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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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stimmt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie für einen so präzise vorgehenden Mörder eine Spielerei, ein Zeitvertreib sind. Um etwas so Kompliziertes zu produzieren, braucht man Übung.“
    „Er war total sauer, als diese Frau hereinkam und ohne einen Blick an ihm vorbeigerauscht ist. Der Mann, der da gesessen hat, ist daran gewöhnt, bewundert und umschwärmt zu werden. Wenn es der Nachahmungstäter war, wette ich, dass wir bald einen weiteren Mord haben. Was meinst du, wie viel Vorbereitungszeit braucht er inzwischen?“
    Baldwin schaute sie unter erhobenen Augenbrauen an. „Vielleicht sollten wir aus dir doch einen Profiler machen. Wenn er nach einem bestimmten Zeitplan vorgeht, erfahren wir das erst, nachdem wir ihn gefangen haben. Aber wenn er einfach nur durch die Gegend streift, könnte er sich ein neues Opfer schnappen, das Mädchen töten, was er gefangen hält, oder was auch immer. Er denkt nicht klar. Er ist wütend. Das passt nicht zu dem Originalprofil, dass dieser Mörder sehr methodisch und gewissenhaft vorgeht. Er hat heute bereits zwei Frauen getötet. Drei in dieser Woche. Wenn er jetzt nicht satt ist, wird er es niemals sein. Er hat das Muster der Schneewittchenmorde komplett verlassen und arbeitet auf eigene Faust. Aufhören wird er jetzt ganz bestimmt nicht mehr. Wir müssen ihn entweder fassen oder töten.“
    Taylor erinnerte sich an die Silhouette des Mannes, die angespannte Art, in der er Raum eingenommen hatte, und schüttelte sich. „Um Letzteres kümmere ich mich gerne.“
    Sie blieben noch eine weitere Stunde in der Bar und versuchten, sich so normal wie möglich zu geben, während die Kriminaltechnikerin heimlich den gesamten Raum absuchte. Es war spät, und Taylor war müde. Als Baldwin ihr anbot, sie nach Hause zu bringen, leistete sie keinen Widerstand.
    Sie ließ sich von ihm ins Bett bringen und akzeptierte einen Kuss auf die Stirn, wie ein Kind, dem gerade eine Gutenachtgeschichte vorgelesen worden war.
    Bevor er das Zimmer verließ, die Hand schon auf dem Lichtschalter hatte, rief sie ihn noch einmal. „Ich soll morgen irgendetwas machen. Mädchenkram. Sam-Kram.“
    „Hochzeitskram?“
    Bei dem Wort Hochzeit machte sich kurzfristig ein Gefühl der Panik in ihrem Brustkorb breit. Wie albern. Sie scheute sich nicht, Mördern ins Gesicht zu schauen, hatte aber Angst, vor einer Gruppe von Menschen zu stehen? Die Entscheidung war gefallen, die Einsätze getätigt, das Spiel konnte beginnen.
    „Ja, Hochzeitskram.“
    „Also steht der Termin noch?“
    „Komm mal her.“ Er trat zu ihr ans Bett. Sie setzte sich auf, schob die Decke bis zur Taille zurück und zog ihn in eine feste Umarmung.
    „Ja, der Termin steht noch.“

24. KAPITEL
    Nashville, Tennessee
    Freitag, 19. Dezember
    8:00 Uhr
    Taylor stand früh auf, holte sich unterwegs einen Latte Macchiato zum Mitnehmen und kämpfte sich durch Eis und Schnee zu dem Spa, in dem sie mit Sam verabredet war. Obwohl das Winterwetter nun schon seit drei Tagen anhielt, waren die Straßen immer noch nicht richtig frei geräumt, aber wenigstens befahrbar, wenn man wusste, was man tat. Taylor wusste es und die Besitzerin des Spas, eine Vietnamesin, offensichtlich auch: Taylor parkte neben den drei anderen Autos auf dem Parkplatz. Später am Vormittag sollte es wieder anfangen zu schneien, und es wurde ein Temperatursturz erwartet, was die Straßenlage unberechenbar machen würde.
    Das alles fühlte sich so falsch an – sie sollte an der Arbeit sein, sich durch Akten wühlen, alles in ihrer Macht Stehende tun, um zwei Mörder aufzuhalten, einen alten und einen neuen. Stattdessen saß sie hier vor einem Wellness-Salon und freute sich drauf, gleich eine Massage zu genießen und den Fällen für ein paar Augenblicke zu entkommen. Das Schuldgefühl angesichts ihres Wunsches, von alldem hier befreit zu werden, war wie ein bitterer Geschmack in ihrem Mund.
    Sie schaute sich im Spiegel an. Was wurde von ihr erwartet? Letzte Nacht hatte sie sich verpflichtet, die Hochzeit durchzuziehen, und das Versprechen entsprechend besiegelt. Baldwin hatte recht. Sie war nicht der einzige gute Cop in der Gruppe. Sie konnten und würden den Mörder fassen. Wenn sie dabei war, toll. Wenn nicht, könnte sich ihr Team ihrer immerwährenden Dankbarkeit sicher sein.
    Solche Fälle wurden nicht innerhalb einer Woche gelöst. Das sagte sie sich wie ein Mantra immer wieder vor, während sie ihren Pferdeschwanz neu band, den Motor abstellte und ins Spa ging.
    Es

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