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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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so gelassene Fassade.
    „Das tue ich nicht", gab die Twi'lek zu. „Aber ich erkenne Zorn, wenn ich ihn sehe. Ich kenne ihn sehr gut."
    Ein trauriges Lächeln erhellte ihr Gesicht und besiegte die Furcht in ihrem Blick. Sie dachte an etwas anderes oder jemand anderen als Aryn, und die Traurigkeit, die von ihr ausging, wurde stärker, schärfer.
    „Zorn ist nur umbenannter Schmerz", sagte sie.
    „Auch ihn kenne ich gut. Und manchmal . sitzt der Schmerz zu tief. Schmerz treibt dich an, ja?"
    Aryn hatte Widerstand erwartet, einen Kampf, Protest, irgendetwas. Stattdessen wirkte die Twi'lek aber . gleichgültig.
    „Tötest du mich, Jedi? Wegen Darth Malgus?
    Wegen etwas, das er getan hat?"
    Malgus' Namen ausgesprochen zu hören, schürte Aryns Wut. „Er hat jemandem wehgetan, den ich liebte."
    Die Twi'lek nickte und gab ein kurzes Schnauben von sich, hinter dem sich ein gequältes Lachen verbergen mochte. „Er tut selbst jenen weh, die er selbst liebt." Sie lächelte, und ihre sanfte Stimme klang wie klarer Regen. „Diese Männer und ihre Kriege. Er heißt Veradun, Jedi. Und er würde mich töten, wenn er wüsste, dass ich dir das verraten habe. Aber Namen sind wichtig."
    Aryn musste sich anstrengen, um an ihrer Wut festzuhalten. Die Twi'lek wirkte so. zerbrechlich, so verletzt. „Es ist mir egal, wie er heißt. Du warst mit ihm dort. Beim Angriff auf den Tempel. Ich habe es gesehen."
    „Ah, der Tempel." Sie nickte. „Ja, ich war bei ihm. Ich liebe ihn. Ich kämpfe an seiner Seite. Du würdest das Gleiche tun." Das konnte Aryn nicht abstreiten. Sie hätte das Gleiche getan; sie hatte das Gleiche getan. Die Wut, die sie in sich trug, seit sie Meister Zallows Tod gespürt hatte, begann zu schwinden. Sie wich aus ihr heraus - angesichts des Schmerzes und der Traurigkeit der Twi'lek und der Erkenntnis, dass ihr eigener Schmerz nicht den moralischen Mittelpunkt des Universums bildete. Der Rückgang ihrer Wut erschreckte sie. Seit seinem Tod hatte sie nichts als Wut verspürt. Ohne sie fühlte sie sich leer. Ein anderer Name für Schmerz, hatte die Twi 'lek gesagt. Fürwahr.
    „Bitte mach es kurz", sagte die Twi'lek. „Ein sauberer Tod, ja?"
    Die Worte klangen weniger nach einer Herausforderung als nach einem Wunsch. „Wie heißt du?", fragte Aryn. „Eleena", antwortete die Twi'lek. Aryn trat auf sie zu. Eleenas Blick wanderte auf Aryns Klinge, doch sie schreckte nicht vor der Jedi zurück. Die beiden starrten einander in die Augen und ergründeten den Schmerz der anderen, ihren Verlust.
    „Namen sind wichtig", sagte Aryn. Sie legte den Schalter am Lichtschwert ihres toten Meisters um, deaktivierte die Klinge und schlug Eleena mit dem Knauf gegen die Schläfe. Die Twi'lek brach zusammen, ohne einen Ton von sich zu geben.
    „Und ich werde dich nicht töten, Eleena." Eleena war in so vielerlei Hinsicht bereits tot. Aryn hatte Mitleid mit ihr. Sie fühlte sich immer noch gezwungen, Meister Zallows Tod zu rächen, aber sie konnte Eleena nicht umbringen, damit Malgus litt. Meister Zallow hätte das niemals geduldet. Aryn konnte ihn nicht rächen, indem sie verriet, wofür er stand. Er mochte versagt haben. Der Orden mochte versagt haben. Doch beide hatten voller Großmut versagt. Das hatte etwas für sich.
    Sie erinnerte sich an ihren Traum, in dem sie Meister Zallow gesehen hatte, wie er in den Tempelruinen stand und lautlos Worte formte, die sie nicht verstehen konnte.
    Jetzt verstand sie sie.
    „Bleibe dir selbst treu", hatte er gesagt.
    Hatte Zeerid nicht die ganze Zeit versucht, ihr das Gleiche zu sagen?

    „ES TUT MIR LEID, mein Lord", sagte Kerse, während sie durch den Raumhafen eilten. „Ich nahm an, alle seien evakuiert worden. Ich hatte noch keine Gelegenheit, durchzählen zu lassen und - "
    „Sparen Sie sich Ihre Entschuldigungen, Kerse", fuhr Malgus ihn an und unterdrückte das Verlangen, den Mann entzweizuschlagen. Der Korridor des Raumhafens wirkte kilometerlang. Er wurde von Kassenschaltern gesäumt, von Läden und sogar Verkaufswagen, die allesamt verlassen waren. Videoschirme hingen dunkel an den Wänden von Aufenthaltsräumen und Lokalen. Vom Hauptkorridor gingen schmalere Gänge ab, die zu den Buchten des Geschäftsflugverkehrs und zu den Liften führten, mit denen man wiederum zu den Dockstationen der Großschiffe und den Landebuchten für kleinere Schiffe gelangte.
    „Bewegung", trieb Malgus sie an und wandte sich Kerse zu: „Zeigen Sie mir, wo Sie sie zuletzt gesehen haben."
    Der Captain

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