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Die Zeitreisenden in Callahans Saloon

Titel: Die Zeitreisenden in Callahans Saloon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spider Robinson
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Vorwort
Spider Robinson: Der SF-Schriftsteller als Empath
    von Ben Bova
    Zu der Zeit, als das Magazin Analog in einem alten Gebäude auf der Lexington Avenue untergebracht war, waren unsere Büros alles andere als stinkvornehm. Genau besehen waren sie dreckig. Der Jahr um Jahr von den Kaminen Manhattans produzierte Ruß klebte an den Wänden. Die Schmutzschicht auf den Fenstern war so dick, daß sie beinahe undurchsichtig waren. (Was das alles mit Spider Robinson zu tun hat? Nur Geduld, mein Freund.)
    Oft trafen junge Science Fiction-Fans in Manhattan ein und riefen mich von der Grand Central Station aus an, von der eine direkte U-Bahn-Linie zu unseren Büros führte. »Ich bin soeben in New York angekommen und ich habe jede Nummer von Analog gelesen und ich möchte zu Ihnen hinaufkommen, um zu sehen, wie das Büro eines Science Fiction-Magazins aussieht«, sagte jeder einzelne unweigerlich.
    Ich erklärte jedem einzelnen, er solle nur ruhig kommen, dürfe aber nicht zuviel erwarten. Keiner beachtete meine Warnung. Der arme Junge kam herein, starrte mit offenem Mund die Stöße von Manuskripten, die schrottreifen antiken Metallschreibtische, die Berge von Magazinen und Illustrationen, die wackligen Aktenschränke und Bücherregale an, und seine Augen füllten sich mit Tränen.
    Er hatte natürlich surrende Computer, Bildtelefone, summende, unauffällige, effiziente Roboter und überhaupt die Atmosphäre eines »staubfreien« Raums der NASA erwartet. (Unsere derzeitigen Büros im brandneuen Condé Nast Gebäude auf der Madison Avenue kommen diesem Traum schon etwas näher.) Der arme Junge stolperte mit gebrochenem Herzen davon, die spitze Nadel der Wirklichkeit hatte die in allen Regenbogenfarben schillernden Seifenblasen seiner Phantasie zum Platzen gebracht.
    Dennoch schafften wir es trotz der beengten Räumlichkeiten und des allgemeinen Drecks, jeden Monat eine Nummer von Analog herauszubringen, die von mehr Lesern gekauft wurde als jedes Science Fiction-Buch, Magazin, Pamphlet oder Keilschrifttäfelchen, das je auf den Markt gekommen ist.
    Und dann kam Spider Robinson.
    Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß nicht mehr, ob er zuerst ein Manuskript eingeschickt oder angerufen und eine Unterredung im Büro vereinbart hat. Ist auch unwesentlich. Und jetzt ist er nach Nova Scotia verschwunden, und lebt zwischen verkümmerten Bäumen und Frostaufbrüchen, wo ihn niemand – nicht einmal ein vergeßlicher Verleger – leicht erreichen kann.
    Jedenfalls, Spider kommt herein. Ich blicke von meinem Schreibtisch auf und sehe den langen, beinahe zaundürren jungen Mann, der einen Bart und lange Haare trägt, dessen Augen hinter dicken Brillengläsern blinzeln und der spöttisch lächelt, als wüßte er nicht, was ihn erwartet. Ich wußte es auch nicht.
    Aber ich dachte: Wenigstens wird er sich durch die Innenausstattung nicht abschrecken lassen.
    Die jungen Leute nämlich, die erwarteten, daß das Analog- Büro wie ein Szenenbild aus 2001: Eine Odyssee im Weltraum aussieht, hatten auch eine feste Vorstellung davon, wie ein Analog- Autor auszusehen hat: ein großer, breitschultriger Held mit kantigem Kinn und stählernem Blick, der den Trägheits-Antrieb eines Raumschiffs mit einer Hand reparieren, Freundschaft mit den vierzehnbeinigen grünen Extraterrestriern vom Arkturus schließen und die einander bekämpfenden Staaten der Erde unter einer verständnisvollen, wissenschaftlich geschulten Weltregierung vereinen kann – natürlich alles gleichzeitig, und dazu trägt er einen metallisch schimmernden Overall und ein kühles Lächeln.
    Es spielt selbstverständlich keine Rolle, daß kein einziger SF-Autor bis jetzt so ausgesehen hat. Na ja, vielleicht kommt Robert A. Heinlein diesem Bild am nächsten, und er könnte bestimmt all diese Heldentaten vollbringen, wenn er nur beim Schreiben eine Pause einlegen könnte. Aber Asimov wirkt von der Anatomie her nicht gerade wie ein Superman, für Silverberg ist die Politik eine heiße Kartoffel, Bradbury hat nicht einmal einen Führerschein, geschweige denn kann er ein Raumschiff steuern.
    So sah jedenfalls die allgemeine Vorstellung vom typischen Analog- Autor aus. Spider Robinson war weiter von ihr entfernt als die meisten seiner Kollegen.
    Er hatte eine Story mit dem Titel »Der Kerl mit den Augen« mitgebracht. Sehr viel Science Fiction war nicht drin. Aber es war eine verdammt gute Story. Über einen Haufen Verrückter, die in einem wirklich einmaligen Lokal zusammenkommen, das

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