom schalten, würde auch die sekundäre Energieversorgung durchschmoren.«
    »Wie ich ja eindrucksvoll unter Beweis gestellt habe«, grinste Sixpack zufrieden. »Na, wie habe ich das wieder gemacht?«
    Dilligaf schnaubte spöttisch. Seine Augen hingen wie gebannt an dem Brückenbildschirm, ganz so, als erwartete er jeden Augenblick, dass das Wrack vor ihnen plötzlich zum Leben erwachte und das ganze Theater sich lediglich als eine ausgeklügelte Falle der Ts!gna entpuppte. »Wo zum Wallihá sind wir hier eigentlich?«
    »Oh. Moment.« Joystick, der Pilot der Scoville, zuckte schuldbewusst zusammen und riss sich von dem Anblick des zerstörten Schiffes los, der ihn bisher hypnotisiert hatte. Rasch konsultierte er die Navigationskonsole. »Das haben wir gleich, Boss. Wir sind … äh … zehn Lichtminuten von der Sonne Rynyda entfernt. Ein unbewohnter Planet in der Nähe, ansonsten

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