Tiffany Extra Band 01
rieb sich verlegen die Oberarme.
Er wusste genau, woran sie dachte. „Das ist nicht der Strand, wo wir … du weißt schon“, sagte er, „ich dachte daran, dorthin zu gehen, aber hier ist man mehr für sich.“
Lindsey nickte. „Es ist ein bisschen kühl geworden.“
„Und das sagt eine Frau, die gerade aus dem winterlichen Chicago kommt.“
„Dort war ich passender angezogen.“ Sie deutete auf ihr knappes rotes Oberteil. Ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich durch den dünnen Stoff ab.
Rick musste den Blick abwenden. Seit dem ersten Augenblick ihres Wiedersehens war er mehr oder weniger erregt. „Komm.“ Er ließ sich mit gespreizten Beinen auf der Matte nieder und bedeutete Lindsey, sich vor ihn zu setzen. „Du kannst dich mit dem Rücken an mich lehnen.“
Sie zögerte, setzte sich dann aber zwischen seine geöffneten Knie und zog ihre bis ans Kinn.
„Lehn dich weiter zurück“, forderte er sie auf.
„Ich will dich nicht bedrängen.“
Rick musste lächeln. Er schlang von hinten die Arme um sie. Lindsey hatte sich nicht sehr verändert, sie erinnerte ihn an die schüchterne Collegestudentin von damals. Darauf hatte er gar nicht zu hoffen gewagt. Vor sechs Jahren hatte es sie offensichtlich viel Mut gekostet, sich am Strand nackt auszuziehen und Sex zu haben mit einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Aber dann hatten sie eine heiße Nacht zusammen verbracht, bis zum Morgengrauen. Er hatte ihr Dinge gezeigt …
„Ist dir jetzt wärmer?“, fragte er und schloss sie noch fester in die Arme.
Ihr zufriedener Seufzer erregte ihn, fast so, als hätte sie ihn berührt. „Perfekt“, sagte sie und lehnte sich an ihn.
Er küsste sie aufs Haar und drückte seine Wange an ihre. „Für mich fühlt es sich gar nicht so an, als ob sechs Jahre vergangen wären.“
„Das Gleiche habe ich auch gerade gedacht.“
„Ich dachte, du bist inzwischen längst verheiratet.“
„Im Ernst?“ Sie blickte über die Schulter. „Wieso denn das?“
Er zuckte mit den Schultern und blickte zum Horizont. Eigentlich stand ihm jetzt nicht der Sinn nach dieser Art von Konversation. „Viele von denen, die mit mir zur Schule gegangen sind, heiraten jetzt.“
„Stimmt. Geht mir genauso. Erst letzte Woche habe ich zwei Einladungen zu Hochzeiten bekommen.“
„Niemand weiß, wo ich wirklich bin. Deshalb senden alle die Einladungen zu meinen Eltern in Michigan. Meine Mom schickt mir alle zwei Wochen meine Post.“
„Das kommt davon, dass du so ein Nomade bist.“
„Stimmt nicht. Ich verbringe immer noch viel Zeit zu Hause. Ich wäre auch jetzt dort, wenn ich nicht deine Nachricht auf Facebook gelesen hätte.“
„Wirklich?“ Lindsey richtete sich auf und verdrehte den Nacken, um Rick anzusehen.
Diese großen, blauen Augen.
„Du bist wegen mir hiergeblieben?“, fragte sie überrascht.
„Ja.“
„Das freut mich.“
„Mich auch. Schau.“ Er deutete auf die Sonne, die jetzt hinter einer rosa Wolke verborgen war. Der Himmel leuchtete golden. Für einen Sonnenuntergang auf Hawaii war dieser hier nicht gerade spektakulär, aber Rick konnte Lindsey nicht lange in die Augen schauen, ohne etwas Dummes zu sagen.
Sie in den Armen zu halten, den Duft ihres Haars einzuatmen und an jene Nacht zu denken, in der er sich emotional entblößt gefühlt hatte, das machte ihn irgendwie nervös.
Lindsey war gerade einundzwanzig gewesen und, im Gegensatz zu ihren Freundinnen, bezaubernd altmodisch. So sehr, dass er sie rundheraus gefragt hatte, ob sie noch Jungfrau sei. Ziemlich empört hatte sie protestiert. Rick musste grinsen, als er daran dachte, wie rot sie dabei geworden war. Sie hatte die Flucht ergreifen wollen, doch er hatte sie mit zärtlichen Küssen und Worten zum Bleiben bewegt.
Darin war er schon immer gut gewesen. Er konnte hervorragend mit Frauen umgehen, was ihn schon in der Schule nicht gerade beliebt gemacht hatte. Nun ja, er war schon immer ein Einzelgänger gewesen, der nicht unbedingt mit dem Strom schwamm.
Lindsey hatte ihn bereits damals beeindruckt mit ihren tiefen Überzeugungen, ihrer Sicherheit, was ihre Zukunftspläne betraf. Ihr langes blondes Haar und ihre perfekten Brüste waren natürlich nicht zu verachten, aber es war mehr, was ihn zu ihr hinzog. Sie hatte ihn erstaunt, einerseits mit ihrer Unschuld, andererseits mit ihrer inneren Stärke. Auch jetzt war er wieder von ihr fasziniert.
Sie verlagerte das Gewicht, und Rick lockerte seine Umarmung, damit sie die Beine
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