Thai Juwelen
hatte offensichtlich nichts begriffen.
»Können wir Ihr Auto nehmen?«, wandte sich Grod an den Architekten.
Der nickte. Scheinbar bedauerte er inzwischen, mit Judith hierher gefahren zu sein.
Gemeinsam fuhren sie nach Baan-Consai. Im Haus von Samrak war die Polizei. Alles wurde fotografiert. Den Toten hatte man schon fortgeschafft.
Die Anwesenden hatte man bereits verhört. Auch Grod und Jindi mussten jetzt ihre Aussage machen.
Es schien jedoch keine größeren Probleme zu geben. Es gab sehr viele Zeugen, die den Tod des Killers als Notwehr beschrieben hatten. Zusätzlich war Samrak hier sehr gut bekannt und wahrscheinlich hatte bereits eine größere Summe den Besitzer gewechselt.
»Ein toller Schuss, genau zwischen die Augen.« Der Polizeioffizier nickte anerkennend.
Als Grod ihm dann jedoch mitteilte, dass es noch zwei weitere Tote gab, wurde er etwas nachdenklich. Zusammen mit der Polizei fuhren sie zum Resort zurück. Auch Straßenköter durfte in einen Polizeiwagen hüpfen. Der Architekt blieb zurück, um die Reste von Jindis Hütte zu fotografieren. Er wollte recht bald mit einem Neubau beginnen, sagte er. Für ihn war die Sache doch wohl etwas sehr aufregend.
Auch in der Hotelanlage wimmelte es inzwischen von Polizisten. Man hatte beide Leichen gefunden.
Lek war kreidebleich, sie saß auf einem der Plastikstühle und konnte kaum sprechen.
»Den, mit dem Loch zwischen den Augen, haben Sie den ebenfalls erledigt?«, fragte der Polizeioffizier.
»Ja«, Grod nickte.
»Herzlichen Glückwunsch! Den suchen wir schon lange. Es ist bemerkenswert, wie gut Sie schießen können. Aber hören Sie jetzt auf damit, drei Tote reichen mir!«
Die nächsten Tage verliefen eigentlich ereignislos. Ein paar Mal mussten sie noch zum Verhör auf das Polizeirevier kommen.
Judith und Jindi besprachen sich mit dem Architekten, der das neue Haus für Jindi bauen sollte. Jindi konnte ihr Glück kaum fassen:
Ein neues Haus aus Stein! Zusätzlich hatte Judith ihr eine komplette Einrichtung versprochen: Teller, Töpfe, Bestecke, Tisch und Stühle, sogar einen Kühlschrank sollte sie erhalten.
Und dann gab ihr Judith noch mehr:
»Jindi«, ließ sie von Grod übersetzen. »Es ist besser, wenn du deine große Tochter eine Zeit lang nicht siehst. Schick´ sie auf eine gute Schule nach Udon-Thani. Dort gibt es ein Internat, da kann sie sehr viel lernen. Ich will das für euch bezahlen. Jedes Wochenende kann Jing dich ja in deinem Dorf besuchen.«
Mit gemischten Gefühlen nahm Jindi diesen Vorschlag an. Sie erkannte auch, dass das Internat für ihre Tochter das Beste war, andererseits würde sie Jing sehr vermissen.
Bis das neue Haus fertig war, sollten Jindi und ihre Kinder bei Samrak wohnen.
Judith bezahlte, was nötig war. Im Grunde war für alles gesorgt. Auch Torr arbeitete weiterhin für Samrak als Bodyguard und Wachmann.
Nach ein paar Tagen, Judith hatte ihm eine ›kleine Spende‹ ausgehändigt, erklärte der Polizeioffizier, dass die Ermittlungen weitgehend abgeschlossen seien. Sie bekamen die Erlaubnis, die Gegend zu verlassen.
Bereits am nächsten Tag wollten Judith und Grod nach Bangkok zurückfliegen.
18
Der Abschied fiel schwer.
Judith kamen die Tränen, als Samrak, Jindi, Jing und auch die kleine Pön mit brennenden Räucherstäbchen in den Händen vor ihr knieten, um sich für alles bei ihr zu bedanken.
»Wir sehen uns bald wieder«, sagte Judith mit tränenerstickter Stimme, doch sie wusste, sie würden sie nicht verstehen können. Sie sprach ja nur englisch oder deutsch.
Grod stand derweil am Taxi, welches sie zum Flughafen bringen sollte. Er verabschiedete sich von Straßenköter. Grod hatte ein großes Büffelsteak für Straßenköter auf dem Markt gekauft.
Abends waren sie bereits in Bangkok.
»Wohin? In welches Hotel gehen wir?«, fragte Judith. »Ins ›Bayoke-Song‹, wohin den sonst?«, antwortete Grod. »Ob die da wohl noch ein Zimmer frei haben?«, lächelte Judith.
Dieses Mal nahmen sie keine getrennten Räume. Zusammen bewohnten sie eine große, luxuriöse Suite mit herrlichem Ausblick über Bangkok.
»Lass uns nicht im Hotel essen«, schlug Grod vor. Ich kenne hier ein nettes Straßenrestaurant an der ›Ratchaprarop-Road‹. Es ist nicht weit. Wir können zu Fuß dorthin gehen. Es gibt dort Essen aus dem Issaan und Chang-Bier dazu.«
»Hört sich gut an«, meinte Judith, »gehen wir.«
Das Restaurant war wirklich nicht weit. Ein paar Plastikstühle und Tische standen auf der
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