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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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gemacht werden sollte. Ergebnis: Es gab nie ein Ergebnis.
    Also auch das Wissen um solche Mechanismen hat uns damals überhaupt nichts genützt. Unser Projekt war tot. Obwohl beide offen gelogen hatten, gab es keine Konsequenzen. Manchmal geht es ganz einfach. Man muss nur frech genug sein.
    Ein weiteres beliebtes Mittel sind die berühmten CC:s und die noch wichtigeren BCC:s. Die CC:s dienen meist dazu, etwas eskalieren zu lassen. Der andere kriegt mit, dass man jetzt die nächste Instanz eingeschaltet hat. Wenn Chefs dafür empfänglich sind, haben sie täglich Dutzende davon im E-Mail -Verkehr. Und die BCC:s sind natürlich noch gefährlicher, da du nichts davon weißt. Das geht manchmal so weit, dass man sich so über dich lustig macht. Alle lachen sich schief, nur du ahnst nichts. Ein Sprichwort zu diesem Thema ist eine gute Zusammenfassung: «Alles wissen geht über alles haben.» Informationen sind der Schlüssel zum Erfolg.
     
Finanzielle Kürzungen
    Und natürlich das Geld. Wenn dein Projekt kein Geld hat, kannst du strampeln, so viel du willst. Wenn du die Verfügungsgewalt nicht hast, dann bist du ganz einfach auszubremsen.
    Achte vor allem darauf, dass man dir nicht auf halber Streckedas Geld kürzt. Dann ist dein Projekt nicht mehr als wichtig eingestuft. Und somit hat sich ein anderes Projekt das Geld gesichert. Sieh mal nach, wer keine Kürzungen erlitten hat. Bei allen Kürzungsrunden habe ich immer erlebt, dass einige Projekte keine Kürzungen erlebt haben. Und das hatte immer einen Grund, der meist nicht im Projekt selbst lag, sondern zum Beispiel daran, dass der Projektleiter der Sohn des Geschäftsführers war, das Projekt das Steckenpferd des Chefs unterstützte oder Ähnliches.
    Ein wichtiges Gegenmittel gegen diese Kürzungen ist die Querdeckung deines Projekts durch ein anderes. Dazu benötigst du in der Regel nur die Unterstützung deines Chefs. Dann werden Gelder des anderen Projekts für dein Projekt verwendet. Und schon läuft es wieder wie geschmiert.
     
Technik
    Das nächste Verhinderungsargument ist die Technik. Man kann technisch fast alles verhindern oder ermöglichen. Eine beliebte Möglichkeit, dein technisches Projekt zu torpedieren, ist die Schaffung stets neuer Möglichkeiten.
    Das muss auch noch rein, das wäre toll oder im umgekehrten Fall veraltete Technik vorzuschlagen, um später darauf zu verweisen, dass man beim Markteintritt schon veraltet ist. Hier muss man sehr genau aufpassen, dass man seinen Kollegen nicht unrecht tut. Ich habe nicht nur einmal erlebt, wie ein Projekt technisch verhindert wurde.
    Dabei wird häufig auch das Pflichten- und Lastenheft verwendet. Wenn ständig neue Ziele in ein Projekt kommen, kann man dieses jahrelang am Leben halten, ohne dass es vorankommt. Auch das ist nicht immer böser Wille. Hier liegt es dann an dir, diese Leute zu bremsen und darauf zu verweisen, dass das Projekt nicht vorankommt.
    Bösartige Kollegen nutzen dazu gerne die Techis. Diese sind meist ja in die Technik verliebt und möchten stets das Neueste und Beste in die Entwicklung einbauen. Und technisch orientierte Projektleiter lassen sich gerne vom Neuesten anstecken.
    Man kann es auch einfach so machen, dass man dir unrealistischeZiele gibt. Dann kann dein Projekt nur scheitern, insbesondere in der Zeit. Und deine Gegner werden dann lustvoll darauf hinweisen, dass dein Projekt heillos im Verzug ist. Da ist es dann besser, es gleich aufzugeben und einen fähigen Projektleiter damit zu beauftragen bzw. das Projekt in der anderen Abteilung anzusiedeln. Oder noch besser: Das Projekt wird eingestellt. Dies gehört auch gleich zum 5.   Punkt
     
Organisationschaos
    Um ein Projekt zu torpedieren, kann man immer die Organisation für sich arbeiten lassen. Insbesondere bei großen Organisationen hat keiner einen Überblick. Also kann man die Entscheidungswege für sich arbeiten lassen.
    Da das Steering Commitee nur alle drei Monate tagt, muss dein Projekt eben so lange bis zur Entscheidung warten. Und danach ist dann der Zuständige in der Abteilung nicht da, und dein übernächster Chef möchte nochmals alles kleinlich erklärt haben. Da sind dann locker 5   Monate ins Land gegangen, der Termin ist aber geblieben. Beste Aussichten für dich zu scheitern.
    Man kann dir auch die «richtigen» Leute geben. Zum Beispiel gibt es Kollegen, mit denen niemand arbeiten will. Dann hast du plötzlich Leute in deinem Team, die sind sich spinnefeind oder schlicht unfähig. Und was machst

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