Tiffany hot & sexy Band 16
aufhängte. „Du siehst gut aus. Warst du in der Kirche oder so?“
„Ja, oder so.“
Sie hatte sich gar nichts Besonderes angezogen, nur eine gute Hose und dazu einen schwarzen Kaschmirpullover, der ihr ständig entweder von der einen oder der anderen Schulter rutschte.
„Kaffee?“
„Ich nehme lieber ein Bier, wenn du hast.“
„Ich dachte, du bist zum Kaffeetrinken hergekommen.“ Sie nahm ein Bier aus dem Kühlschrank, schließlich war es schon nach Mittag. Außerdem hatte sie immer seine Lieblingsmarke vorrätig.
„Das meinte ich im übertragenen Sinn.“
„Na gut. Du hast hoffentlich nichts dagegen, wenn ich Kaffee trinke, schließlich habe ich extra welchen gekocht.“
„Nur zu.“
Er ging ins Wohnzimmer, während sie sich frischen Kaffee einschenkte und die Kaffeemaschine ausschaltete. Sie hatte bereits zwei Tassen Kaffee getrunken und sollte auf eine weitere lieber verzichten, aber da sie in der vergangenen Nacht nicht viel Schlaf bekommen hatte, konnte es vermutlich nicht schaden.
Im Wohnzimmer setzte sie sich auf die Couch zu ihrem Bruder, der ihre Weihnachtskarten durchsah.
„Warum schickst du den Wilsons eine? Hat Mom nicht gesagt, die seien das unhöflichste Paar auf Erden?“
„Ja, aber sie schickt ihnen trotzdem jedes Jahr eine Karte.“
Er winkte ab und lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Ich habe gehört, du und unsere Eltern hattet neulich eine interessante Begegnung.“
„Annie plappert zu viel.“
„Das ist ja wohl nichts Neues.“
Lizzie lachte. „Stimmt. Ich kann nur hoffen, dass sie gewartet hat, bis die Kinder aus dem Zimmer waren.“
„Ja, sie sollen unter ihren Eltern nicht so leiden wie wir unter unseren.“
Lizzie trank einen Schluck Kaffee, dann stellte sie den Becher auf den Tisch. „Was treibt dich hierher zu mir? Ist Mom und Dad etwas passiert?“
„Du meinst, abgesehen von ihrem Scheidungskrieg? Nein, da gibt es nichts Neues.“
Lizzie war enttäuscht, obwohl sie längst hätte aufhören sollen, sich Hoffnungen zu machen, dass den beiden endlich ein Licht aufging und sie erkannten, dass sie sich liebten und deshalb ein Paar bleiben sollten.
„Nein, ich bin gekommen, weil ich einen Rat von dir wollte.“
„Schieß los.“
„Es geht um Mona.“
Sie versuchte neutral zu bleiben bei der Erwähnung des Namens der neuen Freundin ihres Bruders, aber anscheinend gelang ihr das nicht.
Jesse gab einen tadelnden Laut von sich. „Was habt ihr nur alle gegen sie? Warum kannst du sie nicht leiden?“
„Das habe ich nie gesagt.“ Sie mochte nur Heidi, seine Exverlobte, lieber.
„Musst du auch gar nicht, man sieht es dir nämlich an, sobald ihr Name fällt.“
Lizzie seufzte. „Tut mir leid. Vielleicht brauchen wir alle nur ein bisschen Zeit, um sie besser kennenzulernen.“
„Sie war inzwischen öfter bei Familientreffen dabei, als Heidi es jemals war.“
„Möglicherweise liegt darin das Problem.“
Jesse stutzte. „Inwiefern?“
„Ich will damit nur sagen, dass ich überrascht bin, dass du sie heute nicht auch mitgebracht hast. Wo du hingehst, da ist sie auch.“
„Sie ist schließlich meine Freundin.“
„Tja, und warum ist sie dann heute nicht mitgekommen?“
Jesse schaute auf seine gefalteten Hände. „Sie ist sauer auf mich, weil ich unser dreijähriges Jubiläum vergessen habe.“
„Wie bitte? Ihr seid doch erst seit ein paar Monaten zusammen.“
„Ja, ich weiß. Sie zählt die Zeit seit unserem Kennenlernen in Boston mit.“
Lizzie verkniff sich einen Kommentar. Mona zählte die Zeit mit, die Jesse offiziell mit Heidi verlobt gewesen war.
„Wie dem auch sei, deshalb bin ich nicht hier. Es ist mir völlig gleichgültig, ob einer von euch sie mag. Ich liebe sie, und damit müsst ihr klarkommen.“
Lizzie konnte nur hoffen, dass Mona irgendwann ihre Drohung wahr machte und nach Boston zurückging … allein.
„Ich möchte, dass du mir einen Tipp gibst, wie ich ihr Weihnachten einen originellen Heiratsantrag machen kann.“
„Findest du das nicht ein bisschen verfrüht?“
Statt darauf zu antworten, warf er ihr einen finsteren Blick zu.
„Na schön, es sind drei Jahre“, sagte sie. „Aber wenn es originell sein soll, solltest du ihr nicht ausgerechnet Weihnachten einen Heiratsantrag machen.“
„Ich hätte mir denken können, dass du das sagen würdest. Ihr alle wollt uns doch bloß auseinanderbringen.“
Lizzie war gekränkt. „Unsinn, Jesse. Es ist nur noch nicht sehr lange her, dass du mit jemandem anders
Weitere Kostenlose Bücher