Taylor Jackson 03 - Judasmord
Heiligen. Was sollten sie tun? So etwas könnte sie ruinieren. Denk nach, Mädchen. Ihr Gehirn fühlte sich ganz matschig an. Vor ihrem Auge stand das Bild, wie sie aus dem Bett stieg und Dave Martin ihr selbstgefällig hinterherschaute.
„Wir haben den ganzen Nachmittag recherchiert. Ich glaube, ich habe den Namen der Firma gefunden, die diese Seite managt, obwohl er sehr, sehr tief vergraben war. Es ist eine Firma in Kalifornien.“
Ihr Kopf klarte sich ein wenig auf. „Okay. Was für eine Verbindung besteht zu Tony Gorman?“
Marcus übernahm jetzt. „Er ist ein Mitglied dieses Online-Klubs. Soweit wir das sagen können, zahlen die Mitglieder einen Beitrag, werden überprüft und können dann als Mitglied gewählt werden. Sobald sie einmal drin sind, können sie Videos einstellen oder herunterladen und sich alles anschauen. Es gibt fünf aufsteigende Mitgliedschaften, jede hat Zugänge zu mehr Features. Je mehr Geld man investiert, desto umfangreicheren Zugriff hat man. Diese Videos sind vom dritten Level. Wir haben uns auch einige von den anderen angeschaut. Auf den ersten beiden Leveln findet man nur hausgemachte Pornos von schlechter Qualität. Im dritten wird die Qualität schon besser, ist aber immer noch nicht umwerfend. Wir nehmen an, je höher man in den Rängen steigt, desto besser werden die Videos.“
„Mein Gott.“ Taylor ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken. „Laufen alle diese Videos unter dem Namen Taylor Jackson?“
„Das ist die gute Nachricht. Sie laufen nicht unter deinem echten Namen. Dort bist du Tawny aus Nashville. Daher also kannte Gorman dich, kein Zweifel.“
„Habt ihr den Hundesohn gefunden?“
Endlich lächelte Marcus. „Ja.“
Das Klingeln ihres Handys ließ Taylor erschreckt zusammenzucken. Sie warf einen Blick auf das Display und sah, dass der Anruf von Corinne Wolffs Therapeutin kam. Sie hielt eine Hand hoch, um anzuzeigen, dass Marcus einen Moment warten sollte, und ging ran.
Ein klarer britischer Akzent erklang am anderen Ende der Leitung.
„Hier ist Ellen Ricard. Ich habe gehört, dass Sie Informationen über Corinne Wolff suchen.“
Die sachliche Begrüßung brachte Ordnung in Taylors Gefühle. „Ja, das stimmt. Wären Sie bereit, mit mir zu reden?“
„Ja. Ich kann allerdings erst übermorgen. Sie können gerne Freitagmorgen um acht zu mir ins Büro kommen.“
Taylor schaute auf ihre Uhr. „Sind Sie sicher, dass wir uns nicht noch heute Abend treffen können?“
„Ja, Lieutenant, ich bin mir sicher. Ich halte heute Abend noch einen Vortrag und nehme dann die letzte Maschine aus der Stadt. Und morgen Abend kehre ich zu spät zurück, um mich noch mit Ihnen zu treffen. Wir sehen uns also Freitagmorgen. Sie wissen, wo mein Büro ist, oder?“
„Ja. Danke. Ich werde versuchen, Ihnen nicht zu viel Ihrer wertvollen Zeit zu stehlen.“
„Bis dann, Lieutenant.“ Mit diesen Worten war sie auch schon verschwunden.
Taylor legte den Hörer auf. „Eine Spur im Wolff-Fall. Ich muss euch beide noch auf den neuesten Stand bringen.“ Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn und traf eine Entscheidung. „Okay. Der Reihe nach. Wo ist Tony Gorman?“
„In Antioch. Er wohnt in der Blue Hole Road. Wir können ihn holen, wenn du willst.“
„Ich denke, je schneller wir uns Zugang zu dieser Unterwelt verschaffen, desto besser. Ich weiß eure Versuche, mich zu beschützen, sehr zu schätzen. Ich weiß allerdings nicht, ob das lange gut gehen wird. Wir müssen herausfinden, wie diese Videos entstanden sind, wer sie hochgeladen hat, alles. Ich weiß nicht, ob wir es bedeckt halten können, weil wir einige Mannstunden darauf verwenden müssen. Ich werde euch jedoch so lange decken, wie ich kann, ohne dass Price davon Wind bekommt.“ Die Übelkeit kehrte mit aller Macht zurück. „Hat Fitz das schon gesehen?“
„Nein“, erwiderten beide gleichzeitig.
„Gott sei Dank. Ich wüsste nicht, wie ich ihm jemals wieder in die Augen sehen sollte. Ihr zwei seid schon schlimm genug.“ Sie stand auf und drehte ihnen den Rücken zu. Wie zum Teufel sollte sie das geregelt kriegen?
„Wir haben sie uns nicht angeschaut, Taylor. Sobald wir bemerkt haben, dass es um dich ging, haben wir auf Stopp gedrückt und angefangen zu graben. Ehrenwort.“ Lincoln streckte die Arme aus und zog Taylor an sich. Der Drang zu weinen war überwältigend, aber sie schluckte die Gefühle hinunter. Weinen würde sie nicht weiterbringen. Sie erwiderte die Umarmung.
„Nun, es war
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