The Black Game Teil 2
Profikillern geraten?
„Ja“, erwiderte ich matt.
„Bist du verletzt?“
„Nein, und du?“
„Nur ein paar blaue Flecken.“
Ich hörte, wie sich Devon hinter mir bewegte, den Gurt löste und die Autotür öffnete.
Dann öffnete sich die Tür neben mir und ließ das Licht einer Straßenlaterne hereinscheinen. Wir standen mitten auf einer wenig befahrenen Seitenstraße in einem Wohngebiet.
Während Devon mich musterte, um sich zu vergewissern, dass mir auch wirklich nichts fehlte, zog er sein Smartphone aus der Tasche.
„Wir brauchen einen Krankenwagen.“ Er nannte die Kreuzung, an der wir standen. Die nächsten Worte nahm ich nur abgehackt wahr.
Gefahrenbremsung ... eine schwerverletzte und eine leichtverletzte Person ... nicht angeschnallt ... überall Blut ... schnell.
Kapitel 29
Ich lauschte in die Dunkelheit und begriff nur langsam, dass ich in Sicherheit war. Es war schon nach Mitternacht und in meinem Apartment herrschte eine angenehme anonyme Ruhe.
Immer wieder schwebte der Moment vor meinen Augen, als ich unbedarft in Shannons Wagen einsteigen wollte. Warum hatte ich nicht auf meine schrillenden Alarmglocken gehört? Sie hatte mir versprochen, mein Leben zur Hölle zu machen, und ich musste ihr zugestehen, dass sie ihr Handwerk tatsächlich verstand. Doch war Devons Entscheidung richtig gewesen? Er wollte mich in Sicherheit bringen und so, wie Shannon geklungen hatte, wollte sie mich gleich an Ort und Stelle töten, aber auch Devon hatte den Tod seiner Schwester willentlich in Kauf genommen. Da sollte noch einmal jemand behaupten, Blut sei dicker als Wasser. Wenn ich nicht in Shannons Wagen gestiegen wäre, wäre es erst gar nicht so weit gekommen, und all das wegen dem Black Game . Zum Schluss hätte es beinahe mein Leben gekostet. Devon hatte recht gehabt, als er es komplett aus seinem Leben verbannen wollte. Ich lauschte in die Nacht hinein und hörte Devons beruhigend gleichmäßigen Atem neben mir.
„Es ist nicht deine Schuld“, sagte er, als ob er meine Selbstvorwürfe spürte. „Es ist allein meine Schuld. Ich hätte schon viel eher begreifen müssen, was die Gier nach Erfolg und Geld mit Shannon angerichtet hat. Ich habe einige wichtige Details übersehen. Das war ein fataler Fehler und dieser Fehler hätte dich beinahe das Leben gekostet ...“ Er zögerte.
„So hat er Shannon beinahe das Leben gekostet“, sagte ich. Meine Zunge klang schwer und wenn ich atmete, spürte ich meine angebrochene Rippe.
„Ich wollte das alles nicht. Ich hatte nicht geahnt, dass sie so weit gehen würde. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass ich noch einmal ein Gespräch mit ihr führen könnte, aber sie hat dich geschlagen und gedroht, dich umzubringen und zu verstümmeln, nur um an Geld zu kommen.“ Devon setzte sich ruckartig wieder auf.
„Wenn du von Anfang an offen gewesen wärst, wäre es erst gar nicht so weit gekommen“, sagte ich. „Dann hätte ich gleich gewusst, zu was Shannon fähig ist. Warum hast du mir nicht erzählt, dass ihr der Club 5 gehört?“
Devon seufzte und ließ seinen Kopf auf die angewinkelten Knie sinken. „Seitdem ich dich getroffen habe, ist mein Leben jeden Tag ein wenig heller geworden. Jedes dunkle Kapitel aus meiner Vergangenheit hat dich geängstigt und ich habe geglaubt, dass du mich verlässt, wenn es immer mehr wird anstatt weniger. Ich wollte das Black Game aus unserem Leben verbannen mit all seinen Details.“ Er nahm meine Hand und drückte sie fest, als ob er befürchtete, dass ich gehen könnte. „Ich dachte eigentlich, dass das Black Game nie wieder zwischen uns stehen würde. Es war ein Detail aus meiner Vergangenheit, das nie wieder eine Rolle spielen sollte.“ Er strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
„Wir hätten uns viel Ärger mit Shannon sparen können, wenn ich gewusst hätte, wie sie wirklich tickt. Sie war nicht eifersüchtig, sie war einfach nur gierig. Wie geht es jetzt weiter?“, fragte ich.
„Ich habe die Polizei eingeschaltet. Shannon hat dein Apartment zerstört, dich entführt und verletzt. Sie wird wohl den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen, nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde.“
„Meinst du nicht, dass sie sich herauswinden kann?“
„Nein, Marc und Ralph unterstützen sie nicht mehr. Im Gegenteil, mit Entführung und Mord wollten sie nichts zu tun haben. Ohne ihre Hilfe wärst du immer noch in Shannons Gewalt und wer weiß, was sie dir schon angetan
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