Teufelskreise (German Edition)

öffnete, begann ich zu weinen. Es war ein Originalgemälde – kein Poster – von John William Waterhouse. Menessos hatte eine so überwältigende Art, Danke zu sagen und um Verzeihung zu bitten, dass ich nicht anders konnte, als seiner Bitte nachzugeben. Mist.
    Ares tollt den ganzen Tag im Garten mit Beverley herum. Ich glaube, sie werden einander guttun. Nana hat im Codex einen Zauber gefunden, mit dem wir die Schutzbanne des Hauses wieder aktiviert haben. Sie waren wirkungslos geworden, als ich die Vampire hereingebeten hatte. Menessos wird also eine Überraschung erleben, sollte er je wiederkommen, aber in diesem Moment kann ich nicht sagen, dass ich mich auf ein Wiedersehen freue.
    Und Johnny? Die Schwellung um sein Auge herum ist zurückgegangen, aber sein Ego leidet noch immer. Er knurrt jedes Mal, wenn er an einer Blumenvase vorbeikommt, und starrt das Waterhouse-Gemälde böse an. Ich weiß, dass er eifersüchtig ist, aber es ist ja nicht so, als würde ich großes Aufheben um die Geschenke machen. Trotzdem kocht er vor Wut, das spüre ich. Ein Teil seiner Wut gilt mir, weil ich den Pflock verbrannt und Menessos habe gehen lassen. Soll er doch sauer sein. Er hat mich angelogen, was uns allen beinahe das Leben gekostet hat. Samson D. Kline hat seine Lüge immerhin mit dem Leben bezahlt.
    Was es mit dem partiellen Wandel auf sich hat, hat Johnny mir immer noch nicht erklärt. Ich werde wohl noch einmal nachhaken müssen. Ich weiß, dass er glaubt, das Stigma wäre fort, verbrannt wie der Pflock. Aber das stimmt nicht. Ich kann es immer noch spüren. Ich weiß nicht, wie ich ihm beibringen soll, dass ich es bewusst behalten habe. Aber ich weiß nun, dass ich, würde ich es aufgeben, auch mich selbst aufgeben würde. Ich kann ja noch nicht einmal erklären, wie es kommt, dass ich das Stigma noch trage und es trotzdem geschafft habe, Menessos seinen eigenen Schmerz zurückzugeben.
    Obwohl noch immer viele Fragen unbeantwortet sind, habe ich im Laufe der letzten Woche viel gelernt. Über die Macht der Worte, der Ziele und Zwecke und der Freundschaft. Und wie der Tod eines Freundes – und das Ende einer Freundschaft – einen Menschen verändern kann. Die meisten Leute wandeln sich zum Schlechteren hin. Sie ziehen sich zurück und verstecken sich vor dem Schmerz und dem Konflikt. Aber das zeugt nur von Schwäche. Es hat höllisch wehgetan, physisch und psychisch, aber ich habe mich dem Schmerz gestellt. Er hat mich verändert, zum Guten hin – so wie ich es verdient habe.
    Aber wenn ich zwischen den Welten wandeln will, dann habe ich noch viel zu lernen.

Danke!
    Ein Dank an meine Helden im roten Cape.
    Mr. Thomas Grandy, mein Lehrer für Kreatives Schreiben an der Highschool. Wegen Ihnen habe ich all die langen Jahre an mich geglaubt.
    Linda Partlow. Nicht alle Freunde wurden gleich erschaffen, aber schreibende Freunde sind die besten. Du liest nicht nur, was ich schreibe, sondern stehst mir auch mit Rat und Tat, Kritik, Sarkasmus und geistreichem Spott (ob ich ihn verdiene oder nicht) und einem gelegentlichen »Jetzt bist du aber wirklich seltsam«-Schulterzucken zur Seite. Wie cool ist das?
    Ein Dank mit Java-n-Chocolate geht an:
    meine Schreibgruppe, das Ohio Writers Network .
    Michelle, Laura, Melissa, Rachel, Emily, Faith und Lisa.
    Die Truppe ist so cool, dass sie sogar ein Maskottchen hat …
    Mein Dank und eine Margarita gehen an:
    meine Lektorin, Paula Guran.
    Wo ist mein Fingerhutvoll? José!
    Ein Riesendank an:
    Jim Lewis.
    Du liebst mich so, wie ich bin. Wow.
    Ehrerbietiger Dank an:
    meine Muse, die viele Namen hat.

Die Originalausgabe erschien 2009
    unter dem Titel »Vicious Circle«
    bei Pocket Books, New York.
    Deutschsprachige Erstausgabe März 2011 bei LYX
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstraße 3 0–3 6, 50667 Köln
    Copyright © 2009 by Linda Robertson
    All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.
This edition published by arrangement with the original publisher,
Pocket Books, a division of Simon & Schuster, Inc., New York.
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011
    bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
    Alle Rechte vorbehalten
    Redaktion: Susanne Bartel
    Umschlaggestaltung: HildenDesign, München, www.hildendesign.de
    Umschlagillustration: Birgit Gitschier, HildenDesign unter Verwendung mehrerer Motive von iStock
    Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln
    ISBN 978-3-8025-8931-7
    www.egmont-lyx.de