2385 - Im Mesoport-Netz
Im Mesoport-Netz
Sie sind friedliche Händler – ihre Heimat ist vor der Außenwelt verborgen
von Horst Hoffmann
Wir schreiben den Januar 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – dies entspricht dem Jahr 4933 alter Zeitrechnung: Seit Monaten stehen die Erde und die anderen Planeten des Solsystems unter Belagerung. Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR haben das System abgeriegelt, während sich die Menschen hinter den sogenannten TERRANOVA-Schirm zurückgezogen haben.
Währenddessen hat die Armada der Chaosmächte die komplette Milchstraße unter ihre Kontrolle gebracht. Nur in einigen Verstecken der Milchstraße hält sich weiterhin zäher Widerstand. Dazu zählen der Kugelsternhaufen Omega Centauri mit seinen uralten Hinterlassenschaften und die Charon-Wolke.
Wenn die Bewohner der Galaxis aber eine Chance gegen TRAITOR haben wollen, müssen die Terraner unter Perry Rhodans Führung mächtige Instrumente entwickeln.
Und sie müssen einen Weg finden, nach Hangay vorzustoßen – dort entsteht eine sogenannte Negasphäre, was der Grund für die Aktionen der Terminalen Kolonne ist.
In der Region zwischen Hangay und Milchstraße stoßen die Terraner auf eine besondere Kultur – diese lebt unter anderem IM MESOPORT-NETZ ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Alexim Afateh - Der Händler aus dem Volk der Telomon reist von Planet zu Planet.
Lemaha Eliyund - Die kratzbürstige junge Telomon erweist sich als mutig und entscheidungsfroh.
Allanas-Dreen - Der Oberst der Tad de Raud sucht ein geheimnisvolles Volk.
Vorspiel
Allanas-Dreen spreizte die mächtigen ledernen Schwingen, stieß sich leicht ab und glitt hinauf in die seichten Aufwinde, die ihn sanft den Nabenturm seines Kommandoschiffs DROL NAGASSO emportrugen, bis zu dessen Spitze, wo in ihrer Sphäre die Präkog-Prinzessin Lariande residierte und den Nachwuchs gebar - unaufhörlich, ohne Pause und Unterlass. Den Nachwuchs eines Volkes, das auf dem Weg war, den Sternhaufen Orellana zu erobern.
Seines Volkes, der Tad de Raud.
Der Oberst Allanas-Dreen genoss den Auftrieb. Sein kräftiger, geschmeidiger Körper strahlte Kraft und Entschlossenheit aus; vereinte Eleganz mit. Stärke. Seine Augen waren weit offen, schwarze Fenster mit stechend hellroter Iris. Fenster zu einer gierigen Seele.
Aus den Mini-Lautsprechern in seinen spitzen Ohren drang schwermütige Musik; Laute, die aufs erste Hinhören nicht zu der geschmeidigen Gestalt mit der straffen, düsterroten Haut der Jugend zu passen schienen. Doch rasch verwandelten sich die Klänge in Sinfonien voller Elan und Tatendurst, eine Watte aus Tönen, die den Tad de Raud immer weiter emportrug, bis er sein Ziel erreicht hatte.
Fast bedauerte er es. Innerhalb des zentralen Turms hinaufzugleiten, das war immer ein Erlebnis. Er genoss es. Es tat seinem Körper gut und schmeichelte seinem stürmischen Geist, war aber auch wie ein Symbol für das Aufstreben zu neuer Macht und neuen Grenzen.
Grenzen, die es zu überwinden gab, und Macht über ein Imperium, wie es einzig in Orellana sein sollte und würde.
Die Tad de Raud waren erst am Anfang ihrer Expansion, aber schon gehörten ihnen viele Sonnensysteme und Welten im Sternhaufen. Er würde es vielleicht nicht mehr erleben, aber Allanas-Dreen sah es längst vor sich: ein Reich der Kraft und der Macht. Eines Tages würde sein Volk den Sternhaufen beherrschen...
Orellana befand sich im äußersten Bereich der großen Galaxis Sporteph-Algir. Der Sternhaufen umfasste rund 55.000 Sonnensysteme. Schon das war eine schwindelerregende Zahl. Aber der Oberst dachte weiter. Orellana würde nicht das Ende sein. Wenn der Sternhaufen ihnen gehörte, würden die Flotten der Tad de Raud Kurs setzen auf Sporteph-Algir, und dann...
Es würde keine Grenzen mehr geben, die sie nicht einzureißen vermochten. Keine Gegner, mit denen sie es nicht würden aufnehmen können.
Der Kommandant einer kleinen Flotte aus sieben Lüsterdrohnen kehrte in die Realität zurück. Orellana war der Anfang. Und bis ihnen der Sternhaufen vollständig gehörte, dauerte es seine Zeit.
Die Tad de Raud waren, bei aller Kühnheit, keine Narren. Sie wussten, dass es Gefahren gab, die sich noch nicht zeigten.
Für Allanas-Dreen war dies zugleich eine Hoffnung: Er hatte eigentlich keine Chance mehr, sich in der Flotte zu profilieren.
Nach hoffnungsvollem Anfang und schneller Karriere waren ihm zu viele Fehler unterlaufen. Geblieben waren ihm eine Reihe
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