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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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ja:
Mädchen müssen bloß zugreifen.
«
    »Das ist ja toll«, sagte ich, ehrlich beeindruckt. »Was meinst du, Randolph?«
    »Ja, großartig. So viel Klamotten und Liebhaber, wie sie nur will.«
    »Du bist doch bloß sauer, weil du nicht die Rolle des väterlichen Freundes gekriegt hast«, sagte Lola.
    »Aber nein«, sagte Randolph, und man spürte seine ganze Enttäuschung. »Man hat mir eine sehr hübsche kleine Rolle im nächsten Martin Amis angeboten. Das ist Literatur.«
    »Na, ich wünsch dir viel Glück«, sagte Lola. »Kannst mir ja mal 'ne Postkarte schreiben. Falls du mit Leuten im Unterhaltungsbereich überhaupt noch zu tun haben willst.«
    »Hört mal!« sagte ich. »So könnt ihr doch nicht auseinander gehen!«
    Lola warf Randolph einen unsicheren Blick zu, aber der wandte sich ab. Sie seufzte, sah mich traurig an und stand schließlich auf. »Tja«, sagte sie und nahm ihren Koffer. »Ich muss los. Den ganzen Vormittag beim Schneider, dann bis um sechs Proben.
Busy, busy, busy
. Ich melde mich wieder.«
    Ich stand auf und musste mich gleich wieder setzen, weil mir den Schädel so wehtat. Erst beim zweiten Anlauf gelang es mir, Lola in die Arme zu nehmen.
    Sie drückte mich innig. »Vielen Dank, Thursday«, sagte sie mit Tränen in den Augen. »Ohne Ihre Hilfe hätte ich's nie geschafft, eine B-3 zu werden.«
    An der Tür blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um. Randolph starrte zum Fenster hinaus. »Goodbye, Randolph.«
    »Goodbye«, sagte er, ohne sie anzusehen.
    Lola warf mir einen Blick zu und biss sich auf die Lippen. Dann ging sie zu ihm hin und küsste ihn auf den Hinterkopf. Sie zuckte die Achseln, sagte noch einmal Auf Wiedersehen zu mir und ging hinaus.
    Ich setzte mich neben ihn. Eine große Träne lief an seiner Nase herunter und fiel auf den Tisch. Ich legte meine Hand auf seine.
    »Randolph -!«
    »Mir geht's gut«, knurrte er. »Ich hab nur ein Rußkorn im Auge!«
    »Hast du ihr gesagt, was du für sie empfindest?«
    »Nein, hab ich nicht!« schnappte er. »Und im Übrigen habe ich keinerlei Interesse daran, dass Sie mir vorschreiben, was ich tun und lassen soll.«
    Er stand auf, stürmte in sein Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Hallooo!« rief eine Großmutter-Next-Stimme. »Bist du schon wieder so weit fit, dass du die Treppe raufkommen kannst?«
    »Ja.«
    »Dann komm rauf und hilf mir herunter.«
    Ich half meiner über hundertjährigen Oma die Treppe hinunter, und sie setzte sich an den Tisch. Dann holte ich ihr aus dem Wohnzimmer noch ein paar Kissen.
    »Vielen Dank für dein Eingreifen, Omi. War ich sehr schlimm gestern Abend?«
    »Das ist schon in Ordnung. Man ist nur einmal jung, Schätzchen. Und nur zu deiner Beruhigung: Lola und ich haben dich ausgezogen, nicht etwa die Männer.«
    »Ich fürchte, das wäre mir auch schon egal gewesen.«
    »Trotzdem«, sagte sie. »Aornis wird es jetzt sehr viel schwerer haben, wenn sie dir im Außenland etwas anhaben will. Nach meiner Erfahrung sind Mnemonomorphen nur noch halb so gefährlich, wenn man sie erst mal in seinen Erinnerungen besiegt hat.« Wir redeten noch fast eine Stunde, meine Omi und ich. Über Miss Havisham, Landen, Babys, Anton und alle möglichen anderen Dinge. Es war so gemütlich am Frühstückstisch. Granny erzählte mir von der Nichtung ihres eigenen Ehemanns und wie er dann doch zurückgekehrt war.
Dass
er zurückgekehrt war, wusste ich allerdings.
    Gegen Mittag fuhr ich nach
Caversham Heights
, um zu sehen, wie Jack Spratt mit den Ermittlungen weiterkam.
     
    »Ah!« sagte Jack, als er mich erblickte. »Das passt ja ganz ausgezeichnet. Ich habe mich entschlossen, eine komplette Überarbeitung unseres Romans zu beantragen. Wollen Sie mal sehen?«
    »Erzählen Sie!«
    »Ist was mit Ihnen? Sie sehen ein bisschen grün aus heute Morgen.«
    »Ich habe mich gestern bis zu den Kiemen mit Rotwein gefüllt. Aber das macht nichts. Woran hatten Sie denn gedacht?«
    »Steigen Sie ein. Ich möchte Sie mit jemand bekannt machen.«
    Ich kletterte in den Austin Allegro, und Jack gab mir einen Pappbecher mit heißem Kaffe. Wir standen vor einer großen Doppelhaushälfte aus roten, efeubewachsenen Ziegeln im Norden der Stadt. Im Buch wurde dieses Haus zwei Tage lang rund um die Uhr überwacht, bis Jack und ich schließlich den Bürgermeister dabei erwischten, wie er mit dem Gangsterboss Angel De-Fablio aus der Tür kam. Nachdem der Bürgermeister aber gestrichen worden war - aus Gründen, die uns nicht bekannt

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