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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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und machte es sich neben mir bequem.
    Ich drehte mich auf den Rücken, starrte an die dunkle Zimmerdecke und wünschte mir insgeheim leuchtende Plastiksterne. »Ja, ich glaube, ich halte sie noch ein bisschen fest.«
    Er schwieg. »Ich vermisse meine Sterne«, murmelte ich.
    »Ich habe meinen«, erwiderte er. »Direkt neben mir.«
    Ich wandte mich ihm zu, konnte jedoch in der Dunkelheit nichts erkennen. Es war, als würde ich mit einem Schatten reden. »Träum was Schönes, Caspian«, sagte ich. »Und selbst wenn du nichts träumst, denk an mich.«
    »Immer«, erwiderte er.
    Ich schloss die Augen. Auf meinem Gesicht lag ein Lächeln und in meiner Hand eine gute Prophezeiung.
     
    Am nächsten Morgen zog ich mich rasch an und packte meinen Koffer, danach ging ich ins Bad, um kurz zu telefonie ren. Schließlich gab ich Caspian mit einem Wink zu verstehen dass ich aufbruchbereit war, und wir verließen das Zimmer. »Wohin gehen wir?«, fragte er, sobald wir draußen waren.
    »Ich muss noch etwas erledigen. Es dauert nicht lange.«
    Als das Taxi vorfuhr, sagte ich dem Fahrer, er solle zu dem Blumenladen an der Hauptstraße fahren. Ich bat Caspian, draußen zu warten. Er nickte und ich ging hinein. Noch wusste ich nicht, wonach ich überhaupt suchte.
    Der Blumenhändler begrüßte mich freundlich und fragte, ob er mir behilflich sein könne. Ich sagte ihm, ich sei noch etwas unschlüssig, und sah mir erst einmal die großen Vasen im Schaufenster an. In den meisten standen Rosen – rosafarbene, gelbe, weiße, pfirsichfarbene und marmorierte in allen möglichen Kombinationen. Mir wurde ganz wirr im Kopf bei dem Versuch, mich zu entscheiden.
    Schließlich wandte ich mich wieder an den Blumenhändler. »Ich suche etwas Bestimmtes, aber ich weiß nicht recht, was ich eigentlich will … Vielleicht ein Bouquet? Aber es soll nicht so aussehen, als wäre es für eine Beerdigung.«
    Er deutete auf mehrere kleine Körbe mit weißen und gelben Margeriten und dann auf ein Farnbouquet, doch ich schüttelte den Kopf. Diese Blumen schienen mir nicht passend zu sein.
    »Natürlich kann man immer Rosen nehmen«, schlug er vor. »Ich könnte einen Strauß für Sie binden.«
    »Nein, ich glaube, das ist auch nicht das Richtige. Ich weiß nur einfach nicht, was ich möchte.« Ich wandte mich ab und betrachtete noch einmal die Blumen im Schaufenster. Nichts schien zu passen.
    Dann fiel mein Blick auf einen kleineren Schaukasten in einer Ecke. Eine üppig wuchernde lilafarbene Pflanze stand darin, sonst nichts. »Was ist denn das da?«
    Er holte die Pflanze heraus. Sie befand sich in einem hübschen kleinen Kupfergefäß. Die Schale wirkte so klein, dass es schien, als könne sie die Pflanze kaum halten. Sie quoll geradezu über mit Blüten.
    »Das ist eine Vanilleblume«, sagte er. »Ich mache Ihnen einen guten Preis dafür. Sie werden in Blumenläden selten verkauft. Es ist eine sehr alte Pflanze, sie war wohl aus Versehen bei meiner letzten Lieferung dabei.«
    Die lilafarbenen Blüten schienen mich beinahe zu rufen. Vorsichtig strich ich über ein Blütenblatt. »Ich nehme sie. Und eine rote Rose dazu.«
    »Wissen Sie, die Vanilleblume hat auch eine ganz besondere Bedeutung«, sagte er, als ich schon die Tür öffnete, um zu gehen.
    »Ach ja?«, sagte ich. »Welche denn?«
    »Sie symbolisiert Hingabe und ewige Liebe.«
    Ich lächelte ihn an. »Perfekt, dann war die Pflanze wohl für mich bestimmt.«
    Er lächelte zurück und winkte, während ich hinausging. Ich nahm die Pflanze in die linke Hand und wandte mich an Caspian.
    »Führst du mich noch einmal zum Friedhof?« Er nickte und zehn Minuten später waren wir da.
    Ich fand seinen Grabstein und kniete nieder, um die Pflanze vorsichtig danebenzustellen. Die Blütendolden legten sich beinahe liebevoll um den Stein und sahen aus, als wären sie schon immer dort gewesen.
    »Die Vanilleblume steht für Hingabe«, erklärte ich Caspian. »Und die rote Rose für Liebe. Ewige Liebe und Hingabe.«
    Ich legte die Rose auf den Grabstein, doch dann zuckte ich zurück. Ein spitzer Dorn hatte sich in meinen Daumen gebohrt. Caspian hatte die Augen geschlossen und sah nicht, was als Nächstes passierte.
    Aber ich sah es.
    Ein Blutstropfen fiel auf die Blume. Der hellrote Tropfen breitete sich auf einem der makellosen roten Blütenblätter aus wie ein Tintenklecks. Ich konnte den Blick kaum abwenden; es war erschreckend und wunderschön zugleich. Der Tod und das Leben flossen ineinander und erblühten

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