Tiffany Extra Band 01
Behälter mit aufgeschnittenen Früchten. Mit seinem Taschenmesser schnitt Rick den Käse auf. Zwischendurch hielt er Lindsey ein Stück Gouda an die Lippen.
Sie schloss die Lippen darum. „Mmh, gut.“
Rick küsste sie und leckte sich die Lippen. „Meine Lieblingssorte.“
Lindsey versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie beeindruckt sie war von Ricks lässiger Art. Ein leichter Kuss, die leiseste Berührung, das kleinste Wortspiel, alles erregte sie. Sie versuchte, jetzt nur noch ans Essen zu denken. „Gleich ist es zu dunkel, um sehen zu können, was wir essen“, stellte sie fest.
Rick lächelte amüsiert. „Bist du abenteuerlustig?“
„Kommt darauf an, was …“ Sie seufzte. „Nein.“
Er wickelte ein Paar Essstäbchen aus ihrer Verpackung. „Dann ist es besser, wenn du nicht siehst, was du isst.“
Sie nahm sich eine der Plastikgabeln, die ebenfalls in der Verpackung steckten. „Also, ich nehme nichts in den Mund, was ich nicht kenne.“
Rick verzog die Lippen. „Schade.“
Lindsey wollte etwas erwidern, überlegte es sich aber anders. Sie war einfach nicht schnell genug, um witzig zu sein. Noch nie im Leben hatte sie es geschafft, eine amüsante doppeldeutige Antwort zu geben. Sie konnte nur hoffen, dass Rotwerden wenigstens Kalorien verbrauchte. Aber dann wäre sie klapperdürr. Sie nahm sich ein paar Servietten und benutzte sie als Teller für ihre Cracker mit Käse.
„Du hast dir das ausgesucht“, sagte Rick und reichte ihr den Behälter mit Huhn und Reis. „Ich glaube, es wird dir schmecken.“
Lindsey hob den Deckel und probierte zuerst den Gurkensalat. Er war erstaunlich gut mit süßsaurem Dressing. „Schmeckt sehr gut“, sagte sie. „Was sind die schwarzen Punkte auf dem Reis?“ Für Pfeffer waren sie zu groß.
„Es heißt Furikake, ein Gewürz aus Sesam und Algen. Mach nicht so ein Gesicht.“
„Algen? Im Ernst?“
Er nickte. „Versuch es.“
Sie war ein Hasenfuß, wenn es darum ging, exotische Speisen zu probieren. Nun, das hier würde sie bestimmt nicht umbringen. Sie nahm etwas davon auf ihre Gabel. Der Reis war ganz schön klebrig. Sie schob die Gabel in den Mund.
„Na?“
„Gut.“ Fasziniert beobachtete sie, wie geschickt Rick mit den Stäbchen hantierte.
„Jetzt versuch das Huhn.“
„Was ist los, bist du meine Mutter?“
Er schaute Lindsey an, kaute, schluckte und legte dann seine Essstäbchen ab. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er eine Hand in ihren Nacken gelegt, sie an sich gezogen und sie mit offenem Mund geküsst. Nicht lange, aber so intensiv, dass sie ihre Gabel fallen ließ.
„Sag du es mir.“ Er lächelte siegesgewiss und aß weiter.
4. KAPITEL
Als sie mit dem Essen fertig waren, verstauten sie die Reste in der Kühlbox. Rick trug die Sachen ins Auto, während Lindsey Matte und Strandlaken ausschüttelte. Es war nach neun und schon ganz dunkel. Unglaublich, wie still und friedlich es hier war. Wegen der relativ kühlen Luft hüllte Lindsey sich in eines der Strandlaken, als sie sich auf der Matte niederließ und zu den Sternen hinaufblickte.
Rick hatte nichts von Wegfahren gesagt, und sie auch nicht. Im Hotel oder im Jeep wäre es vielleicht bequemer, und es war nicht so, dass sie unbedingt die Nacht von damals bis ins Detail wiederholen wollten. Aber der Zauber des Augenblicks sollte noch ein wenig andauern.
Lindsey fühlte sich, als ob sie einen alten Freund wiedergetroffen hätte, mit dem sie einfach dort weitermachte, wo sie vor Jahren aufgehört hatte. Sie war keineswegs überrascht, dass ihre Erinnerungen an Rick so lebendig waren, nicht nachdem sie so oft von ihm geträumt hatte, besonders nachts. Was sie überraschte, das war, wie selbstverständlich Rick mit der Situation umging. Als ob er genauso oft an sie gedacht hätte wie sie an ihn. Irgendwie erschien es ihr ganz selbstverständlich, dass sie Sex haben würden. Das war ganz untypisch für sie. Normalerweise war sie in Bezug auf Sex extrem zurückhaltend. Aber nicht mit Rick.
Seine Schritte waren so leise, dass sie ihn gar nicht kommen hörte. Sie zuckte zusammen, als er sich neben sie auf die Matte setzte.
„Was ist?“ Er streichelte ihr Haar, ihre Schulter, ihren Nacken. Er liebte Körperkontakt.
Für Lindsey war es ungewohnt. „Ich habe dich gar nicht kommen hören.“
„Du hast wohl gedacht, da kommt ein anderer und will dich küssen, bis du um Gnade flehst?“
Lindsey lächelte. „Könnte sein.“
Rick schmunzelte. „Ich erinnere mich an
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