2061 - Wächter des Portals
Wächter des Portals
Sie ist eine Tayrobo - und sie begegnet dem Männlichen
von Uwe Anton
Ein ungewöhnliches Schicksal verschlug zwei junge Mutanten von der Erde in eine fremde Umgebung: Der Teleporter Startac Schroeder und der sogenannte Morkhero-Spürer Trim Marath verschwanden am 25. Dezember 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung aus Para-City, der Stadt der Monochrom-Mutanten. Sie materialisierten auf dem Planeten Chirittu, einer Welt, auf der man offensichtlich noch nie etwas von der Erde, der Milchstraße oder anderen bekannten Begriffen gehört hatte. Vor allem aber war Chirittu eine Welt, die umkämpft wurde. Trim und Startac wurden Zeuge erbarmungsloser Schlachten, bei denen aber anscheinend nur Roboter eingesetzt und Industrieanlagen zerstört wurden. Die eine Seite in diesem Konflikt wurde als „die Legion" bezeichnet, bei der anderen handelte es sich um Angehörige der Astronautischen Revolution. Immerhin schlossen die beiden die Bekanntschaft eines seltsamen Wesens, das ihnen zur Flucht von dem umkämpften Planeten verhalf. Dieses Wesen ist Keifan, ein Druide vom Planeten Couxhal. Gemeinsam gehen sie auf eine Reise durch die verschiedenen Portale des Landes Dommrath. Sie erreichen sogar den Planeten Yezzikan Rimba, das Zentrum der Astronautischen Revolution. An der Seite des Revolutionsführers Ruben Caldrogyn bricht Startac Schroeder zu einer ganz besonderen Expedition auf. Der junge Teleporter trifft auf die WÄCHTER DES PORTALS...
Die Hauptpersonen des Romans:
Startac Schroeder - Der Monochrom-Mutant stößt in einen Kernbereich des Landes Dommrath vor.
Ruben Caldrogyn - Der Anführer der Astronautischen Revolution steht vor einer entscheidenden Wahl.
Leikene - Die junge Weibliche aus dem Volk der Tayrobo lebt im Do'Tarfryddan.
PROLOG
Leikene: Der Männliche
Leikene war auf dem Weg zum Weißen Schnitt, um durch den Portalen Äther nach Yezzikan Rimba zurückzukehren, als unvermittelt die Gestalt vor ihr auftauchte. Die Erleichterung, dass das Do'Tarfryddan trotz der sich überschlagenden Ereignisse nach wie vor völlig intakt war, wich grenzenlosem Staunen. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie konnte die Gestalt nicht scatten! Normalerweise nahm sie jede Tayrobo schon aus mindestens fünf Körperlängen wahr. Hier im Catterstock war die Empfindlichkeit der Sinne auch bitter nötig. Auf Yezzikan Rimba, lebte sie völlig allein, begegnete dort keinem anderen Wesen. Aber in dieser abgeschlossenen Sektion in der Sternenkammer wimmelte es geradezu von ihren Artgenossinnen, und sie durfte in ihrer Aufmerksamkeit nicht nachlassen, um Zusammenstöße zu vermeiden.
Verwirrt versuchte sie erneut, den Körper zu scatten. Es handelte sich eindeutig um einen tayroboischen, das erkannte sie, aber ansonsten ... keine spezifischen Merkmale, gar nichts! Sie versuchte es trotzdem mit einem Holoscat, aber dessen Ergebnis war noch ungewöhnlicher und niederschmetternder. Leikene hatte das Gefühl, von einem Hiddyn zum anderen schwarz geworden zu sein. Dann ging ihr ein Weiß auf. Zumindest stellte sich eine Ahnung ein. Konnte es sein...?
Aber nein, das war zu unwahrscheinlich. Sie, ausgerechnet sie? Sie war erwählt worden? Jede Tayrobo verspürte diesen Drang, und ihr sollte der Wunsch erfüllt werden? Sie war schwarz, weil ihr Körper instinktiverkannt hatte, was ihr Geist nicht akzeptieren wollte. Doch nun spürte sie deutlich die Veränderungen, die ihn durchdrangen. Ihr Blut war in Wallung geraten. Es floss dünner, schneller und wärmer durch ihren Körper. Die Drüsen der inneren Sekretion schütteten plötzlich in solch einer hohen Dosis Wirkstoffe aus, dass ihr Scat-Sinn sehr stark beeinträchtigt, wenn nicht sogar völlig unbrauchbar wurde. Die biochemischphysiologischen Abläufe schienen in ihr von einem Augenblick zum anderen auf den Kopf gestellt.
Das verdünnte Blut strömte nun durch porenkleine Klappen, die den Fluss im Normalzustand beträchtlich erschwerten. Es erreichte ihre Geschlechtsorgane und ließ sie anschwellen. Im nächsten Hiddyn war sie paarungsbereit. Das konnte nur eines bedeuten. Sie lag dem Männlichen gegenüber!
Sie spürte, wie an ihrem Clitellum Schleim zusammenfloss, sich in mehreren Schichten ablagerte und zu Kokons verhärtete, die die eigenen Ei und die fremden Samenzellen aufnehmen würden. Sie waren nur pflanzenkorngroß, und es waren nicht mehr als zwei. Bei keiner Tayrobo waren es mehr als zwei. Doch plötzlich sank der
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