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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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der Gilde der Himmelsgänger!
    Wieder wurde von außen am Türgriff gerüttelt. Turan legte den Stutzen auf den Boden und öffnete die Tür. Das Mädchen stürzte in die Kabine.
    »Bist du allein?«, fragte sie, während sie sich umsah. »Sind hier keine Erwachsenen?«
    »Ich bin erwachsen«, sagte Turan.
    »Du? … Gut, gut! Wo ist dein Gewehr? Los, nimm es und lass uns gehen.« Sie griff sich den Stutzen vom Boden und wand sich ab, um aus der Fahrerkabine zu klettern.
    Turan hatte genug. Er fasste das Mädchen mit hartem Griff an der Schulter und zog sie zurück auf den Sitz. Während er in ihr erschrockenes Gesicht blickte, befahl er mit – wie er hoffte – drohender Stimme:
    »Rühr dich nicht. Und beantworte meine Fragen, sonst helf ich dir bestimmt nicht.«
    »Aber Karaban …«
    »Antworte!«
    »Na gut!« Sie schüttelte seine Hand ab. »Was willst du wissen?«
    »Wie heißt du?«
    »Ajuta. Ich bin Ajuta Tschiorana aus dem Schwarm der Himmlischen Hummeln.«
    »Schwarm … Du gehörst zu den Fliegern, oder?«
    »Ja, die Kriecher nennen uns so. Aber in Wirklichkeit …
    »Was für Kriecher?« Turan war verwirrt.
    »Na, ihr …« Das Mädchen war verärgert. »Die Menschen des Ödlands. Ihr Erdbewohner.«
    »Aber wir kriechen doch nicht.«
    »Nein, aber … von oben sieht es so aus. Wer zum Kriechen geboren ist, kann nicht fliegen«, erklärte Ajuta Tschiorana unvermittelt und hob ihr Kinn höher. Aber ihr stolzer Gesichtsausdruck wich sofort wieder einem ängstlichen, als draußen erneut Schüsse erklangen. »Bitte, frag so schnell du kannst!«
    »Wie bist du hergekommen?«
    »Wir sind in der Nähe gelandet. Unsere Aviette … Man hat uns beschossen. Karaban meinte, dass er den Schaden schnell reparieren kann, aber dann tauchten diese Männer auf …«
    »Was für Männer?«, fragte Turan wachsam. Hatten die Beduinen aus dem Tiefen Ödland sich etwa so weit nach Süden vorgewagt?
    »Ich weiß nicht, wer sie sind. Sie waren zu dritt, einen hat Karaban getötet. Ich habe dein Fahrzeug gesehen, als du den Hang hinauffuhrst, und bin losgelaufen, um Hilfe zu holen. Sie haben mich bestimmt nicht bemerkt. Obwohl …« Das Mädchen biss sich auf die Lippe. »Vielleicht doch. Hör zu! Lass uns endlich gehen, sonst bringen sie meinen Onkel noch um!«
    »Wir gehen nicht, wir fahren.« Turan setzte sich ans Steuer.
    Der Punch rollte los.
    »Wo ist deine Aviette?«
    »Dort drüben.« Ajuta streckte den Arm aus. »Hinter diesem Hügel dort, dem kleineren, wo die Schlucht sich entlangzieht. Sie ist von hier nicht zu sehen, aber wenn du dich links hältst und außen rum …«
    »Schon verstanden. Schießen kannst du wahrscheinlich nicht, oder?«
    »Besser als du!«
    »Na, das wohl kaum. Na gut, nimm den Stutzen und stell dich auf das Brett hinter mir. Oben sind Schießscharten. Und eine Ablage, auf der eine Dose mit Patronen befestigt ist. Na los!«
    Der Punch rollte jetzt abwärts und näherte sich dem Hügel, an dessen Fuß sich eine lange Schlucht befand. Turan hatte diese Stelle schon tausend Mal gesehen, war aber immer daran vorbeigefahren.
    Die Schüsse wurden lauter. Ajuta Tschiorana kletterte mit dem schweren Stutzen in den Händen auf das Trittbrett zwischen den Sitzen.
    Turan fragte:
    »Bist du sicher, dass es nur drei waren? Die Beduinen sind normalerweise nicht nur zu dritt unterwegs.«
    »Das sind keine Beduinen!«, schrie Ajuta von oben. »Das sind Banditen!«
    »Woher weißt du das?«
    »Die Nomaden sind dunkelhäutig und reiten auf Echsen, und diese Männer dagegen sind auf Motorrädern gekommen. Banditen.«
    In diesem Moment erblickte Turan den ersten Feind und erkannte ihn sofort. Es war Kojote aus der Bande von Ataman Makota. Erst kürzlich war dieser Typ bei ihnen auf der Farm aufgetaucht, um eine Nachricht seines Oberhaupts zu überbringen. Boris Dschaj-Kan hatte ihm eine solche Ohrfeige verpasst, dass der Kerl mit dem Kopf voraus durch die Pforte im Tor geflogen war.
    Kojote hockte hinter einem großen Stein und lud seine abgesägte Flinte. In einiger Entfernung stand die Aviette – zwei Paar Flügel, ein Propeller, eine offene Kabine mit einem gewölbten Scheinwerfer davor. Am vorderen Ende des Flugzeugs lag ein Mann mit einem großen Gewehr in der Hand auf dem Boden. Er trug die typische Kleidung der Himmelsgänger. Als er den Abzug seiner Waffe betätigte, schoss eine Flamengarbe aus dem Lauf, dann wieder eine und noch eine … Es krachte, und Kojote presste sich hinter dem Stein auf den Boden. Als

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