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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Baldwin fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, als wenn er alle Gedanken wieder in seinen Kopf hineinschieben wollte, und atmete seufzend aus.
    „Gute Arbeit, Sparrow. So könnte es gewesen sein. Komm, sprechen wir mit ihren Eltern, um herauszufinden, wie nahe ihre Tochter dem Pädophilen gestanden hat. Wo ist Charlotte?“
    Sparrow schaute ihn nicht an, sondern schloss nach und nach die Fenster auf ihrem Bildschirm. „Sie ist bei der Spurensicherung, glaubeich. Sie wollte irgendetwas bezüglich der Beschriftung der Beweise nachgucken.“
    „Was?“
    „Weiß ich nicht. Tut mir leid, Boss, ich hab nicht richtig zugehört.“ „Kein Problem.“
    Baldwin hielt ihr die Tür auf und ließ sie als Erste aus dem Konferenzraum gehen.
    „Hey, Boss?“ Sparrows breite, klobige Absätze klackerten auf dem Linoleumboden.
    „Ja?“, erwiderte Baldwin abgelenkt. Konnte das sein? Konnte sie wirklich die winzigkleine Verbindung gefunden haben, die alles erklärte?
    „Wo wir gerade von Charlotte sprechen.“
    Das brachte seine Aufmerksamkeit zurück auf die Unterhaltung. Vorsichtig sagte er, „Ja?“
    Sparrow biss sich auf die Lippen und wendete dann kopfschüttelnd den Blick ab. „Ach, nichts, Boss. Schon gut.“ Sie beschleunigte ihren Schritt und Baldwin stockte der Atem. Sie wusste es. Vermutlich wussten es alle. Verdammte Scheiße .
    Und es bedurfte nicht mehr als dieser kleinen Unsicherheit von Sparrow, um eine Entscheidung zu treffen. Er wusste, was er zu tun hatte. Er musste das Team an erste Stelle setzen. Er war auf mehr als nur eine Weise für sie verantwortlich.

27. KAPITEL
    Nashville
19:00 Uhr
    Der Krankenhausflur war für Taylors übermüdete Augen zu grell erleuchtet und zu weiß. Sie war auf dem Weg zu Brittany Carsons Zimmer, danach wollte sie sich mit Juri Edvin zusammensetzen. Seine Operation war gut verlaufen und er war schon aus dem Aufwachraum in sein Zimmer gebracht worden. Also stand einem Gespräch mit ihm nichts mehr im Wege. Sie würde dieses Krankenhaus erst verlassen, wenn sie ein paar Antworten hatte, egal, wie lange es dauerte.
    Im Vanderbilt University Medical Center war immer viel los. Leute aller Altersstufen und von verschiedensten Krankheiten geplagt bevölkerten die Gänge. Sie war schon oft hier gewesen – in der Psychitrie, um Verdächtige zu verhören, die zu gewalttätig oder zu verrückt waren, um ins normale Gefängnis gebracht zu werden; in der Notaufnahme, um sich um schwer verletzte Opfer zu kümmern. Einmal war sie sogar direkt vom Tatort aus mit dem Rettungshubschrauber eingeflogen; ein verzweifelter und hektischer Abend, der trotz aller Bemühungen in einer Katastrophe geendet hatte. Es roch überall gleich – bitter und ätzend, überlagert von dem kränklich süßen Geruch vorzeitiger Verwesung, der von den schlimmsten Fällen ausstrahlte. Sie hasste Krankenhäuser.
    Auf der Intensivstation nahm man es mit den Besuchszeiten sehr ernst, aber ihre Marke ermöglichte ihr jederzeitigen Zutritt. Die leitende Krankenschwester schüttelte nur den Kopf und erklärte eilig, dass es dem Mädchen nicht gut gehe, bevor sie sich wieder um die Vielzahl an Patienten kümmerte, denen noch geholfen werden konnte.
    Taylor atmete tief durch und trat durch die Tür. Sie wollte wenigstens die Chance, irgendetwas zu tun. Zum Beispiel sich von einem Mädchen zu verabschieden, das sie gar nicht gekannt hatte. Vor Brittany Carsons Zimmer blieb sie stehen. Eine Wache saß keinen Meter entfernt von der Tür. Sie zeigte auf die Marke an ihrem Gürtel; er nickte und wandte sich wieder seiner Sports Illustrated zu.
    Sie schaute durch die Glaswand zu dem Mädchen, das zwischen den Maschinen, die es am Leben hielten, winzig klein aussah. Schläuche krochen in ihren Mund, die Beatmungsmaschine zischte mit jedemHub, nicht ahnend, dass ihre Arbeit völlig umsonst war. Sie pumpte zuverlässig weiter und weiter Sauerstoff in die Lungen und das tote, graue Fleisch des Mädchens.
    Eine abgekämpfte Stimme erklang an Taylors Ohr. „Sie ist hirntot.“
    Taylor drehte sich um. Brittany Carsons Mutter Elissa trug immer noch ihre rote Bluse. Verdächtige dunkle Streifen zogen sich über ihre Brust und Schultern. Ihr gesträhntes Haar war von der Sorge ganz zerzaust und klebte platt an ihrem Kopf. Ihre Augen waren trocken. Später bliebe noch Zeit genug zum Weinen.
    „Es tut mir leid“, sagte Taylor.
    „Mir auch. Sie ist ein fröhliches Mädchen, das Licht meines Lebens. Seitdem ihr Vater uns verlassen

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