Therapielexikon der Kleintierpraxis
positioniert.
• Spezielle Aufnahmen: laterale Schrägaufnahmen und ventrodorsale Aufnahmen mit offenem Maul, vorwiegend bei Kaninchen und Meerschweinchen zur Untersuchung der Nasenhöhlen, der Zahnbögen und der Bulla tympanica.
Besonderheiten der Röntgenanatomie
Thorax
•Kleiner Brustkorb, wenige Details feststellbar. Man kann das Herz, die Trachea und manchmal die Aorta und die Vena cava (Kaninchen) erkennen.
•Kraniales Mediastinum ziemlich groß, Herz in kranialer Position und volu minöser als bei den karnivoren Haustieren.
•Details des Lungenparenchyms und seiner Blutversorgung schwer zu beurteilen, mit Ausnahme der kaudalen Lungenlappen.
Abdomen
•Voluminöser Verdauungstrakt, häufig fehlender Kontrast.
• Leber: dichtestes Or gan im Abdomen, ventrale Grenzen kaum sichtbar, kaudale Grenze durch den Magen abgegrenzt.
• Darm: Darmbuchten erkennbar, wenn sie Gas enthalten. Der Dickdarm ist voluminös (herbivore Nager), aber die verschiedenen Abschnitte sind kaum abgegrenzt, er nimmt den mittleren und kaudalen Bereich des Abdomens ein.
• Zäkum voluminös, manchmal durch Gase stark ausgedehnt im ventralen und rechten Bereich des Abdomens.
• Abdominales Fett: manchmal sehr viel (sublumale Region, Mesenterium, v. a. bei Kaninchen und Meerschweinchen).
• Harnapparat: beim Kaninchen Nieren oft sehr flexibel im dorsokranialen Bereich des Abdomens (rechte Niere unter T13 – L1, linke Niere unter L3 – L4). Die Größe entspricht normalerweise der 1,25- bis 1,75-fachen Länge von L2.
Gelegentlich ist beim Kaninchen eine teilweise oder vollständige Trübung der Harnblase ohne sichtbare Probleme mit dem Harnapparat zu beobachten. Sie weist auf eine erhebliche Konzentration von Kalziumkarbonatkristallen im Harn hin.
• Genitalapparat:
•Der Uterus kann bei wohlgenährten Patienten als tubuläre Struktur dorsokranial der Harnblase erkannt werden. Die Ovarien sind, wenn sie kalzifiziert oder zystisch sind, kranial der Harnblase in der Nähe der Wand des Abdomens zu sehen.
•Intraabdominale Hoden erscheinen als zwei ovoide Massen mit flüssigkeitsähnlicher Dichte unter der Harnblase.
Skelett
• Schädel:
•Bulla tympanica stark entwickelt, v. a. bei Chinchilla und Kaninchen. Dickere Wand als bei Karnivoren. Große und gut entwickelte Pars petrosa ossis temporalis.
•Temporomandibulargelenke nicht sichtbar.
•Zahnformel des Kaninchens: I 2/2 C 0/0 PM 3/2 M 3/3 (28 Zähne).
•Zahnformel des Meerschweinchens: I 1/1 C 0/0 PM 1/1 M 3/3 (20 Zähne).
• Wirbelsäule:
•Wirbel des Kaninchens: 7C/12 – 13T/7L/3S/17 – 18 Co.
•Hals- und Brustwirbel des Kaninchens ähnlich wie bei der Katze.
•Stark entwickelte Processus transversales und nach kranial gewinkelt, Mineralisierungsgrad der Wirbel sehr unterschiedlich.
Verabreichung von Medikamenten
Oral
•Schwierig (kleine Maulöffnung).
•Über das Futter: zufallsbedingt. Ein krankes Kaninchen oder ein kranker Nager frisst nicht.
•Über das Wasser: besser, aber trotzdem zufallsbedingt (ein kranker Nager verweigert das Trinken).
•Auf bukkalem Weg:
•Mit einer 1-ml-Spritze oder einer Sonde zur Zwangsernährung von 3 – 5 mm (Kaninchen) bzw. 3 mm (Meerschweinchen). Das Tier wird am Genick gehalten.
•Mit einer Nasen-Schlund-Sonde.
Parenteral
• Subkutan: unter die Haut im Bereich des Abdomens (männliche und weibliche Tiere, die sich nicht in der Fortpflanzung befinden), im Bereich der Flanke (weibliche Tiere in der Fortpflanzung).
• Intramuskulär: schmerzhaft, Nekroserisiko (Chinchilla). Oberschenkel, Lendenbereich (Kaninchen).
• Intraperitoneal: am besten. In der Medianen hinter dem Nabel. Das Tier wird senkrecht gehalten. Bei trächtigen Tieren vor dem Nabel.
• Intravenös: wird selten durchgeführt.
•Ohrvene (Kaninchen).
•V. saphena (Meerschweinchen, Chinchilla, Hamster).
•V. caudalis (Ratte, Maus).
•V. penis (Meerschweinchen, Chinchilla).
Tab. 2.34 Injektionsstellen bei Hauskaninchen und Nagern
* Bevorzugte Stellen.
Dosierung der wichtigsten Medikamente
Hauskaninchen
folgende Tabellen
Tab. 2.36 Ophthalmologische Therapie beim Hauskaninchen
Tab. 2.37 Behandlung von neurologischen Problemen beim Hauskaninchen
* Der Wirkstoff wurde von der Redaktion ergänzt, der Dosierungsvorschlag stammt aus Schall H: Kaninchen. In: Fehr, M., L. Sassenburg, P. Zwart (Hrsg.): Krankheiten der Heimtiere, 6. Auflage, Schlütersche, Hannover, 2005.
Tab. 2.38 Medikamente bei
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