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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mang-gon Jai
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    Grod Jäger schreckte hoch. Gerade war er eingenickt. Schon zum dritten Mal klingelte das Telefon in dieser Nacht. Ein kurzer Blick auf das Display, klar, es war Bernd. Er ließ sich nicht abschütteln.
    Nicht abnehmen, dachte Grod. Ich will mit niemandem sprechen.
    Bernd war ein Freund von Grod, ein Juwelier aus Hannover. Sie kannten sich schon seit Jahren. Ihr gemeinsames Interesse an asiatischen Ländern hatte sie zusammengeführt. Einige Male waren sie gemeinsam in Asien gewesen. Die beiden verstanden sich eigentlich recht gut. Trotzdem wollte Grod jetzt nicht mit ihm sprechen. Bernd störte zur Zeit.
    Grod warf einen Blick auf die neben ihm liegende Frau. Sie schlief. Es war das erste Mal, dass sie bei ihm übernachtete. Er kannte sie noch nicht lange. Lockiges blondes Haar, lange Beine, eine schlanke Taille - eine hübsche Frau.
    Grod erinnerte sich, heute Abend hatte sie ein enges weißes Kleid getragen. Auf der linken Schulter eine kleine goldene Schlange. So etwas hatte Grod noch nie gesehen. Kleid und Schlange waren jetzt achtlos über einen Stuhl geworfen.
    Nein, jetzt wollte Grod wirklich nicht mit Bernd telefonieren. Er legte seine Hand auf eine Brust der jungen Frau und versuchte erneut einzuschlafen.
    Was gab es wohl so Wichtiges? Warum versuchte Bernd, ihn dreimal hintereinander anzurufen? Bestimmt wollte er lediglich einen Sauftermin abstimmen. Das hatte Zeit bis morgen. Die Kleine interessierte ihn deutlich mehr. Das Handy piepte. Eine SMS, eine Kurzmitteilung, war eingegangen. Das Display zeigte es an, Bernd!
    Gelangweilt tippte Grod auf ›Lesen der Nachricht‹. Bernd schien sich heute nicht abschütteln zu lassen.
    ›RUF MICH SOFORT AN! GANZ WICHTIG!!!‹.
    Die drei Ausrufezeichen am Ende sprachen für sich. Wahrscheinlich war Bernd betrunken.
    Morgen rufe ich ihn an, morgen.
    Grod begann, sich wieder seiner Begleiterin zu widmen. Behutsam streichelte er ihren Körper. Ob sie wohl wirklich schlief? Vielleicht tat sie nur so. Grod überlegte, wie er das am einfachsten herausfinden konnte.
    Mit einem Zipfel der Bettdecke strich er vorsichtig und langsam über ihren Bauch.
    »Eine Spinne!«, flüsterte er ihr dabei ins Ohr.
    Sie konnte sich nicht beherrschen, sie lächelte ein wenig. Ein ganz wenig nur, aber er hatte es gesehen. Sie war wach, sie tat nur so, als schliefe sie.
    Das Handy piepte erneut, eine neue SMS.
    Langsam wurde Grod sauer. Warum ließ man ihn heute nicht in Ruhe.
    »Eine deiner Freundinnen ruft an! Sie vermisst dich sicher.« Die junge Frau neben ihm, sie hieß Astrid, lächelte verschmitzt.
    Grod griff nach dem Handy.
    ›RUF MICH SOFORT AN. ICH WEISS, DASS DU MEINE NACHRICHT ERHALTEN HAST. ICH HABE EINE EMPFANGSBESTÄTIGUNG ERHALTEN. RUF SOFORT ZURÜCK!!!‹
    Erneut endete die Nachricht mit drei Ausrufezeichen. Mist, an die Empfangsbestätigung hatte er natürlich nicht gedacht. Sobald der Empfänger die Nachricht las, wurde dem Versender dieses mitgeteilt.
    »Na, was schreibt sie? Sie kann ohne dich nicht einschlafen. Sie ist ganz allein, nicht wahr?« Astrid schien sich zu amüsieren.
    »Du scheinst ja sehr begehrt zu sein. Ja, Junggesellen in deinem Alter sind gesucht.«
    »Es war keine Frau. Ein Freund von mir will mich sprechen. Er meint, es sei dringend.«
    »Bist du schwul?«
    »Fragst du das im Ernst?«
    »Ja, wenn dein Freund dich so dringend mitten in der Nacht sprechen möchte, ist das doch gar nicht so unwahrscheinlich.«
    »Du spinnst! Vor einer Stunde hast du doch wohl gemerkt, dass ich bestimmt nicht schwul bin. Du hast ganz schön gequiekt.«
    »Das besagt gar nichts. Vielleicht schläfst du mit Männern und mit Frauen.«
    »Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen und ich werde es bestimmt auch nicht tun - auch die ganze nächste Woche nicht.«
    »Dann bin ich ja beruhigt. Hast du eine asiatische Freundin?«
    »Wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Heute Abend habe ich in deinen Räumen viele asiatische Dinge gesehen. Sehr schöne Vasen, Bilder und eine Buddha-Statue.«
    »Ich habe früher in Asien gelebt. Die Dinge sind so etwas wie Reiseandenken.«
    »Das klingt interessant. Hast du lange in Asien gelebt? Wo warst du?«
    »Ich habe in Bangkok studiert. Auch nach meinem Studium bin ich noch eine Zeit lang dort geblieben.« »Bangkok ist die Hauptstadt von Thailand. Stimmt‹ s?« »Ja, man nennt sie dort allerdings ›Krung-Thep‹.« »Kannst du díe dortige Sprache sprechen?«
    »Ja, ganz gut sogar. Ich war recht lange dort.«
    »Und in Thailand

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