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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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doch, stimmt’s?«
    Mein Herz blieb stehen, als ich die Stimme erkannte. Vincent!
    Er richtete sich langsam auf und öffnete die Arme. Die Ähnlichkeit mit Caspian war schockierend. Er hatte seine Haare genauso weißblond gefärbt und sogar eine schwarze Strähne eingefügt, die ihm nun in die Stirn hing. Seine Haare wirkten länger – offenbar hatte er sie auch noch geglättet – und er trug einen schwarzen Anzug. Ich starrte ihn entsetzt an, während er auf mich zukam.
    »Was meinst du?« Er blieb kurz stehen und strich das Revers seines Jacketts glatt. »Gebe ich eine gute Leiche ab?«
    Mein Magen krampfte noch immer, ich wusste nicht, ob aus Angst oder Schock.
    »Willst du mir nicht einen Kuss geben?«, fragte er und kam immer näher. Meine Knie begannen zu zittern und ich grub die Nägel in meine Handflächen, um mich auf etwas anderes zu konzentrieren. »Na komm schon, Abbey.« Seine Stimme wurde hart. »Das alles habe ich nur für dich arrangiert, du könntest wenigstens ein bisschen dankbar sein. Hast du eine Ahnung, wie viel es kostet, sich so viele Rosen liefern zu lassen?«
    Ich grub die Nägel noch fester ins Fleisch und versuchte, mich nur auf den Schmerz zu konzentrieren. Dennoch wuchs mein Entsetzen weiter.
    Schließlich hatte er mich erreicht und fuhr mit einer eiskalten Hand über mein Gesicht. »Spürst du das? Warum willst du überhaupt mit dem zusammen sein? Das ist doch reine Nekrophilie, Abbey.« Er schüttelte missbilligend den Kopf. »So etwas ist gar nicht schön.«
    Ich versuchte, möglichst unbewegt zu bleiben und meine Angst nicht zu zeigen, aber ich wusste nicht, ob es mir gelang. Er beobachtete mich ganz genau, dann lächelte er plötzlich.
    »Nun«, meinte er und verbeugte sich tief, »würdest du das hier als unser erstes Date betrachten? Oder unser drittes? Im Prinzip haben wir uns ja schon zweimal getroffen, einmal auf dem Friedhof und einmal in der Gasse hinter dem Laden deines Onkels. Deshalb glaube ich … Ja, es ist wohl unser drittes Date.«
    »Wir haben uns noch nie verabredet, du Arsch«, fauchte ich leise.
    Er setzte eine beleidigte Miene auf. »Und wie nennst du das hier?«, fragte er und deutete mit einer weit ausladenden Armbewegung auf mein Zimmer. »Ich habe dir Blumen gekauft, wir haben stimmungsvolle Beleuchtung, ich habe mich schick gemacht und wir sind allein. Das ist doch wohl ein Date, meine Liebe, oder nicht?«
    Ich schnaubte abfällig.
    Vincents Miene wurde starr und er beugte sich näher zu mir. »Bin ich dir nicht bleich genug? Nicht kalt genug?« Er packte mich am Handgelenk und drückte meine Hand an seine Brust. »Das ist wohl das Problem, stimmt’s? Mein Herzschlag. Tut mir leid, Liebling, ich bin wohl nicht tot genug für dich.«
    Etwas an der Art, wie er das Wort ›tot‹ betonte, ließ mich erstarren. Mir wurde klar, dass ich nicht mehr lange zu leben hatte. Vincent würde mich töten.
    Dann schweifte sein Blick ab.
    »Was ist das denn?«
    Er hatte meinen Parfumschrank entdeckt, meinen wundervollen nagelneuen Parfumschrank, an dem Mom und Dad so hart gearbeitet hatten. Er zerrte mich zu dem Schrank.
    Ich wollte mich wehren, doch er war zu stark. Ich hatte das Gefühl, mein Arm würde im nächsten Moment abreißen.
    »Lass den Schrank in Ruhe«, ächzte ich.
    Er legte den Kopf schief. »Wie bitte? Du musst ein bisschen lauter reden.«
    Der Schmerz in meinem Arm wurde stärker und meine Haut begann zu brennen wie Feuer. Wimmernd presste ich die Lippen zusammen.
    Vincent fuhr mit der freien Hand über den Schrank, dann zog er eine Schublade auf und holte eine Handvoll Fläschchen heraus. »Mach den Mund auf, sag etwas!«, befahl er. Er öffnete die Hand, die Fläschchen fielen zu Boden und zerbrachen.
    Parfumgeruch und Glassplitter verteilten sich im ganzen Raum. Eine Duftwolke hüllte mich ein. Ich hustete und versuchte, nicht zu würgen.
    Vincent riss eine weitere Schublade auf.
    »Hör auf!«, flehte ich. »Hör bitte auf!«
    Aber er nahm noch einmal eine Handvoll und diesmal warf er sie schadenfroh auf den Boden. Winzige Glassplitter sprangen in die Höhe, Lachen breitete sich aus und die Flüssigkeit begann, in den Holzfußboden zu sickern.
    »Was für ein wundervolles Geräusch«, schwärmte er boshaft. »Eine richtige Symphonie!«
    In diesem Moment wurde mir klar, was er als Nächstes tun würde – und ich konnte ihn nicht daran hindern.
    Vincent packte den Schrank mit beiden Händen, hob ihn hoch und schmetterte ihn mit einem engelsgleichen

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