Taylor Jackson 03 - Judasmord
ein.
Price hörte zu und erhob sich dann. „Das war’s. Hier fliegt definitiv zu viel Bullshit durch die Luft. Ich werde einen privaten Sicherheitsdienst auf dich ansetzen, Taylor.“
„Das habe ich bereits getan“, sagte Baldwin. „Sie waren seit gestern an Taylor dran. Wir werden diese Leute weiterhin einsetzen und sie über alles informieren, was wir über den Pretender wissen. Es ist ein gutes Team. Ich vertraue ihnen.“
Also hatte er bei seinem Telefonat am Parthenon doch nicht die Hunde zurückgepfiffen, sondern noch mehr dazubeordert.
„Und wie lange soll das so bleiben?“ Taylor schüttelte den Kopf. „Nein. Ich will das nicht.“
„Du wirst damit leben müssen, Süße.“ Baldwins Miene verriet ihr, dass Widerstand zwecklos war.
„Das sehe ich auch so. Wir können nicht riskieren, dass dir etwas zustößt, LT. Lincoln und ich werden noch mal nach Spuren in demPretender-Fall suchen. Wir finden den Scheißkerl. Aber in der Zwischenzeit müssen wir dich aus seinem Schussfeld halten“, sagte Marcus.
„Ich kann allein auf mich aufpassen“, murmelte Taylor, aber als sie die vier Männer sah, alle fest entschlossen, sie zu beschützen, entschied sie, dass Vorsicht besser als Nachsicht war, und fügte sich. Zumindest für den Augenblick.
„Können wir uns dann jetzt endlich wieder an die Arbeit machen?“ Price tätschelte ihren Kopf, was sie mit einem Blick aus zusammengekniffenen Augen quittierte. „Ich habe ein Meeting. Bringt sie auf den neuesten Stand. Du solltest stolz sein auf deine Jungs. Und sei vorsichtig, Wildkatze.“
„Ja, Dad“, sagte sie.
„Ich habe noch kurz was mit dem Captain zu besprechen, bin gleich zurück.“ Baldwin verließ gemeinsam mit Price das Büro, und bald schon waren ihre Stimmen nicht mehr zu hören.
Taylor verdrehte die Augen und schaute dann Marcus und Lincoln an. „Guter Gott, was für ein Tag. Schießt los, was gibt’s Neues im Wolff-Fall?“
„Fang du an“, forderte Lincoln seinen Kollegen auf.
„Okay. Erst einmal haben wir die minderjährigen Schauspielerinnen überprüft. Sie haben die Stadt verlassen, angeblich in Richtung Kalifornien. Heute hatten sie einen Vorstellungstermin bei Vivid Video. Wir haben ihren ‚Agenten‘ angerufen und ihn gebeten, dass sie sich sofort bei uns melden, wenn sie fertig sind.“
„Du meinst, wenn sie auftauchen, um nach Luft zu schnappen?“ Taylors Bemerkung sorgte für allgemeines Gelächter.
„Ja. Genau. In der Zwischenzeit haben wir uns Todd Wolffs Akte mal genauer angeschaut. Wir können beweisen, dass er zu dem behaupteten Zeitpunkt nicht in Savannah war. Er hat seine Tankkarte an dem Tag, bevor der Mord entdeckt wurde, also am Sonntag, in Crossville benutzt. Damit ist nachgewiesen, dass sich Todd Wolff zumindest am Tag nach dem Mord innerhalb der Staatsgrenzen von Tennessee aufgehalten hat.“
„Was nicht beweist, dass er es getan hat.“
„Nein, aber es beweist, dass er in Bezug auf verschiedene Dinge gelogen hat. Er wird heute Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt, damit sollten wir später am Abend Gelegenheit haben, ihn nocheinmal zu befragen. Julia Page und Mike Rose sind bereits darüber informiert, dass wir noch mal mit ihm sprechen wollen.“
„Wenn er am Sonntag in Crossville war, wo war er dann am Samstag?“
„Das ist die Frage. Wir wissen es nicht. Er war nicht in Savannah. Seine Empfangsdame ist ziemlich schnell eingeknickt, als ihr bewusst wurde, dass wir wissen, dass sie lügt. Sie sagte, er wäre seit über einer Woche nicht auf der Baustelle gewesen. Der Mann hier“, er zeigte auf Lincoln, „hat ein Wunder an ihrem Computer bewirkt. Corinne Wolff war ein sehr böses Mädchen.“
„Wirklich?“
Lincoln reichte ihr einen Stapel Papiere. „Sie hatte definitiv nebenbei was laufen. Hier sind ihre kleinen Liebesbriefe, für die wir ihrem privaten E-Mail-Account zu danken haben. Sie stammen alle von verschiedenen Adressen und unterschiedlichen Providern und sind mit einem Passwort geschützt. Das volle Programm. Wir nehmen an, dass sie die nicht mit Todd geteilt hat. Sie haben noch weitere Adressen. Einige davon sind für seine Arbeit, eine andere für ihre Freundinnen, und dann gibt es noch eine, die rein für Schweinkram reserviert ist. Die war in einem verborgenen Ordner versteckt.“
Sie wusste es. Taylor überflog die ersten paar Blätter. Das übliche Liebesgesäusel, wie es typisch für jede Beziehung ist. „Ich sehe keinen Namen. Seid ihr sicher, dass die nicht
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