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Tanz ins Glück

Tanz ins Glück

Titel: Tanz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Bier – auf Kosten des Hauses. Ich gehe und
sage Ihrer Sängerin, was für ein Glück sie hat."
    Ich
hoffe nur, dass sie derselben Meinung ist, dachte Ash.
    Aber
das lag im Schoß der Götter, wie so vieles andere.
     
    Chellie
sank auf den Hocker vor dem Spiegel und umklammerte die Tischkante,
bis das Zittern aufhörte. Es war fast einen Monat her, dass sie
in diesem Nachtklub zu singen angefangen hatte, und sie hatte sich
noch immer nicht daran gewöhnt. Sie konnte nicht damit fertig
werden, wie die Männer sie mit Blicken verschlangen, und war
dankbar, dass sie nicht richtig verstand, was sie ihr zuriefen.
    "Wie
erträgst du das?" hatte sie Jacinta gefragt, eine der
Stangentänzerinnen und die einzige junge Frau im Mama Rita's,
die ein bisschen freundlich war.
    Jacinta
hatte die Schultern gezuckt. "Ich lächle, aber ich sehe sie
nicht an. Ich blicke vorbei und bin mit den Gedanken woanders."
    Das
schien ein kluger Rat zu sein, und Chellie hatte ihn befolgt. Bis zu
diesem Abend, als sie unwillkürlich den Blick eines Mannes
erwidert hatte. Zugegeben, er hatte sich von den anderen Gästen
unterschieden. Er hatte allein an einem der hinteren Tische gesessen,
während die meisten Männer gern alle zusammen vorn saßen
und wie Wölfe nach jedem Stück nackter Haut schrien.
Außerdem kamen nicht viele Europäer ins Lokal, und er war
offensichtlich einer. Und er war auffallend, fast gefährlich
attraktiv. Sogar durch den ganzen Raum war ihr bewusst gewesen, dass
sein gutes Aussehen eine durchschlagende Härte verschleierte.
    Er
hat mich irgendwie dazu gebracht, ihn anzusehen, dachte Chellie
verwirrt. Und warum suchte er den billigen Reiz eines Nachtlokals wie
Mama Ritas? Chellie hatte nicht viel Erfahrung mit Männern, ihr
Gefühl sagte ihr jedoch, dass dieser Mann es nicht nötig
hatte, Sex zu kaufen.
    Du
liebe Güte, die Sache musste ja schlimm stehen, wenn sie anfing,
von einem Kunden zu fantasieren. Tatsächlich konnte es nicht
schlimmer stehen. Ihr Leben hatte sich in einen Albtraum ohne Ende
verwandelt. Chellie zog die ekelhafte blonde Perücke ab und fuhr
sich durch das stoppelkurze rabenschwarze Haar. Mama Rita hatte
darauf bestanden. Dunkelhaarige waren in diesem Teil der Welt nichts
Neues. Die Männer, die in ihr Lokal kamen, wollten Blondinen,
hellhäutige obendrein.
    Chellie
war so verzweifelt gewesen und so dankbar dafür, irgendwo
unterkommen und Geld verdienen zu können, dass sie
wahrscheinlich in alles eingewilligt hätte. Besonders da ihr
Gelegenheit zum Singen gegeben worden war. Sie hatte geglaubt, es sei
das Ende der Katastrophe. Stattdessen war es erst der Anfang gewesen.
Sie hatte sich gesagt, sie würde nicht lange im Nachtklub
bleiben müssen, sie würde bald genug für ein
Flugticket gespart haben.
    Aber
so lief es nicht. Von dem Geld, das Chellie erhielt, forderte Mama
Rita die Miete für das kleine, von Kakerlaken heimgesuchte
Zimmer im obersten Stock, die Leihgebühr für die
geschmacklosen Kleider, die Chellie tragen musste, und die Bezahlung
für Gomez, den Klavierspieler, der das Geld bestimmt niemals zu
sehen bekam. Chellie hatte kaum genug übrig, um sich zu
ernähren.
    Am
schlimmsten war, dass Mama Rita ihr den Reisepass weggenommen und in
ihren Schreibtisch eingeschlossen hatte, was sie im Grunde zu einer
Gefangenen machte. Die Falle hatte sich geöffnet, und sie war
direkt hineinspaziert. Natürlich könnte sie mehr verdienen.
Das hatte Mama Rita von Anfang an deutlich gemacht. Chellie könnte
freundlich sein, sich zu den Gästen setzen und sie ermuntern,
teuren Champagner zu bestellen. Aber selbst wenn sie bei dem Gedanken
nicht eine Gänsehaut bekommen hätte, Jacinta hatte sie
davor gewarnt.
    "Du
verdienst mehr, sie nimmt mehr", hatte sie gesagt. "Erst
sitzt du bei einem Kunden am Tisch, als Nächstes ziehst du dich
aus. Weil du hier nicht herauskommst. Mama Rita entscheidet, wann und
wohin du gehst. Es gibt schlimmere Orte als diesen, glaub mir. Und
versuch nicht, davonzulaufen. Sie findet dich auf jeden Fall, und
dann wirst du es bereuen."
    Chellie
stand seufzend auf und ging zum Kleiderständer in der Ecke. Sie
trat jeden Abend zweimal auf und musste sich zwischendurch umziehen.
Mama Ritas Neuerwerb war ein Minirock aus schwarzem Leder mit einem
Top, das einfach ein Netz aus kleinen schwarzen Perlen war. Da könnte
ich ebenso gut überhaupt nichts tragen, dachte Chellie. Genau
darauf wollte Mama Rita wahrscheinlich hinaus.
    Aber
das würde nicht passieren. Chellie war fest

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