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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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älteren Bruder und kniet sich neben ihn. »Raus damit.«
    »Ich … Oh …«, krächzt Brian und zieht den Rotz hoch, während er krampfhaft versucht, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Philip legt seine große, schmutzig schwielige Hand auf die Schultern seines Bruders. »He, mach dir nichts daraus, Bruderherz … Nur immer raus damit.«
    »Es tut mir … mir so l-leid.«
    »Ist nicht wichtig.«
    Brian fängt sich allmählich und wischt sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Glaubst du, du hast sie alle erwischt?«
    »Ja.«
    »Sicher?«
    »Klar.«
    »Hast du das … das ganze Haus durchsucht? Auch den Keller und so?«
    »Yes, Sir. Sämtliche Räume. Selbst auf dem Speicher haben wir nachgeschaut. Der letzte Zombie hat sich aus seinem Versteck gewagt, als er deinen verdammten Husten gehört hat. Der ist ja auch laut genug, um Tote zu wecken. Es war ein junges Mädchen, das anscheinend Appetit auf Bobbys Doppelkinn hatte.«
    Brian schluckt. Sein entzündeter Hals kratzt und tut weh. »Diese Leute … Sie … Sie haben hier gelebt.«
    Philip seufzt. »Jetzt nicht mehr.«
    Brian schafft es, sich einmal kurz umzublicken, ehe er zu seinem Bruder aufsieht. Sein Gesicht ist tränenfeucht. »Aber das war … Es war eine Familie.«
    Philip nickt schweigend. Am liebsten würde er seinen Bruder an den Schultern packen und schütteln: Na und? Aber stattdessen nickt er erneut. Er denkt weder an die untote Familie, die er gerade ins Jenseits befördert hat, noch an die emotionalen Folgen des furchtbaren Gemetzels, das er während der letzten drei Tage angerichtet hat – das Abschlachten von Menschen, die einmal Mütter, Briefträger, Tankstellenwarte gewesen waren. Gestern noch gab Brian irgendeinen Bockmist zu Moral und Ethik angesichts dieser Situation von sich. Er meinte, moralisch gesehen dürfe man nicht töten, und zwar niemals. Aus ethischer Sicht jedoch – und das sei ein großer Unterschied – könne man das Töten zur Selbsterhaltung durchaus rechtfertigen. Philip hält das Ganze allerdings gar nicht für Töten. Schließlich kann man etwas nicht umbringen, das bereits umgebracht wurde. Man macht vielmehr kurzen Prozess damit, wie man es mit einem Insekt tut. Auf jeden Fall darf man nicht so viel nachdenken!
    Tatsächlich denkt Philip im Augenblick so gut wie gar nicht nach – nicht einmal darüber, was seine kleine bunt zusammengewürfelte Truppe als Nächstes machen soll, obwohl das höchstwahrscheinlich allein seine Entscheidung sein wird – schließlich ist er der inoffizielle Anführer dieses Haufens, und je früher er sich damit abfindet, desto besser. Für den Augenblick konzentriert sich Philip Blake jedoch nur auf eines: Seitdem dieser Albtraum vor weniger als zweiundsiebzig Stunden angefangen hat und Menschen ganz einfach zu Monstern werden – aus bisher unerfindlichen Gründen –, gibt es für Philip Blake kein anderes Ziel mehr, als seine Tochter Penny in Sicherheit zu bringen. Deswegen ist er auch so schnell es ging vor zwei Tagen aus seiner Heimatstadt Waynesboro geflüchtet.
    Die Gegend, ein Farmerstädtchen am östlichen Rand von Georgia, war im Handumdrehen zur Hölle gefahren, als die Menschen dort zuerst starben, dann aber plötzlich wieder vor den Lebenden standen. Es war jedoch vor allem Pennys Wohlbefinden gewesen, was Philip dazu gebracht hatte, von dort zu verschwinden. Und wegen Penny hatte er sich auch an seine alten Schulkameraden gewandt. Wegen Penny waren sie nach Atlanta gefahren. Dort sollten nämlich den Nachrichten im Fernsehen zufolge Flüchtlingslager aufgebaut werden. Alles nur wegen Penny. Sie ist das Einzige, was Philip noch geblieben ist. Sie ist es, die ihn noch aufrecht erhält – der einzige Trost für seine geschundene Seele.
    Lange, ehe diese unerklärliche Epidemie über das Land hereingebrochen ist, schreckte ihn eine Leere in seinem Herz jeden Morgen um drei Uhr aus dem Schlaf. Genau um drei Uhr morgens verlor er seine Frau. Kaum zu glauben, dass es schon vier Jahre her ist. Das Ganze geschah auf einem regennassen Highway südlich von Athens. Sarah hatte eine Freundin an der Universität von Georgia besucht und etwas Alkohol getrunken, ehe sie auf der kurvigen Straße in Wilkes County die Kontrolle über das Auto verlor.
    Von jenem Moment an, als er die Leiche identifiziert hatte, wusste Philip, dass sich sein Leben grundlegend geändert hatte. Er hatte keine Probleme damit, das zu tun, was getan werden musste: Er nahm einen zweiten Job an, um Penny

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