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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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nicht.«
    Gwydion bewegte sich und stöhnte leise. Taran wandte sich wieder dem Wassergefäß zu, und Eilonwy hob den Kopf des Kriegers an.
    »Tragt Prinz Gwydion in meine Stube«, befahl Dallben. Das sorgenzerfurchte Gesicht des Zauberers war verschlossen, und die Runzeln und Falten schienen schärfer eingegraben.
    »Dein Wissen hat geholfen, ihn vor dem Tod zu bewahren«, sagte er zu Taran. »Ich muss nun zusehen, ob ihm meines hilft zu leben.«
    Coll nahm Gwydion auf seine kräftigen Arme.
    Achren folgte. »Ich brauche wenig Schlaf und werde die Wache übernehmen«, sagte sie. »Ich werde die Nacht bei Fürst Gwydion verbringen.«
    »Ich werde bei ihm wachen«, sagte Eilonwy rasch und trat neben Coll.
    »Fürchte mich nicht, Tochter der Angharad«, entgegnete Achren. »Ich hege keinen Groll gegen Fürst Gwydion.« Sie verneigte sich tief, halb demütig, halb spöttisch. »Der Stall ist mein Schloss, und die Küche ist mein Reich. Ich begehre nichts weiter.«
    »Kommt«, bestimmte Dallben, »ihr beide sollt mir helfen. Ihr anderen wartet. Seid geduldig und zuversichtlich.«
    Die Dunkelheit hatte sich vor die Fenster des Wohnhauses gelegt. Taran schien es, als hätte das Feuer seine Wärme verloren und würfe nun kalte Schatten an die Wände.
    »Zuerst dachte ich, wir sollten die Häscher überholen und ihnen den Weg nach Annuvin abschneiden«, sagte Taran nach einer Weile. »Doch wenn Achren die Wahrheit spricht, dann befehligt sie Arawn selbst und das Schwert Gwydions ist in seiner Hand. Ich kenne seine Wirkung nicht, aber ich bin zutiefst beunruhigt.«
    »Ich werde es mir nie verzeihen«, klagte Fflewddur. »Es ist meine Schuld. Ich hätte die Falle sofort erkennen müssen.«
    Taran schüttelte den Kopf. »Arawn hat dich getäuscht, und selbst Gwydion hat die List nicht durchschaut.«
    »Aber ich schon!«, rief der Barde. »Ein Fflam hat scharfe Augen! Auf den ersten Blick habe ich Kleinigkeiten bemerkt – wie er auf dem Pferd saß, wie …« Die Harfe, die er über dem Rücken trug, spannte sich plötzlich, und eine Saite riss mit einem durchdringenden Sirren, dass Gurgi, der sich vor dem Herd zusammengerollt hatte, aufschreckte. Fflewddur verstummte auf der Stelle und schluckte.
    »Jetzt geht das schon wieder los«, brummte er, »werde ich denn nie meine Ruhe haben? Wenn ich die Geschichten auch nur ein bisschen – hm, verziere, dann reißen diese verrückten Saiten! Glaub mir, ich wollte nicht übertreiben. Wie ich so zurückdachte, schien es mir, dass ich bemerkt hätte … Nein, nein, die Wahrheit ist, dass die Täuschung perfekt war. Ich würde wieder darauf reinfallen, bestimmt.«
    »Erstaunlich!«, murmelte der König von Mona, der mit großen Augen zugehört hatte. »Ich wollte, auch ich könnte meine Gestalt so ändern. Ganz unglaublich! Ich habe mir immer ausgemalt, wie interessant es sein müsste, ein Dachs zu sein oder eine Ameise. Wie gern möchte ich bauen können wie sie! Ich habe allerdings auch schon einiges erreicht, seit ich König bin. Zum Beispiel plane ich eine neue Hafenmauer. Einmal habe ich bereits mit der Arbeit begonnen. Ich fand, wenn man von beiden Seiten gleichzeitig anfing zu bauen, dann müsste es schneller gehen. Ich kann nicht verstehen, was am Ende falsch gelaufen ist, denn ich habe die Arbeit selbst überwacht. Aber die beiden Mauern sind komischerweise in der Mitte nicht aufeinander getroffen. Jetzt werde ich mir eine andere Möglichkeit ausdenken müssen.
    Dann habe ich eine Straße geplant, die zu Glews alter Höhle führen soll. Es ist dort phantastisch, und ich könnte mir vorstellen, dass die Leute von Dinas Rhydnant gern Ausflüge zur Höhle machen würden. Unwahrscheinlich, wie einfach das alles ist.« Rhun strahlte. »In der Planung jedenfalls. Die Ausführung scheint aus irgendwelchen Gründen viel schwieriger.«
    Als Glew hörte, dass man von ihm sprach, spitzte er die Ohren. Er hatte seinen Platz an der Feuerstelle nicht verlassen, ebenso wenig, wie er seinen Kochtopf aus der Hand gegeben hatte.
    »Als ich ein Riese war …«, begann er.
    »Wie ich sehe, ist dieses kleine Wiesel auch da«, sagte Fflewddur zu König Rhun. Er hatte Glew sofort erkannt, obwohl der ehemalige Riese erheblich eingeschrumpft war.
    »Als der ein Riese war«, knurrte der Barde und warf Glew einen verdrießlichen Blick zu, »war er ein recht erbärmlicher. Er hätte alles getan, nur um aus dieser Höhle herauszukommen – er hätte uns sogar in das widerliche Gebräu getunkt, das er sich

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