Tiffany Hot & Sexy Band 26
und dann küsste, fürchtete sie, vor lauter Glück gleich in Ohnmacht zu fallen.
„Also – wie viel?“, fragte er, immer noch atemlos.
„Was?“
„Wie viel bin ich wert?“
Lucy musste lachen. „Du bist wohl auf Komplimente aus?“
„Ja.“
„Dass ich dreimal gekommen bin, reicht dir nicht?“
„Wenn es um Orgasmen geht, finde ich, sind drei nie genug.“
„Auf welchem Planeten?“ Sie sah ihn ungläubig an. „Den meisten Männern, mit denen ich im Bett war, wäre es sogar egal, wenn ich gar keinen gehabt hätte. Du willst wohl einen Rekord aufstellen.“
„Rede nicht von anderen Männern“, sagte er, doch sein Ton war sanft, fast bittend. „In diesem Bett existiert niemand außer dir und mir. Du wirst so viele Orgasmen haben, wie du verkraften kannst – und vielleicht noch einen extra.“
„Wenn das so ist, Señor Aguilar, dann ist Ihr Wert unschätzbar.“
Michael machte sich Sorgen um Alejandro.
Der Bruder, dem er nie zuvor begegnet war, hatte auf seine Bitte hin sein erfolgreiches Leben in Spanien hinter sich gelassen und war um die halbe Welt gereist, um sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Er hatte ganz sicher nur das Beste für das El Dorado im Sinn gehabt, als er eine scheinbar sehr qualifizierte Kunstexpertin einstellte. Diese Frau hatte Alejandro in nur zwei Monaten nicht nur auf professioneller, sondern auch auf persönlicher Ebene von sich überzeugt.
Seit diesem Einbruch war Michael jedoch bewusst geworden, dass er in letzter Zeit wohl ein bisschen unkonzentriert gewesen war. Beispielsweise hätte er mehr auf gewisse Leute achten sollen, die ein wenig zu sehr darauf bedacht waren, dass man keine Notiz von ihnen nahm.
Wie Lucienne Bonet.
Michael wurde es ganz flau im Magen. Noch einmal klickte er die Datei über Lucienne Bonet an, diesmal auch das Foto ihres vom Staat Louisiana ausgestellten Ausweises. Er beugte sich vor, ignorierte Haar- und Augenfarbe und konzentrierte sich nur auf die Gesichtsform.
Diese Augen hatte er schon einmal gesehen – allerdings waren sie damals grün gewesen.
Er erinnerte sich auch an die Form der Wangenknochen, des Nasenrückens, der vollen Lippen.
Er hatte sie schon einmal gesehen – und zwar nicht im Auktionshaus.
„Ruby!“, rief er.
„Was?“, gab sie im gleichen Ton zurück.
„Das musst du dir anschauen.“
Sie kam an seinen Schreibtisch. Er deutete auf den Bildschirm. „Ich erinnere mich jetzt, warum mir Lucienne Bonet so bekannt vorkommt. Ich bin ihr schon mal begegnet – und zwar nicht im Auktionshaus.“
„Wo dann?“
„Im Gefängnis. Bei Daniel.“
8. KAPITEL
Lucy öffnete ein Auge. Wieso schien die Sonne so hell? Wie lange hatte sie geschlafen? Eine Stunde? Oder zwei?
Ihre Muskeln protestierten, als sie sich im Bett umdrehte. Da erinnerte sie sich, dass sie und Alex mitsamt der Bettdecke im Lauf der Nacht auf den Boden gefallen waren.
Zum Glück waren die Teppiche hier sehr dick und sehr flauschig.
Der Duft von Kaffee stieg ihr in die Nase. Sie setzte sich auf.
„Buenos dias.“
Lucy rieb sich die Augen – ihre Kontaktlinsen waren ganz ausgetrocknet – und gähnte sehr unkultiviert. Alex saß in einem Sessel, das Fenster im Rücken, sodass sie nur seine Umrisse sah. Er war bereits angekleidet, wie immer perfekt: in eleganter Hose, blütenweißem Hemd und italienischen Schuhen.
„Wie lange bist du schon wach?“, fragte sie.
„Eine Stunde. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich dir beim Schlafen zugesehen habe.“
Sie fuhr sich mit der Hand durch ihren zerzausten Schopf. „Weshalb nur? Ich sehe bestimmt furchtbar aus.“
„Du siehst aus wie eine Frau, die nach allen Regeln der Kunst geliebt worden ist.“
„Haha. Also furchtbar.“
Er lachte nur. Sie wickelte das Bettlaken um sich und stapfte ins Bad. Was spielte es für eine Rolle, wie sie jetzt aussah? Dieser Mann hatte sie ohnehin nackt und aus jedem erdenklichen Blickwinkel gesehen. Trotzdem war sie froh, dass das Licht hier im Badezimmer sehr sanft war. Sie nahm die Kontaktlinsen heraus und stellte sich unter die Dusche.
Sie musste unbedingt einen klaren Kopf bekommen. Schließlich hatte sie Danny versprochen, den Ring zu stehlen.
Als Erstes musste sie Danny im Gefängnis besuchen und herausbekommen, ob er etwas über den Einbruch wusste. Dank seiner alles andere als sauberen Vergangenheit – vor fünf Jahren war er einer gerichtlichen Vorladung nicht gefolgt – hatte man ihn nicht gegen Kaution bis zum Prozess auf
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