Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
erzüchtet.
Rassegeschichte: Der Holländer van Esveld soll schon ab 1850 Landhühner mit der Cochin-Rasse gekreuzt haben. Die enorme Legeleistung kam später durch Einkreuzung von Brahma, Croad Langschan und gelbe Orping ton. Dadurch konnte auch die Fleischqualität gesteigert und die braune Eischalenfarbe erzielt werden. Leistungskontrollen ab 1920 er brachten für die damaligen Verhältnisse erstaunliche Ergebnisse: 165 Eier Jahresleistung mit einem Eigewicht von 65 bis 70 g. Größere Mengen von Küken wurden nach England eingeführt. 1922 Einfuhr nach Deutschland; Gründung des Sondervereins 1923. Barnevelder führen „Blut“ von Goldwyandotten, Rhodeländer und wahrscheinlich auch Indischen Kämpfern.
Form und Kopf: Breite, Tiefe des gedrungen wirkenden Rumpfes bilden den Rahmen des großen Huhnes mit breit gestelltem Körper. Vom tiefsten Rückenpunkt verläuft die Linie in die ansteigende Hinterpartie. Der Hahnenschwanz wird hoch und etwas offen getragen. Die Henneerscheint voll und tief im Körper mit breiter Brust und gut entwickeltem Legebauch. Einfachkamm mit 4 bis 6 Zacken. Orangerote Augenfarbe, kurze Kehllappen und rote, mittelgroße Ohrlappen. Kräftige, sichtbare Schenkel und feinknochige gelbe Läufe.
Farbenschläge: 4.12, 5.1, 5.3, 5.5, 7.16, 7.17.
Bassetten
Herkunft: Halbwild lebende kleinformatige Hühner zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in der Umgebung von Lüttich/Belgien waren Ausgangstiere der zunächst als „Lütticher Bassetten“ bezeichneten Rasse.
Rassegeschichte: Nach 1914 planmäßige Züchtung und drei Jahre später Gründung des „Bassette-Clubs“. Erster Standard 1932. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Bestände fast erloschen. Zuchtverbreitung in Deutschland ab 1958 durch Importe bei K. H. Collatz, Aurich.
Form und Kopf: Fast waagerecht getragener Körper, tiefer Legebauch, angewinkelter, voll besichelter Schwanz. Die Steuerfedern müssen etwas gefächert sein. Rücken und Schultern relativ breit. Mäßig lange Schenkel und kurze Läufe. Einfachkamm mit 5 regelmäßigen Zacken und der Nackenlinie folgende Fahne. Junghennen tragen den Stehkamm, bei Althennen neigt der Kamm sich zur Seite. Weiße Ohrscheiben mit leicht rötlichem Rand. Mittellange Kehllappen. Dunkelrote bis dunkelbraune Augenfarbe.
Farbenschläge: 4.13, 4.14.
Besonderheiten: Im Verhältnis zum Körpervolumen legen Bassetten erstaunlich große Eier. Sehr gute Aufzuchtergebnisse. Reizvolle Farbe und Zeichnung.
Bergische Kräher
Herkunft: Legendenhafte Berichte vom Ursprung dieser Rasse bei einem Köhler, später bei Graf Eberhard von Berg (Wuppergegend) im 12. Jahrhundert.
Rassegeschichte: Die genaue Entwicklung bis zum heutigen Rassetyp lässt sich wohl nicht mehr rekonstruieren. Wahrscheinlich haben spanische Mönche aus ihrem Heimatland lang krähende Hühner in das Bergische Land eingeführt. Langkräherwett bewerbe gab es schon im 15. Jahrhundert. Erwähnung dieser Rasse von P. Mangold 1885. Verbreitungsgebiet damals: Düsseldorf und benachbartes Westfalen. Nach neueren Annahmen wird diese Krährasse mit den Türkischen Langkrähern entstehungsmäßig in Verbindung gebracht.
Form und Kopf: Die Oberlinie ist hervorstechendstes Rassemerkmal: Aufwölbung des langen Rückens; kräftige, lang gestreckte, schlanke Figur, gut mittelhohe Stellung, langer Hals, gerundete Schultern, lange, fest anliegende Flügel, voller Hahnenschwanz mit langen Sicheln – im stumpfen Winkel zum Rücken getragen. Aufrechte Haltung. Mittelgroßer Stehkamm beim Hahn, leicht umliegende Kammfahne bei der Henne. Mandelförmige, reinweiße Ohrscheiben, orangefarbene bis hellbraune Augen.
Farbenschläge: Ausschließlich schwarz-goldbraun gedobbelt.
Bergische Schlotterkämme
Herkunft: Nachfahren der alten bergischen Landhuhnschläge Holthauser Schimmel und Kuchhauser Gelbe. Vor 1700 gab es dort gold- und silberhalsige, schwarze, gesperberte und weiße Landhühner, die dann mit spanischen Rassen, von Mönchen eingeführt, gekreuzt wurden.
Rassegeschichte: Um 1800 entstanden schlotterkämmige Hühner mit „Mittelmeerblut“, die durch Verpaarung mit Bergischen Krähern, Krüpern und Kastilianern veredelt wurden.
Form und Kopf: Deutliche Unterschiede zum Bergischen Kräher; gedrungene Form, tiefer gestellt, im Habitus kleiner, fast flacher Rücken, breite Schultern. Die Brust wird breit und voll, der Bauch „gut gefüllt“ verlangt. Kräftige Schenkel, mittellange Läufe. Die Kopfpunkte sind namensgebend: Der Kamm beim
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