Test: Phantastische Erzahlungen
es, das heißt, sie schwammen von ihm herunter und nahmen eine konzentrische Form an, was bei allen Metapterygia üblich ist, sowohl bei denen der Unterklasse der Polyzoa als auch der Monozoa.
An dieser Stelle wäre es nun angebracht, die Ankömmlinge zu beschreiben, aber ihr Äußeres ist nur zu gut bekannt. Nach Auf assung aller Autoren haben die Aldebaraner – ebenso wie die anderen hochorganisierten Wesen aus dem Bereich der Milchstraße – zahlreiche sehr lange Greifarme, von denen jeder in eine sechsf ngrige Hand ausmündet, ungeheuer große, abstoßende Krakenköpfe sowie Beine, die den Greifarmen gleichen und sechs Zehen aufweisen. Der ältere der beiden, der Kybernetor der Exkursion, hieß NGTRX, der jüngere, ein in seiner Heimat berühmter Polysiater – PWGDRK.
Gleich nach der Landung schnitten sie von den merkwürdigen Gewächsen, die sie rings um ihr kosmisches Gefährt vorfanden, einen Haufen Äste ab und deckten damit den Raumkörper zu, um ihn zu tarnen. Dann luden sie die unentbehrlichen Apparate aus – den Eintank-Teremtak, das geladene und somit einsatzfähige Aldolicho sowie den peripathetischen Telepathikus, von dem schon anfangs die Rede war.
Der peripathetische Telepathikus, Pe-Te genannt, ist ein Gerät, das zur Verständigung mit den vernunf begabten Wesen anderer Planeten dient, das aber auch imstande ist, dank des hyperspatialen Anschlusses an den Univermantischen Supracereber, auf dem Aldebaran sämtliche Aufschrif en in einhundertsechsundneunzigtausend galaktische Dialekte und Jargons zu übersetzen. Dieser Apparat unterscheidet sich, ebenso wie die anderen, insofern von den irdischen, als die Aldebaraner – das wird vom Jahre
2685 an bekannt sein – ihre Maschinen und Geräte nicht produzieren, sondern aus Samenkörnern oder Eiern ziehen, die entsprechend genetisch gesteuert werden.
Der peripathetische Telepathikus erinnert durch sein Äußeres, aber nicht nur durch sein Äußeres, an einen Skunk, denn er ist innen ganz mit f eischigen Zellen der Semantischen Erinnerung ausgefüllt und außerdem mit dem Trieb eines Alveolaren Translators sowie einer massiven Mnemonisch-Mnestischen Drüse ausgestattet. Darüber hinaus hat er vorn und hinten jeweils eine Eigentliche Luke (EL) seines Interglokokoms, das heißt des Interplanetaren Glossolalisch-Kohärent-Kontemplativen Kommunikators.
Mit dem Unentbehrlichsten ausgerüstet, machten sich die beiden auf den Weg. Den Peripathetikus hielten sie am Orthoriemen, den Teremtak ließen sie vorangehen mit dem Massiv des Aldolicho, das sie ihm über die Taster gehängt hatten.
Der Ort der ersten Erkundung hätte nicht besser sein können, es war ein mit dichtem Buschwerk bewachsenes Gelände, über das abendliche Wolken hinwegzogen. Kurz vor der Landung war es ihnen gelungen, in der Ferne eine Art Linie auszumachen, die sie für einen Verkehrstrakt hielten.
Als sie den unbekannten Globus in großer Höhe umkreist hatten, waren ihnen schon andere Zivilisationsspuren aufgefallen, zum Beispiel ein matt leuchtender Ausschlag auf der dunklen Halbkugel, wahrscheinlich das nächtliche Bild der Städte. Das nährte in ihnen die Hof nung, auf hochentwickelte Lebewesen zu tref en, denn solche wollten sie ja f nden. In jener Zeit – vor dem Untergang des nichtswürdigen Syncytium, dessen Aggressivität sich nicht einmal Hunderte von Planeten erwehren konnten, die vom Aldebaran weit entfernt waren –, in jener Zeit grif en die Aldebaraner am liebsten bewohnte Planeten an, weil sie das für ihre historische Mission hielten. Außerdem wurde die Kolonisierung unbewohnter Planeten ungern gesehen, zumal solche Unternehmungen gewaltige bauliche, industrielle und andere Investitionen erforderlich machten.
Die beiden Kundschaf er gingen oder, richtiger gesagt, kämpf en sich einige Zeit durch dichtes Gestrüpp, und die Bisse unbekannter f iegender kleiner Ungeheuer von der Gattung Gliedfüßiger Membranf ügeliger Saugmünder machten ihnen viel zu schaf en. Obendrein sahen sie kaum etwas, und je länger ihre Wanderung währte, um so hef iger peitschten die elastischen Ruten der Sträucher ihre krakenähnlichen Köpfe, weil sie mit ihren ermatteten Greifar men das Gef echt gar nicht so schnell auseinander halten konnten. Natürlich hatten sie nicht die Absicht, allein den Planeten zu unterwerfen – das lag nicht in ihrer Macht – , sie waren lediglich die Vorhut, nach deren Rückkehr die Vorbereitungen zur Großen Invasion
Weitere Kostenlose Bücher