Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)
In der Provinz Phrae hingegen scheint der Wald noch intakt, was bei der kilometerlangen Fahrt entlang der Grenze ins Auge fällt. Dann geht es steil hinab nach Ban Wang Bueng und wieder auf den H101. Bei der Weiterfahrt nach Phrae treten die Berge immer weiter zurück, bis sie im Dunstschleier verschwinden.
Phae Muang Phi
Kurz vor Phrae kann ein weiteres Erosionstal besichtigt werden. Ein kleiner Rundweg verläuft durch die riesigen Sandsteinpilze. Im Gegensatz zum abgelegenen Tal bei Na Noi (s. o.) liegen die farbenprächtigeren Formationen in einer gepflegten Parkanlage mit Essenständen und sind am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel. Dann werden am großen, überdachten Essensmarkt Hähnchen gegrillt und mit Klebreis und
som tam
serviert. Vom H101 fährt man 3 km auf dem breiten H1134 nach Osten und biegt in Nam Cham auf eine schmale Asphaltstraße Richtung Süden ab.
Rong Fong
Im kleinen Dorf an der Ortsumgehung 7 km nördlich von Phrae arbeiten Schmiede, die Messer und andere Metallwerkzeuge herstellen. Die Gegenstände werden an einigen Ständen am KM 149 des H101 verkauft.
Phrae
Nicht nur für historisch Interessierte ist diese kleine Provinzstadt am Yom-Fluss abseits der Touristenrouten ein lohnendes Ziel. Sie ist eine frühe Mon-Gründung, war kurzzeitig ein eigenständiges Königreich und gelangte zur Zeit des Teakholzeinschlags zu Wohlstand. Noch immer sind Reste der Stadtbefestigung samt Mauer und einem Graben (im Osten) rings um das alte Zentrum gut zu erkennen.
Der älteste Tempel, Wat Luang , soll bereits auf die Zeit der Stadtgründung zurückgehen. Sein goldener Buddha wurde gestohlen, und der achteckige Chedi ist im Verfall begriffen. Im Tempelmuseum werden Alltagsgegenstände, Bücherschränke, Schriftrollen, Buddhastatuen und andere religiöse Gegenstände aufbewahrt. Ein Neubau enthält Vitrinen voller Porzellan und einen Segen spendenden stehenden Buddha. Die Beschriftungen sind nur auf Thai.9–11.30 und 13–16 Uhr.
Im Thai-Tempel Wat Phra Bhat Ming Meung im Zentrum erfährt eine schöne Buddhastatue im Sukhothai-Stil besondere Verehrung. Die Wände sind mit historischen Szenen bemalt. Nebenan in der kleinen buddhistischen Universität informiert das Phra Vihan Minghueng-Museum über die buddhistische Kunst und Kultur der Region. Es ist allerdings meist geschlossen.
Das Wat Sa Bo Kaew besticht durch seinen schönen Chedi, der leider durch den Telekom-Turm dahinter verunziert wird. Das Haupt- und Nebengebäude des aktiven Shan-Tempels ist mit traditionellen Ornamenten verziert.
Wat Chom Sawan wurde um 1900 von Shan-Holzarbeitern in fünf Jahren fast völlig aus Teakholz erbaut. Nach einem Raubzug wurde es von der Regierung zur Strafe geschlossen, verfiel und wurde jüngst erst wieder aufgebaut. Es ist nicht mehr aktiv.
Das Phrae Free Thai Movement Museum hinter dem Paradorn Hotel wurde von Phu Chong, dem Sohn des Leiters der Widerstandsbewegung gegen die japanische Besatzung, ins Leben gerufen. Die 1941 an der Thammasat-Universität gegründete Studentengruppe wurde vom amerikanischen Geheimdienst OSS durch mit dem Fallschirm abgesprungene Agenten unterstützt. Sie spionierten Ziele für Bombenangriffe der Alliierten aus und trainierten Zivilistenim Widerstandskampf. Leider gibt es sehr wenig authentisches Material, das diesen interessanten Aspekt der Thai-Geschichte dokumentiert. Viele der Fotos wurden an Originalschauplätzen nachgestellt. Das meiste ist leider nur auf Thai beschriftet.8–16 Uhr, Eintritt frei, Spende erwünscht.
Ein prächtiges Teakhaus
Der Sohn eines früheren lokalen Herrschers ließ sich 1897 das Wongburi House erbauen, das heute in einem gepflegten Garten steht. Dank der reich verzierten Fassade mit europäischen Elementen wirkt das große Teakhaus luftig und leicht. Die Residenz ist mit Originalmöbeln aus der Zeit der Jahrhundertwende liebevoll ausgestattet worden. Sehr ansprechend werden alte Haushaltsgegenstände und Dokumente aus dem Familienbesitz präsentiert, darunter Fotos der letzten Bewohnerin, die 94 Jahre alt wurde. Interessant sind die Fotos und Urkunden aus der Zeit der Holzwirtschaft.9–17 Uhr, Eintritt 30 Baht.
Zur Zeit der Shan-Aufstände wurde nach einem Überfall im Jahr 1892 das hübsche Governor’s House (Khum Yao Luang) zum Zentrum der Zentralregierung gemacht. In seinem Museum sind v. a. Alltagsgegenstände, Möbel, Münzen, Waffen und Rechenmaschinen ausgestellt. Interessant sind die Fotos, die Elefanten bei der Arbeit in den
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