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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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zwölfjährigen Jungen am Eingang des YMCA erstochen zu haben.
    Der industrielle Teil der Stadt breitete sich vor ihr aus, nackt in der Winterluft.
    Als sie das NES-Gebäude passierten, verbesserte sich die Aussicht langsam. Die alten und neuen Gebiete der Stadt küssten einander und vertrugen sich, wurden zum Gesundheitsviertel, das vom Baptist Hospital beherrscht wurde. Sie flogen die Church Street hinauf auf den Elliston Place, bevor die Limo auf die West End Avenue abbog und sich stadtauswärts in Richtung Kirche bewegte. Taylor war versucht, dem Fahrer für die Tour durch ihre Vergangenheit zu danken, tat es dann aber doch nicht, sondern dachte lieber an das, was jetzt kommen würde.
    Taylor konnte sich das Chaos, das sich in diesem Augenblick an der St.-George’s-Kirche entfaltete, nur vorstellen. Sie verlor sich gerade in einer idyllischen Vision davon, wie Baldwin zur Tür eilte, um sie zu empfangen und ihr zu sagen, dass sie diesen Teil einfach auslassen und direkt nach Italien fahren sollten, als ihr auffiel, dass die Limousine in West End abfuhr. Der idiotische Fahrer hatte die Ausfahrt zur 440 genommen, die kleine Querspange, die die Süd- und Westseite der Stadt umgab. Sie fuhren nach Norden; diese Straße führte in die genau entgegengesetzte Richtung zur St. George’s. Auch wenn Nashville einem Autofahrer die reizende Möglichkeit bog, sein Ziel auf fünfzehn verschiedene Arten schnell zu erreichen, würde dieser Umweg dafür sorgen, dass sie zu spät kam.
    Taylor beugte sich vor und klopfte gegen das Fenster, das sie vom Fahrer trennte. Er ignorierte sie. Lachend merkte sie nun, dass das nur ein kleiner Streich war, der ihr gespielt wurde. Oh, wie witzig. Jetzt verstand sie auch, warum man sie nicht in ihr Büro gelassen hatte. Geschenke verpacken – wer’s glaubt, wird selig. Sie hatten diese kleine Eskapade mit dem Fahrer geplant. Sie stellte sich das feixende Gesicht jedes Einzelnen aus ihrem Team vor, und schwor Rache. Die Limo bog von der 440 auf die I-40 West ab. Gutes Timing. Sie klopfte noch einmal gegen die Trennscheibe.
    „Okay, sehr lustig. Ich bin sicher, dass man Ihnen gesagt hat, Sie sollen mich ins Schwitzen bringen. Sie können Ihnen sagen, dass Sie die Mission erfüllt haben. Ich werde die Jungs umbringen, aber sie haben mich erwischt. So, wie wär’s also, wenn Sie jetzt die Abfahrt zur Forty-sixth Avenue nehmen und quer durch Charlotte und Sylvan Park nach West End fahren?“
    Nichts. Sie schlug härter zu.
    „Hey! Ich rede mit Ihnen. Lassen Sie sofort diese Scheibe runter. Der Witz ist gut, aber jetzt ist er auch vorbei. Entweder lassen Sie jetzt die Scheibe herunter, oder Sie halten auf der Stelle an.“
    Endlich gehorchte der Fahrer. Er fuhr an den Fahrbahnrand und blieb dort stehen. Der Verkehr rauschte an ihnen vorbei. Die Glasscheibe rührte sich keinen Millimeter, und Taylor merkte, wie Wut sie erfasste. Das Spiel war nett gewesen, aber genug war genug.
    Sie war ein Cop, um Himmels willen. Notfalls würde sie den verdammten Fahrer zwingen, die Trennscheibe herunterzulassen. Sie streckte die Hand nach dem Türgriff aus. Die Tür war versperrt. Wieder und wieder zog sie an dem Griff, aber ohne Erfolg. Sie rutschte über die breite Sitzbank und versuchte die andere Seite. Auch verschlossen.
    Was zum Teufel war hier los? Ein Bus voller Kinder fuhr an ihnen vorbei, die glücklichen Gesichter klebten an den Fenstern, und mit großen Augen winkten sie der auf dem Seitenrand stehenden Limousine zu. Taylor erfuhr einen Moment Übelkeit erregende Klarheit. Ihr wurde bewusst, dass das hier kein Witz war. Ruhig rutschte sie auf die rechte Seite zurück und klopfte erneut an das Glas. Keine Reaktion.
    Sie fluchte laut und ausgiebig. Die Wörter, die ihr dabei über die Lippen kamen, erstaunten sogar sie selbst und ließen sie sich ein wenig besser fühlen. Hier eingeschlossen im Fond der Limousine konnte sie nicht viel tun. Es gab eine Minibar, in der eine Flasche Champagner stand, aber jetzt etwas zu trinken schien nicht die beste Idee zu sein. Zur Rechten der Bar sah sie ein kleines grünes Licht. Eine Gegensprechanlage.
    „Verdammt“, murmelte sie. Hatte er etwa alles gehört, was sie gesagt hatte? Sie rutschte auf der Sitzbank vor, drückte den Sprechknopf und bemühte sich um einen angemessenen Ton.
    „Würden es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, was hier vor sich geht?“
    Wieder keine Antwort. Fein. Wenn er es auf diese Art haben wollte, ihretwegen gerne. Sie wusste,

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