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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der Äste aus der Seilschlinge herausrutschte. Nach einer Fallhöhe von mehr als sechzig Metern würde es sicher schon ausreichen, dass er nur gestreift wurde, um in ernste Schwierigkeiten zu kommen.
    Drei Minuten später machte sich ein freudig erregter Don keine zehn Meter über Nicks Kopf mit der Frage bemerkbar: »Schon was gefunden?«
    »Allen möglichen Abfall«, antwortete Nick. »Wir müssen einiges davon beiseiteschaffen. Aber sieh mal, wo ich stehe. Das da wurde in den Fels geschlagen.«
    »Von Piraten?«
    »Von wem sonst?«
    »Verdammt! Wir werden steinreich.«
    Da sie wussten, dass der Gezeitenwechsel schon in Kürze einsetzen würde, arbeiteten die beiden Jungen wie die Wilden und rissen das Gewirr von miteinander verhakten Ästen auseinander. Nick nahm sein Klettergeschirr ab und benutzte es, um mindestens zweihundert Pfund mit Wasser getränkte Äste und Balken zusammenzubinden. Er und Don warteten in der Nische darauf, dass das Seil wieder heruntergelassen wurde. Ron und Ken arbeiteten ebenfalls wie besessen. Innerhalb von nur vier Minuten öffneten sie das Geschirr, wuchteten das Holzbündel zur Seite und schickten das Seil wieder in die Tiefe.
    Nick und Don wiederholten den Vorgang noch zweimal. Es war gleichgültig, ob sie genügend Abfall entfernt hatten. Die Zeit wurde knapp. Sie ließen das Seil auf einem Baumstumpf, der aus dem Wasser ragte, liegen und sprangen aus der Nische auf den Holzhaufen hinunter. Das Holz gab unter ihrem Gewicht schaukelnd nach. Nick streckte sich auf einem besonders dicken Balken aus, griff mit einer Hand ins eisige Wasser und berührte glatten Stein. Es war der Boden des Schachtes.
    Im Gegensatz zu seinen Brüdern hatte er den Geschichten von dem Piratenschatz, der in dem Schacht versteckt sein sollte, nicht so richtig geglaubt. Jedenfalls bis er die künstlich geschaffene Felsnische gesehen hatte. Nun war er sich nicht mehr sicher, was er glauben sollte. Als er das Unternehmen begonnen hatte, hätte es ihm völlig gereicht, bis auf den Grund des Schachtes vorzudringen und sich gegenüber den Generationen von Vorfahren, die es ebenso versucht, es jedoch nicht geschafft hatten, als geschickter zu beweisen. Aber jetzt?
    Er streckte den Arm aus, beschrieb einen weiteren Bogen und versuchte, in dem weichen Morast irgendetwas zu ertasten. In seiner Nähe tat Don das Gleiche. Bis zur Schulter war sein Arm zwischen einigen Ästen vergraben. Er presste die Lippen vor Konzentration zusammen, so dass sie einen dünnen Strich bildeten. Nick ertastete etwas Rundes und Flaches. Er holte es aus dem Schlamm und wischte mit dem Daumen den klebrigen Schmutz weg, bevor er seinen Fund aus dem Wasser hob.
    Von dem erwarteten Goldglanz war nichts zu sehen. Es war nichts anderes als eine alte verrostete Dichtungsscheibe. Er versuchte sein Glück an einer anderen Stelle, wo er und sein Bruder ebenfalls einiges von dem Abfall entfernt hatten. Tastend identifizierte er Zweige und halb vermodertes Laub, aber wenn er auf etwas stieß, das er nicht auf Anhieb einordnen konnte, zog er es aus dem Wasser. Er gab ein erschrockenes Knurren von sich, als er in die leeren Augenhöhlen eines Tierschädels starrte – das musste ein Fuchs gewesen sein, vermutete er.
    Hoch über ihnen nahm der Druck hinter einem der Wergpfropfen ständig zu, so dass Wasser durch das dichte Fasergeflecht drang. Was als Rinnsal begonnen hatte, steigerte sich schnell zu einem dicken Schwall, als der Pfropfen mit genügend Wucht aus dem Loch herausschoss, um gegen die gegenüberliegende Schachtwand zu prallen. Seewasser ergoss sich in einem soliden Strahl in den Schacht und wand und schlängelte sich dabei wie ein unter Spannung stehendes Stromkabel.
    »Das war’s«, übertönte Nicks Stimme das Rauschen. »Wir müssen hier raus!«
    »Noch eine Sekunde«, erwiderte Don, der fast mit dem gesamten Oberkörper ins Wasser eingetaucht war, während er weiter den Boden abtastete.
    Nick legte seinen Klettergürtel an und blickte alarmiert hinüber, als Don einen seltsamen Keuchlaut von sich gab. »Don?«
    Etwas hatte sich verschoben. Noch vor einer Sekunde hatte Don auf einem Baumstamm gelegen, und jetzt klebte er plötzlich an der gegenüberliegenden Schachtwand und hatte ein Astende des Baums vor der Brust.
    »Nick!«, rief er mit halb erstickter Stimme.
    Nick durchquerte den Schacht, um seinem Bruder zu helfen. Seine heftige Bewegung musste den gesamten Holzhaufen erschüttert haben, denn Don schrie plötzlich auf. Der Stamm vor

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