The End (Die neue Welt)
dass mich ihr Spiegelbild anstarrt, sich unsere Blicke für eine Sekunde treffen und vereinen. Dann verschwindet die zweite Frau. Die Erste beginnt, Kleider in eine Tüte zu packen und greift nach ihrem Gewehr, das neben dem Spiegel steht.
Es wird Zeit, abzuhauen.
Ich schlage mit der flachen Hand gegen das Glas der Scheibe, spüre die Vibration. Einmal nur möchte ich die Frau berühren. Doch ich schleiche gebeugt, mit hängenden Armen, um das Gebäude herum und verschmelze mit den Schatten eines unbebauten Grundstücks, das sich an das Geschäft anschmiegt. Dort, inmitten von verbogenen Eisenstangen, Steintrümmern und verrottetem Papier, beobachte ich kauernd und sabbernd, wie die Frau das Haus verlässt, das Gewehr in einer Hand, die Tüte in der anderen.
Die Hose, die sie nun trägt, ist eng und betont ihre langen Beine. Ihre Bluse leuchtet wie Schnee in der Nacht. Sie ist wahrhaftig ein Engel, den es zu schänden gilt.
Ich werde zum dritten Mal hart, stoße ein klägliches Heulen aus. Die Frau wirbelt herum, starrt mich direkt an und dreht sich dann einmal im Kreis. Mit fließenden Bewegungen springe ich über das leere Grundstück zu einer alten Steinmauer, die einen Garten begrenzt und vor der ein Stapel alter Autoreifen liegt. Papier raschelt unter meinen nackten Füßen, Steine poltern. Mein Atem wird zu wildem Keuchen. Dann werde ich zur Nacht. Die Frau bleibt alleine auf der Straße zurück.
ENDE der Leseprobe
Zum Buch: DIE SAAT DER BESTIE
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