Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

und Angestellten der Schule umhören, ob es irgendwelche Drohungen gegeben hat.“
    „Ich werde alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.“
    „Okay.“ Sie nahm Lincolns Notizen und ging in die Küche der Kings, um ihre Gedanken zu sammeln. In ihrem Kopf tanzten die verschiedenen Möglichkeiten durcheinander.
    War Brandon Scott wirklich das eigentliche Opfer und die anderen Morde nur Kollateralschäden? Das war ein grauenhafter Gedanke, den sie dennoch nicht außer Acht lassen durfte. Es war durchaus möglich, dass das hier nicht das Werk eines Erwachsenen war. Sie wusste, sie hatten es mit einem Monster zu tun, aber wenn das Monster sich selber noch als Kind herausstellte, hatten sie ein noch größeres Problem.

9. KAPITEL
    Nashville
22:00 Uhr
    Taylor stand vor laufenden Kameras, Dan Franklin an ihrer Seite. Sie schaute in die auf sie gerichteten Scheinwerfer und konnte nicht viel erkennen, nur die Umrisse von Körpern, eine Art journalistische Version von Nacht der lebenden Toten . Sie hatte gehofft, in die Menge sehen zu können, den Mörder zu erkennen und diese Scharade zu beenden, aber dazu würde es wohl nicht kommen.
    Sie hob eine Hand, um die versammelten Journalisten zum Schweigen zu bringen, und fing an.
    „Es tut mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen. Heute Abend sind wir von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht worden, deren ganzes Ausmaß wir erst langsam anfangen zu begreifen. Wir haben sieben unserer Kinder verloren, ein achtes kämpft im Vanderbilt Children’s Hospital um sein Leben. Wir haben bei der Metro die besten Männer und Frauen und sie arbeiten rund um die Uhr, um zwei Dinge sicherzustellen: erstens, dass wir den Täter fassen, der diese Verbrechen begangen hat, und zweitens, dass Sie und Ihre Kinder wieder sicher sind.
    Ich werde die Namen der Opfer in diesem Augenblick noch nicht veröffentlichen, weil noch nicht alle Angehörigen benachrichtigt wurden. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um die Familien zu informieren. Sobald das geschehen ist, wird Dan Franklin eine entsprechende Liste für Sie bereitstellen. Ich gehe davon aus, dass das im Laufe der Nacht passieren wird. Ich kann jedoch schon bestätigen, dass es sich um drei männliche und fünf weibliche Opfer handelt.
    Wir sind zuversichtlich, dass wir den Täter sehr schnell seiner gerechten Strafe zuführen können. Wir bitten noch einmal eindringlich darum, dass jeder, der irgendetwas über die Verbrechen weiß, sich bei uns meldet. Die Hotline für diesen Fall ist die 0800-555-9880, sie ist rund um die Uhr besetzt. Sie können auch anonym bleiben, wenn Sie das möchten. Wir bitten Sie, diese spezielle Hotline zu benutzen, anstatt sich wie üblich bei Crime Stoppers zu melden, damit wir alle relevanten Informationen zu diesem Fall an einem Ort sammeln können.“
    Sie wappnete sich kurz und sagte dann: „Und nun Ihre Fragen, bitte.“
    Sofort erhob sich ein wildes Stimmengewirr. Sie wählte eine aus, die sie kannte, Cindy Carter von FOX, und konzentrierte sich vollständig drauf. Cindy fragte: „Gibt es schon irgendwelche Spuren?“
    Die Menge verstummte.
    „Die Frage war, ob wir schon irgendwelche Spuren haben. Seien Sie versichert, wir tun alles nur irgend Mögliche, um den Verdächtigen zu fassen und behandeln diese Taten als ein einziges Verbrechen. Wir glauben, dass eine Person für all die Morde des heutigen Nachmittags verantwortlich ist. Aber, wie Sie sicher wissen, bin ich nicht in der Position, irgendwelche Einzelheiten zu den laufenden Ermittlungen preiszugeben.“
    Es wurde gestöhnt, dann erfolgte das übliche Umformulieren von Fragen, die Taylor alle zurückweisen musste. So lief das Spiel nun einmal – füttere die Reporter mit ein paar Informationshäppchen an, lass sie ihre Fragen stellen in dem Wissen, dass sie vor laufender Kamera sowieso keine Antwort erhalten. Nachdem die Kameras ausgeschaltet waren, würde man sich an Taylor oder Dan oder einen der anderen Officer heranmachen und versuchen, einen Insidertipp abzugrasen. Die meisten Reporter Nashvilles waren es gewohnt, die Wahrheit erzählt zu bekommen, denn die Polizei vertraute ihnen, dass sie diese Wahrheit nicht direkt veröffentlichen und ihnen damit den Fall ruinieren würden.
    „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss zurück an die Arbeit. Ich übergebe jetzt an Dan Franklin, er wird Ihre Fragen so gut wie möglich beantworten. Danke für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Geduld.“ Sie hielt einen