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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Affen«, sagte er.
    »Tarzan von den Affen?« rief sie. »Also war das dein Brief, den ich beantwortet habe, als ich abfuhr?«
    »Ja. Wessen Brief sollte es sonst gewesen sein?«
    »Ich wußte es nicht, war nur überzeugt, daß es nicht deiner sein konnte, denn Tarzan von den Affen hat englisch geschrieben, und du verstandest kein Wort irgendeiner Sprache.«
    Abermals mußte er lachen.
    »Das ist eine lange Geschichte. Aber ich war es, der schrieb, was er nicht sprechen konnte – und nun hat d’Arnot die Sache noch verschlimmert, indem er mir beibrachte, französisch zu sprechen statt englisch. Komm, steig in meinen Wagen«, fügte er hinzu. »Wir müssen deinen Vater einholen, sie sind nur ein kleines Stück voraus.«
    Während der Fahrt fragte er:
    »Als du in deinem Brief an Tarzan von den Affen schriebst, du liebtest einen anderen, hast du wohl mich gemeint?«
    »Ja«, sagte sie schlicht.
    »Aber in Baltimore – oh, wie habe ich da nach dir gesucht! – sagte man mir, du wärst inzwischen vielleicht schon verheiratet. Ein Mann namens Canler wäre gekommen, um dich zur Frau zu nehmen. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Liebst du ihn?«
    »Nein.«
    »Liebst du mich?«
    Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    »Ich bin einem anderen versprochen. Ich kann dir nicht antworten, Tarzan von den Affen«, erwiderte sie.
    »Du hast mir schon geantwortet. Nun sage mir, warum du jemanden heiraten willst, den du nicht liebst.«
    »Mein Vater schuldet ihm Geld.«
    Da erinnerte sich Tarzan plötzlich an den Brief, den er gelesen hatte, an den Namen Robert Canler und an Janes Befürchtung, die er damals nicht verstehen konnte.
    Er lächelte.
    »Hätte dein Vater den Schatz nicht verloren, so würdest du dich jetzt nicht an das Versprechen gebunden fühlen, das du Canler gegeben hast, stimmt’s?«
    »Ich könnte ihn bitten, mich freizugeben.«
    »Und wenn er sich weigert?«
    »Ich habe ihm mein Versprechen gegeben.«
    Er schwieg einen Augenblick.
    Der Wagen rumpelte mit leichtfertiger Geschwindigkeit die Straße entlang, denn links von ihnen sah man wieder bedrohliche Flammen züngeln, und ein weiteres Umschlagen des Windes konnte bewirken, daß das Feuer in rasender Wut über diese einzige Straße fegte, die ihnen zur Flucht offen stand.
    Schließlich hatten sie die gefährliche Stelle hinter sich, und Tarzan verringerte die Geschwindigkeit.
    »Wenn ich ihn nun fragte?« schlug Tarzan vor.
    »Er wird schwerlich auf die Forderung eines Fremden eingehen«, sagte sie. »Zumal wenn dieser mich für sich haben will.«
    »Terkoz ist darauf eingegangen«, antwortete Tarzan grimmig.
    Sie schauderte und blickte ängstlich auf die riesige Gestalt neben sich, denn sie wußte, daß er den großen Menschenaffen meinte, den er getötet hatte, um sie ihm zu entreißen.
    »Hier ist nicht der afrikanische Dschungel«, sagte sie. »Und du bist nicht mehr ein wildes Tier. Du bist ein Gentleman, und Gentlemen töten nicht kaltblütig.«
    »In meinem Herzen bin ich noch ein wildes Tier«, sagte er in unterdrücktem Ton wie zu sich selbst.
    Abermals schwiegen sie eine Weile.
    »Wenn du frei wärst, würdest du mich dann heiraten, Jane?« fragte er schließlich.
    Sie antwortete nicht sogleich, aber er wartete geduldig.
    Jane versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    Was wußte sie eigentlich über dieses seltsame Geschöpf an ihrer Seite? Was wußte er selbst von sich? Wer war er? Wer waren seine Eltern?
    Schon sein Name verwies auf seine geheimnisvolle Herkunft und sein wildes Leben.
    Er hatte keinen Namen. Könnte sie mit diesem Findelkind des Dschungels glücklich werden? Hatte sie etwas gemein mit einem Gatten, der sein Leben in den Baumwipfeln der afrikanischen Wildnis verbracht, mit schrecklichen Menschenaffen seine Possen getrieben oder gekämpft, seine Nahrung aus der noch zuckenden Flanke eines frisch getöteten Beutetieres gerissen, seine starken Zähne in rohes Fleisch geschlagen und seinen Anteil herausgefetzt hatte, während seine Stammesgenossen knurrend mit ihm um ihren Anteil gekämpft hatten?
    Könnte er je in ihre gesellschaftlichen Sphäre aufsteigen? Konnte sie den Gedanken ertragen, auf seine herabzusinken? Würden beide in solch grauenvoller Verbindung ihr Glück finden?
    »Du antwortest nicht«, sagte er. »Scheust du davor zurück, mich zu verletzen?«
    »Ich weiß nicht, was ich antworten soll«, sagte sie traurig. »Ich weiß nicht, was ich will.«
    »Demnach liebst du mich nicht?« fragte er ruhig.
    »Frag mich nicht. Du wirst ohne

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