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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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stehlen.
    Gordon ging wieder zum Eingang und sah durch die Scheibe. Er spähte nach beiden Seiten, um zu erkennen, ob eventuell noch jemand drinnen war. Dann begann er, kräftig zu klopfen. Nachdem er dies eine ganze Minute lang getan hatte, trat endlich jemand aus der Dunkelheit hervor und näherte sich der Tür. Der Herr sah aus, als sei er der Betreiber. Er zeigte auf das handgeschriebene Schild, was Gordon zur Kenntnis nahm, ehe er mit einem Bündel Geldscheine wedelte. Der Mann starrte mit großen Augen auf seine Hand, stockte und stemmte die Tür schließlich ein Stück weit auf.
    »Womit kann ich dienen, Sir?«, fragte er.
    »Ich muss ein paar Besorgungen machen. Mir ist bewusst, dass Sie geschlossen haben, aber ich zahle bar und gerne auch ein wenig mehr … wenn Sie verstehen, was ich meine.« Gordon sprach leise und neigte sich dem Betreiber während der letzten Worte zu. Dieser blickte sich nach links und rechts um, bevor er flüsterte: »Sie sind kein Spitzel von Albertson's oder so etwas in der Art?«
    »Keineswegs«, beteuerte Gordon.
    »Was brauchen Sie?«
    »Konserven, Batterien, ein paar Propangasflaschen und dieses oder jenes, was mir ins Auge fallen mag. An zu wenig Geld soll es nicht liegen«, erinnerte Gordon, indem er noch einmal mit den Scheinen winkte.
    »Passen Sie auf mit dem Geld und kommen Sie lieber herein«, legte ihm der Verkäufer nahe und blickte sich erneut verstohlen um.
    »Darf ich mein Fahrrad und den Anhänger mit hineinbringen?«, bat Gordon. »So kann ich gleich alles verstauen.« Er zeigte auf den Pfeiler, an den er beides gekettet hatte.
    Der Mann linste über Gordons Schulter. »Sicher, aber Beeilung«, raunte er.
    Gordon ließ sich dies nicht zweimal sagen, drehte sich um und entfernte die Kette wieder, um Rad und Anhänger in den Markt zu schieben. Drinnen zog er in weiser Voraussicht die Stirnlampe auf, da er sie brauchte, je weiter er zwischen den Regalen hindurchging. Da er sich auskannte, steuerte er schnurstracks die Reihe mit den Konserven an und häufte Dosengemüse, Thunfisch, Hühnchen und eingelegtes Obst in den Anhänger. Der Betreiber tauchte zwischenzeitlich wieder auf und notierte alles auf einem Block. Gordon sprach kein Wort zu ihm. Dafür nahm er alle Batterien mit, die er fand, und ging zu den Salzwaren, um den gesamten Bestand an gerösteten Mandeln, Erd- und Cashewnüssen zusammenzuraffen. Danach suchte er die Arzneimittelabteilung auf. Die meisten rezeptfreien Medikamente waren hinter Glas verschlossen, doch dafür schnappte er sich Verbandszeug und Heftpflaster, antiseptische Wundsalbe, Schmerztabletten und Histamin-Blocker – praktisch alles, von dem er glaubte, es sei nützlich, auch wenn sie Jahre ausharren mussten.
    »Man könnte meinen, Sie horten für den Weltuntergang«, scherzte der Betreiber.
    »Na ja, man weiß nie. Ich wappne mich lieber«, erwiderte Gordon, ohne langsamer zu werden. Vielmehr stürzte er in den nächsten Gang und sackte alle verfügbaren Dosen Milchpulver ein.
    Endlich machte er eine kurze Pause, um seine Liste aus der Tasche zu ziehen und sie mit dem Inhalt des Anhängers abzugleichen. Für die Gasflaschen brauchte er etwas mehr Platz, aber dann erschien es ihm besser, mehr Nahrungsmittel als Brennstoff zum Kochen mitzunehmen. So kehrte er zu den Konserven zurück und langte abermals gehörig zu. Ob Thunfisch, Lachs, Sardinen oder Dosenfleisch: Er räumte die Regalböden leer.
    Nach vollen vierzig Minuten des Einkaufens der etwas anderen Art waren Anhänger, Hängekorb und Rucksack prall gefüllt. Die Reifen des Ersteren gaben unter dem Gewicht nach.
    »Was schulde ich Ihnen?«, fragte er den Verkäufer.
    »Gehen wir zur Servicetheke, dort habe ich einen Taschenrechner.«
    Gordon folgte ihm, wobei ihm eine Auslage der Backwaren von Albertson's ins Auge fiel. Er blieb stehen, um die Donuts und Ingwerplätzchen zu begutachten. Für Süßes hatte er seit je her eine Schwäche, und schon bald sollten derlei Gaumenfreuden ein seltenes Gut werden. Darum warf er noch so viel abgepacktes Gebäck auf den Anhänger, wie es die begrenzte Ladefläche erlaubte.
    Während der Betreiber eifrig Preise in seinen Rechner tippte, blickte Gordon wiederholt auf den Inhalt des Anhängers und die Regale rings um den Kundenservice. Dabei entdeckte er noch ein paar Haken, an denen Feuerzeuge hingen, und fügte auch diese den angehäuften Waren hinzu.
    »Sir, Ihre Rechnung beläuft sich auf haargenau 1.875 Dollar«, gab der Mann an, während er

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