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Tara und die Zauberkatze im Reich

Tara und die Zauberkatze im Reich

Titel: Tara und die Zauberkatze im Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Cooper
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sie. »Du armes tapferes Ding, hat er dir wehgetan?«
    » Mir geht’s gut «, schnurrte das Kätzchen, während es sein zerzaustes Fell leckte. » Aber Tara, du musst einem Erwachsenen sagen, was passiert ist. «
    Tara ging in die Küche, stellte sich neben ihre Mutter und versuchte ihr zu sagen, was passiert war, aber kein Wort wollte aus ihrem Mund kommen. Und was sollte sie ihrer Mama denn auch schon sagen? Schließlich hatte Onkel Steve sie doch nur umarmt. Aber Tara wusste, dass es sich nicht richtig angefühlt hatte und dass er obendrein auch noch gelogen hatte.

Taras Bild
    Am nächsten Tag sollten die Kinder im Unterricht ein Bild der Menschen malen, die in ihrem Haus lebten. Taras Freundin Rosy malte sich selbst und ihre Mutter. Tara fügte ihrem Bild auch noch Onkel Steve hinzu. Sie malte ihn groß und schwarz mit einer großen roten Hand, mit der er sie an sich drückte. Ihre Mutter und Mel waren rosa und ihr Vater, Jack und sie selbst waren blau. Tara brauchte sehr lange, bis sie das Bild fertig hatte.

    Nach der Schule wich Tara ihrer Mutter nicht mehr von der Seite. Und ausnahmsweise tat Mel dasselbe. Die beiden Mädchen wollten sogar bei der Hausarbeit helfen.
    Ihre Mutter sagte, dass sie später mit Vater zum Abendessen zu Tracys Eltern gehen wolle und dass Onkel Steve auf sie aufpassen würde. Tracy ging in Taras Klasse und lebte nur ein paar Häuser entfernt.
    Die Kinder protestierten, aber Mutter lachte nur. »Onkel Steve wird gut auf euch aufpassen.«
    Vater gab Mel sein Mobiltelefon. »Du musst nur Mamas Nummer drücken, wenn ihr uns braucht«, sagte er.

    Die Kinder waren schon im Bett, als Mutter und Vater gingen. Tara war unglücklich und verängstigt. Das Leben war einfach schrecklich. Erst konnte sie nicht richtig lesen, sodass Mama sauer auf sie war. Und dann war auch noch Onkel Steve da. Sie konnte es nicht ertragen. Nichts war jemals so, wie es sein sollte, und niemand liebte sie. Tara war sehr traurig.
    Da hörte sie Onkel Steves Schritte auf der Treppe. Sie hielt den Atem an. Aber er ging an ihrer Tür vorbei ins Badezimmer. Tara hatte Angst, wusste aber selbst nicht so genau, warum eigentlich. Sie drückte Grau-Miau ganz fest an sich und flüsterte: »Hilfe! Warum hilft mir denn keiner?«

Taras Engel
    Plötzlich erhellte ein strahlendes goldenes Licht eine Ecke von Taras Zimmer. Es war leuchtend, herrlich anzusehen und sehr warm. Tara und Grau-Miau setzten sich kerzengerade auf, denn sie konnten kaum glauben, was sie da sahen: einen Engel.
    Da sagte eine sanfte Stimme: »Hallo, Tara, ich bin dein Schutzengel und ich bin immer bei dir. Ich liebe dich ganz doll. Ich liebe dich, ob du nun lesen kannst oder nicht. Ich liebe dich und ich bin gekommen, um dir zu helfen. Ich möchte, dass du jetzt sofort aufstehst und in Mels Zimmer gehst.«

    Das musste der Engel Tara nicht zweimal sagen. Sie schnappte sich Grau-Miau, lief aus ihrem Zimmer und in das von Mel. Dort sprang sie ins Bett und rückte ganz nah an ihre große Schwester. Merkwürdigerweise protestierte Mel überhaupt nicht, sondern klammerte sich ihrerseits an Tara. Grau-Miau verkroch sich unter dem Bett.
    Ein paar Minuten später hörten sie die Toi lettenspülung. Und dann kamen Onkel Steves Schritte auf ihre Tür zu. Die Tür ging auf und er trat herein.

    »Hallo, Mel«, flüsterte er. »Bist du noch wach?«
    Die beiden Mädchen lagen ganz still da und klammerten sich aneinander. Plötzlich sah Tara ein winziges strahlendes Licht an der Wand und sie wusste, dass das ihr Engel war. Ihre Angst ließ etwas nach, weil ihr klar wurde, dass der Engel bei ihr war. Onkel Steve ging durchs Zimmer und setzte sich auf die Bettkante. Als er merkte, dass beide Mädchen im Bett waren, sagte er in einem erzürnten Tonfall: »Geh sofort in dein eigenes Bett, Tara.«
    In diesem Augenblick schrie Jack. Er war aus einem Albtraum erwacht und rief nach seiner Mama. Onkel Steve war außer sich vor Wut. Mit einem gemurmelten »Ich bin gleich wieder da« stürmte er aus dem Zimmer. Auch die Mädchen sprangen aus dem Bett und liefen hinter ihm her, um ihren kleinen Bruder zu trösten.
    Onkel Steve war wirklich böse, denn Jack hatte ins Bett gemacht. Die Mädchen hörten, wie Onkel Steve ihn schlug und wie ihr kleiner Bruder anfing zu weinen. Niemand hatte ihn je zuvor geschlagen. Plötzlich fand Tara ihre Stimme wieder.
    Sie lief auf den großen Mann zu und schrie ihn wütend an.

    Mel drückte die Nummer ihrer Mutter auf dem Mobiltelefon. Als Onkel

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