Tiere im Garten
tierischer Nahrung. Wenn wir ihnen also mit einem Nistplatz helfen, helfen sie uns im Gegenzug dabei, das Gewürm in Schach zu halten.
Welche Art Nistkasten man baut, spielt eine geringere Rolle als dass man es überhaupt tut. Die Vögel sind in der Regel nicht besonders wählerisch, wenn es ans Beziehen der Kästen geht. Dagegen kann man oft steuern, an welche Art man seine Maßnahmen richten will: Kleine Vögel wollen kleine Einfluglöcher, größere Vögel große. Die Grundregel besagt auch, dass eine kleine Art, wie die Blaumeise, auf recht beengtem Raum ihre Brut aufziehen kann, während beispielsweise Stare einen geräumigeren Kasten benötigen. Optimal ist es, wenn man variiert, sodass verschiedene Arten von Höhlenbauern eine Chance haben, einen Nistkasten zu finden, der zu ihnen passt. Man sollte nach Möglichkeit auch mehr als einen Nistkasten derselben Größe bereitstellen. Denn je mehr Nistkästen der betreffenden Art zur Verfügung stehen, desto größer ist die Chance, dass einer der Kästen bewohnt wird. Außerdem wechseln Kleinvögel den Nistkasten, wenn sie es schaffen, mehr als einmal zu brüten. Wenn der alte Nistkasten dem Angriff einer Elster, einer Katze oder eines Eichhörnchens ausgesetzt wurde, betrachten sie es gewöhnlich als zu riskant, ihn später noch einmal als Wohnort zu nutzen.
Ein verbreitetes Problem bei Vogelnistkästen mittlerer Größe, das heißt solchen mit einer Öffnung von circa drei Zentimetern, ist, dass sie oft verschiedene Vogelarten anziehen. Die häufig vorkommenden Konflikte zwischen Trauerschnäppern und Kohlmeisen drehen sich nicht selten um genau so einen Nistkasten. Deshalb ist es wiederum wichtig, dass man, wenn man schon einmal am Werk ist, mehrere Kästen herrichtet, damit sich die Konkurrenten in zwei Nistkästen zurückziehen können, die am besten eine gewisse Entfernung zueinander haben. Will man dem Fliegenschnäpper bei seiner Ankunft im Frühjahr, wenn die Kohlmeise in der Regel bereits mit der Aufzucht ihrer ersten Brut beschäftigt ist, einen freien Nistkasten garantieren, so kann man rechtzeitig im Winter das Loch eines Nistkastens zupfropfen, um ihn für kommende Fliegenschnäpper zu „reservieren“. Man darf nur nicht vergessen, ihn rechtzeitig (ab Ende April) zu öffnen, damit nicht der Fliegenschnäpper eines schönen Frühlingsmorgens auftaucht und beim Anblick des versperrten Lochs wieder verschwindet.
Nistkästen sind auch im Winter nützlich, denn während der kalten Jahreszeit suchen viele Kleinvögel das Nest zum Schlafen auf. Da ist ein Nistkasten – der im Idealfall gesäubert und mit etwas trockenem Gras oder Spänen ausgelegt wurde – ein perfekter Ort für sie, um auch den kältesten Winternächten zu trotzen. Einige Arten können solche Herbergen sogar gemeinsam nutzen, und es macht immer wieder aufs Neue Spaß, eines Wintermorgens im Dämmerlicht einen Vogel nach dem anderen den Nistkasten verlassen zu sehen!
Das Dach sollte nicht zu weit vorstehen.
Der Nistkasten sollte vor Elstern und Katzen geschützt sein.
Die Teile dieses Standardnistkastens können Sie aus einem einzigen Brett sägen, ein breiteres Brett ergibt einen größeren Nistkasten. Bestimmen Sie, wie groß das Einflugloch des Nistkastens sein soll, und passen Sie die Breite dementsprechend an. Bohren Sie das Einflugloch leicht schräg nach oben, damit kein Wasser hineinrinnt. Sägen Sie auch den mittleren Schnitt im Brett (zwischen den Oberseiten von Vorder- und Rückwand) leicht schräg, damit diese Wände abgefast sind und besser gegen das Dach passen.
Einige Lochgrößen:
2,5 cm – Blaumeise
3 cm – Kohlmeise, Trauerschnäpper, Rotschwänzchen und Feldsperling
5 cm – Star
Igel und Fledermäuse
Sowohl der Igel als auch die heimischen Fledermausarten sind Fleischfresser und dadurch potenzielle Verbündete im Kampf gegen unerwünschte Schädlinge: der Igel vorallem in Gartenbeeten und Rabatten, wo er sich gern Nackt- und Gehäuseschnecken einverleibt, und die Fledermaus, wenn es um Fluginsekten geht. Beide sind Nachttiere, und oft bemerkt man nur an ihrem als „Visitenkarte“ hinterlassenem Kot, dass sie da waren.
Dem Igel zu helfen ist nicht besonders schwierig. Zumindest nicht, wenn man ein Nebengebäude oder eine Art Schuppen in seinem Garten hat. Damit kann man ihnen leicht einen Unterschlupf bieten, unter dem sie sich verkriechen können, um dort zu leben, ihre Jungen zu gebären oder ihren Winterschlaf zu halten. Obwohl heutzutage so
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