Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
Sondervereins in Niederbrakel; Ausstellung von 550 Tieren dieser Rasse im gleichen Jahr.
Rassegeschichte: Ab 1880 in Deutschland „Bräkel-Hühner“. Um 1895 weite Verbreitung, besonders in Norddeutschland. Gründung des Sondervereins in Bremen 1907. Zunächst zwei Zuchtrichtungen: leichter Typ und die mehr als 3 kg schweren „Geraadsbergsche“. Vereinigung beider Typen durch Verbandsbeschluss 1925: „Kem pische Brakel“. Untergang dieser Rasse in Belgien bis ca. 1970. Zuchtbelebung in Deutschland.
Form und Kopf: Landhuhnform im breiten Rechteckschnitt, derb wirkend; breite Schultern, leicht abfallender Rücken. Üppige, breite Sicheln auf dem Hahnenschwanz; hoch getra gen. Gut entwickelte Brust- und Bauchpartien. Wenig sichtbare Schenk el, mittelhohe Läufe. Einfachkamm mit 5 bis 6 Zacken, bei der Henne hinterer Teil zur Seite geneigt. Bläulich weiße Ohrscheiben, gut mit telgroße Kehllappen, dunkelbraune Augen mit schwärzlicher Lidbildung.
Farbenschläge: 7.1,7.2.
Besonderheiten: Überdurchschnittliche Legeleistung. Nicht brüter. Temperamentvolles Verhalten. Feines Farb- und Zeichnungsmuster. Attraktive Ausstellungsrasse.
Breda
Herkunft: Erwähnungen und Namensgebung in Breda/Nordbrabant. Schon im 17. Jahrhundert werden Breda-Typen auf Gemälden abgebildet („De Hoenderhof“ von Jan Steens um 1600). Frühere Bezeichnung „Gelderisches Huhn“ und „Krähenschnabelhuhn“.
Rassegeschichte: Wahrscheinlich um 1650 züchterisch geformt unter Verwendung von Crève Coeur und La Flèche.
Form und Kopf: Die Körperlinien umreißen ein mittelgroßes, lang gestrecktes Huhn in leicht abfallender Walzenform. Die harte Besichelung des Hahnenschwanzes bringt die säbelförmig gebogenen Hauptsicheln. Brust zwar vorgewölbt, aber hoch angesetzt. Besonders der Legebauch der Henne wird voll und breit verlangt. Die Kombination von kräftigen, stulpenartig befiederten Schenkeln, an der Außenseite mit Federn besetzten Läufe und die Kammstruktur sind einzigartig. Eigentlich fehlt der Kamm; stattdessen sitzt auf dem Schädel eine mit roter Fleischhaut ausgekleidete Vertiefung mit leicht wulstigen Rändern, an der Stirn etwas erhöht. Hinter dieser Stelle sitzt ein kleiner Federschopf. Kleine, mandelförmige, weiße Ohrscheiben und große orangefarbene bis dunkelrote Augen gehören zum Kopfausdruck.
Farbenschläge: 5.1, 5.2, 5.4, 5.5, 6.1.
Besonderheiten: Die Rasse stellt ein echtes westeuropäisches Kulturgut dar. Überdies loben die Züchter die gute Legeleistung und begeistern sich an den Merkmalen des Kopfes und der Beinbefiederung.
Brügger Kämpfer
Herkunft: Vorfahren waren wahrscheinlich alte Kampfhuhnschläge, die schon zur Römerzeit in Flandern gezüchtet wurden. In Belgien entstanden dann mehr einheitliche Kämpfer aus Malaien und landhuhnartigen Kämpfern um 1850.
Rassegeschichte: Zusammenfassung aller belgi schen Kämpferrassen (Brügger, Lütticher und Brabanter) in eine Schauklasse 1923. In Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg „grobschlächtige Riesen mit ungewöhnlicher Muskulatur“ (W. Detering). Trennung der Brügger vom Lütticher Kämpfer erfolgte im deutschen Standard 1975.
Form und Kopf: Auffallend breiter Körper mit wuchtigem Gesamtausdruck. Waagerecht gehaltener Rücken von mäßiger Länge. Breite, vorgewölbte Brust. Sehr breite Schultern und gut entwickelter Bauch. Kämpferartige Halslänge, knapp besichelter Hahnenschwanz. Auffallend starke Läufe mit gut entwickelten Sporen, manchmal auch zulässige Doppelsporen. Kräftige, hervortretende Schenkel. Schmaler, maulbeerfarbiger Erbsenkamm, dunkle Gesichtsfarbe, starker Schädelbau, wenig entwickelte Kehllappen, dunkle Augen. Sporenbildung bei der Henne gilt als Vorzug.
Farbenschläge: 1.4, 1.7, 1.8, 1.24, 2.4, 2.9, 3.1, 3.2, 5.1, 5.4.
Besonderheiten: Kraftstrotzendes Körpervolumen, kämpferischer Ausdruck und Muskelmasse. Bestandssicherung und weitere Verbreitung erforderlich. Recht gute Nutzungseigenschaften. Etwas hitzeempfindlich.
Brügger Zwergkämpfer
Herkunft: Nach dem Standard in Deutschland erzüchtet.
Rassegeschichte: Vermutlich haben die Brügger Zwergkämpfer eine parallele Entwicklung mit den Lüttichern als anfangs gemeinsame Rasse „Belgische Zwergkämpfer“. (Siehe Rassegeschichte bei „Lütticher Zwergkämpfer“).
Form und Kopf: Der Brügger wirkt insgesamt kräftiger und robuster. Breite und kurze Rumpfpartie. Knapp mittellange Rückenlinie. Körperhaltung mehr waagerecht. Breite, aber nicht so extrem
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