The Black Game Teil 2
und seit ihrem letzten Besuch bei uns war Olivia von Devons Idee begeistert gewesen, noch mehr ihrer Läden zu eröffnen. Nur einen Monat später war sie neben uns eingezogen und es wäre fast wieder wie in New York gewesen. Allein Sarah fehlte uns schrecklich und auch wenn sie uns oft in Minneapolis besuchte, so war es nicht mehr dasselbe.
Während ich in der anbrechenden Nacht die kurze Strecke zum Restaurant zu Fuß zurücklegte, zog ich mein Smartphone aus der Tasche.
„Hi, Anya!“ Sarah klang unruhig. „Na endlich meldest du dich. Ich warte schon seit einer Ewigkeit auf deinen Anruf.“
„Hast du es geschafft?“, fragte ich nicht minder nervös.
„Ja!“, rief Sarah und ich musste den Hörer meines Telefons vom Ohr nehmen. „Ich habe eine geschlagene Stunde auf deine Eltern eingeredet, bis sie endlich zugestimmt haben.“
„Du bist und bleibst eine Meisterin der Überredungskunst“, grinste ich.
„Erstaunlicherweise hat deine Mutter sofort zugestimmt. Dein Vater war es, der tausend Bedenken hatte. Er ist aber auch echt ein harter Brocken, ich hatte ja keine Ahnung, dass er so knallhart verhandeln kann. Er macht sonst immer so einen friedlichen Eindruck. Es hat ewig gedauert, bis sie Devons Angebot, eine Weltreise zu machen, endlich angenommen haben. Ich verstehe deinen Vater echt nicht. Wir wollen ihm alle Arbeit abnehmen und anstatt seine Lebenszeit zu nutzen und noch etwas zu sehen und zu erleben, will er weiter Traktor fahren und Mist wegkarren.“
„Er kann erst gehen, wenn er absolut sicher ist, dass die Farm in guten Händen ist“, seufzte ich
„Das ist sie. Francesco und ich haben uns in den letzten zwei Wochen die Hände wund gearbeitet, um ihn davon zu überzeugen, dass wir es ernst meinen mit der Landwirtschaft. Nächste Woche geht die Ernte los und sobald der Mais vom Feld ist, tritt der nächste Schritt in Kraft.“
„Ich weiß, er muss sich erst daran gewöhnen, dass wir etwas anderes anbauen wollen als Mais.“ Sarah hatte die beinahe unlösbare Aufgabe erledigt, meine Eltern von ihrer Farm loszueisen.
„Ich hoffe, Devon legt sich ordentlich ins Zeug. Wenn die Sache mit Olivias Ladenkette floppt, haben wir keinen Abnehmer für die ganzen Bio-Salatköpfe und Fenchelberge und wehe, ich habe die Fashion Week in New York umsonst sausen lassen.“
„Das wird schon“, versuchte ich auch meine eigene Unruhe zu vertreiben. Wir würden ein hohes Risiko eingehen, wenn wir die Farm meiner Eltern auf eine neue Produktpalette umstellten, aber Devon und Olivia waren sich sicher, dass der Biomarkt wachsen würde.
„Gibt es sonst noch Neuigkeiten, die ich wissen muss?“
„Und ob.“ Sarah kicherte.
„Stell dir vor, wer gestern Mankato verlassen hat?“
„Keine Ahnung!“
„George“, rief Sarah begeistert.
„Warum das? Ich dachte, er unterstützt euch, als Gegenleistung für die ganze Arbeit, die mein Vater in die Farm der Donalds gesteckt hat? Er hat meinem Vater doch versprochen, sich für seine Unterstützung beim Bauen zu revanchieren, indem er bei der Ernte hilft.“
„Auf den Knallkopf ist kein Verlass, das müsste dir doch eigentlich klar sein“, sagte Sarah. „George wird dir in Mankato nicht mehr über den Weg laufen. Seine Frau hat beschlossen ihn zu verlassen, wahrscheinlich warst du nicht die Einzige gewesen, bei der er sein Glück versucht hat. Die Farm hat er wieder verkauft und ist zurück nach Spanien geflogen, um seine Frau vermutlich erfolglos von seiner unendlichen Liebe zu überzeugen. Ich hoffe inständig für sie, dass sie klug genug ist, nicht noch einmal auf diesen Blender hereinzufallen.“
„Tatsächlich!“, sagte ich resigniert. Auch wenn ich froh war, George nicht mehr treffen zu müssen, fehlte seine Arbeitskraft bei der Ernte.
„Das ist nicht gut“, seufzte ich. „Ohne George wird es eng mit der Maisernte.“
„Ich weiß, wenn ihr am Wochenende rüberkommt, müssen wir besprechen, wie es weitergeht. Du weißt, dass Francesco begeistert ist von der Idee, ein paar Monate auf einer Farm zu leben und ein neues Geschäft anzukurbeln, aber wir sind keine Landwirte, und auch wenn sich dein Vater Mühe gegeben hat, uns noch so viel wie möglich beizubringen, brauchen wir trotzdem noch Hilfe.“
„Ich muss noch ein Projekt für die Umweltstiftung zu Ende bringen“, seufzte ich. „Im Moment kann ich hier nicht weg und Olivia und Tom müssen sich noch eine Weile um den neuen Laden kümmern, bis sie ihn dann tatsächlich völlig in der
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