The Old Republic - Vernichtung
„Du kennst ihn genauso gut wie ich."
„Das ist das Problem", meinte er. „Ich will ihn ja besser kennenlernen."
„Dann warte, dass er zu dir kommt", sagte sie.
„Bei dir scheint das ja nicht so gut zu funktionieren", hielt Jace dagegen.
„Die Umstände deiner Beziehung zu deinem Sohn sind andere als meine", bemerkte Satele, und Jace hörte ein tiefes Bedauern aus ihren Worten heraus.
„Drängt es dich nie, zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden?"
„Es gibt viele Dinge, zu denen es uns drängt, die uns aber nicht zuteilwerden", antwortete sie mit undeutbarer Miene. „Das ist die Last der Führerschaft." Sie streckte den Arm aus und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Für einen Moment ließ sie sie dort ruhen, dann zog sie sie zurück und drehte sich um, um zu gehen. „Auf Wiedersehen, Oberbefehlshaber."
„Auf Wiedersehen, Großmeisterin", erwiderte er. Als sie gegangen war, setzte er sich wieder hinter den Schreibtisch und schaltete seinen Computer ein, entschlossen, sich in dem endlosen Berg von Berichten zu verlieren, der immerzu seine Aufmerksamkeit zu erfordern schien. Zu seiner Überraschung sah er, dass eine private Holoaufzeichnung auf ihn wartete.
„Tut mir leid, dass ich die Nachbesprechung verpasst habe, Commander", sagte Theron zu ihm, als er die Nachricht öffnete. „Ich musste mich noch um etwas kümmern. Aber vielleicht können wir ja später noch mal etwas trinken gehen, wie wir's besprochen hatten. Dann hätten wir Gelegenheit, einfach mal ... na ja, äh ... zu reden, nehm ich an."
Jace schaltete die Nachricht ab, die mit einem kleinen, zufriedenen Lächeln endete.
Versteckt in der hintersten Ecke von Teff'iths Hotelzimmer, beobachtete Theron die Twi'lek beim Packen und lauschte vergnügt ihrem gemurmelten Gemecker, während sie das Zimmer nach allem durchsuchte, das es wert war, gestohlen zu werden.
„Blöde Republik gibt'ne blöde Medaille! Können Medaillen nicht ausgeben. Nicht mal Einschmelzen wert."
„Auf der Suche nach was Bestimmten?", fragte er und trat ins Licht.
Wie durch Zauberei hielt sie plötzlich ihren Blaster in der Hand. „Wie kommst du rein?" „Ob du's glaubst oder nicht, diese erstklassigen Hotels haben gar nicht mal so tolle Sicherheitsvorkehrungen."
Teff'ith ließ den Blaster sinken, warf ihm dafür aber einen wütenden Blick zu. „Hast uns nie gezahlt", beschuldigte sie ihn.
„Ich hab deine Credits gleich hier", sagte er und deutete auf eine Tasche in der Ecke, in der er gestanden hatte.
„Richtige Credits? Nicht so Republik-Chip."
„Zehntausend richtige Credits. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass ein Republik-Chip dort, wo du hingehst, von sonderlichem Wert ist."
„Zehntausend?", protestierte sie. „Was mit den Credits, die Gorvich uns gestohlen hat?"
„Das ist eine Sache zwischen dir und ihm", meinte Theron mit einem Achselzucken.
„Wusste, wir können dir nicht trauen", meinte Teff'ith mit mürrischen Blick, während sie hinüberging und die Tasche aufhob.
„Ich könnte vielleicht noch ein paar Tausend mehr locker machen, wenn du dableibst."
„Bleiben nicht", sagte sie und schüttete die Credits auf das Hotelbett, um sie zu zählen. „Hassen es hier. Zu nobel."
Ich weiß, was du meinst, dachte Theron. Laut sagte er, „Und wie sieht jetzt dein Plan aus?"
„Keine Ahnung. Sehen wir dann. Können wegen dir nicht zurück zur Bruderschaft des Alten Tion, danke sehr."
„Ich wette, der Direktor könnte für dich einen Platz als Feldagentin beim SID finden."
„Abgelehnt", sagte sie, schob die Credits wieder zusammen und stopfte sie zurück in die Tasche. „Kein Interesse an Berichte schreiben für Chefs hinterm Schreibtisch. Wir arbeiten nur für uns allein." Sie schlang sich die Tasche über die Schulter und ging zur Tür. Bevor sie hinausging, drehte sie sich noch einmal zu Theron um. „Und kein Nachspionieren mehr", sagte sie und wedelte mit dem Finger in seine Richtung. „Brauchen dich nicht, um wie großer Bruder über unsre Schulter zu schauen."
Theron schaute ihr hinterher und blieb stumm, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. „Du brauchst mich vielleicht nicht, um dir über die Schulter zu schauen, aber ich werde trotzdem da sein", versprach er leise. „So läuft das in einer Familie."
ÜBER DEN AUTOR
DREW KARPYSHYN schrieb den Bestseller Star Wars: The Old Republic-Revan sowie die Star Wars: Darth Barte- Trilogie Schöpfer der Dunkelheit, Die Regel der Zwei und Dynastie des Bösen.
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