Tiffany Hot & Sexy Band 26
aufgebaut.
Sie verdankte Danny so viel. Abgesehen von einigen Jugendsünden war sie nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Doch jetzt, da sie zum ersten Mal als ganz normale Angestellte gearbeitet hatte, fragte sie sich, ob sie nicht versuchen sollte, ein gesetzestreues Leben zu führen. Aber erst, wenn Danny in Sicherheit wäre.
Sie hüllte sich in den weißen Frotteemantel und tappte barfuß ins Schlafzimmer.
Sie hörte, wie sich die Aufzugtür öffnete.
„Alex?“
Doch es war nicht Alejandro, der um die Ecke kam – sondern Michael.
Lucys Herz setzte fast aus.
„Lucienne, nicht wahr?“
Sie zog den Frotteemantel enger um sich.
„Alex ist nicht hier“, erwiderte sie.
Michael lächelte kalt. „Ich weiß. Er ist im Erdgeschoss und spricht mit dem Versicherungsagenten.“
Michael versuchte wohl, sie einzuschüchtern. Erinnerte er sich an die Frau, die er im Gefängnis gesehen hatte? Oder wollte er nur der neuen Geliebten seines Bruders auf den Zahn fühlen?
Er hielt eine glänzende Papiertüte mit dem Logo des Hotels hoch. „Das ist für Sie.“
Da sie nicht völlig bekleidet war, hatte sie einen Grund, Abstand zu halten. Als sie sich nicht rührte, streckte er den Arm weiter aus. Natürlich wollte er sie von Nahem sehen. Vielleicht hatte er sie erkannt, war sich aber nicht sicher.
Sie zwang sich zur Ruhe. Mit einem Lächeln ging sie auf Michael zu und nahm ihm die Tüte aus der Hand.
„Oh“, rief sie überrascht. „Das nenne ich exzellenten Service. Man hat sich die Mühe gemacht, meine persönlichen Sachen aus meiner Wohnung zu holen.“
„Ich habe mir die Mühe gemacht“, sagte er trocken.
Wieder blieb ihr fast das Herz stehen. „Wie nett von Ihnen.“
Er zuckte mit den Achseln. „Tut mir leid, wenn die Sachen etwas zerknittert sind. Als ich heute Morgen ankam, hatte schon jemand anders in Ihren Sachen gewühlt.“
„Die Einbrecher?“
„Höchstwahrscheinlich.“
„Ich dachte, das Haus steht unter Beobachtung.“
„Wir haben einen Kollegen abgestellt, der dort patrouilliert, aber die Einbrecher hatten ja Ihren Schlüssel. Sie sind wohl unbemerkt ins Haus gelangt.“
Lucy überlegte. Wenn sie sich nicht setzte, sondern stehen blieb, könnte sie den FBI-Mann vielleicht davon abhalten, ihr zu nahe zu kommen. Sie ging zu dem Fenster, durch das die Sonne hereinschien, und drehte sich um, sodass sich ihr Gesicht im Schatten befand. „Wie viel Schaden haben sie angerichtet?“
„Sie haben ein paar Möbel umgeworfen, Schubladen durchwühlt.“ Michael ging langsam auf sie zu. „Sie haben eindeutig etwas Bestimmtes gesucht. Vielleicht haben sie es sogar gefunden. Sogar die Gitter vor den Belüftungsschächten waren herausgerissen. Weshalb haben die Einbrecher das gemacht?“
Sie musste sich mit aller Kraft zwingen, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr übel wurde. „Woher soll ich das wissen?“
„Weil mein Bruder selten mit Leuten verkehrt, die nicht irgendwie etwas mit seiner Branche zu tun haben. Selbst seine Freundinnen sind normalerweise Frauen, denen ein Mann niemals den Rücken zuwendet, aus Angst, sie könnten seine Brieftasche klauen.“
Lucy straffte die Schultern und versuchte, die Empörung heraufzubeschwören, die Lucienne Bonet in diesem Moment empfunden hätte. „Alejandros Ruf ist tadellos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er jemals mit einer Person verkehrt hat, die eine Brieftasche stehlen würde.“
„Ich rede nicht von Alejandro.“
Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück und stieß prompt gegen die Fensterbank. Michael durchbohrte sie geradezu mit seinem Blick, doch sie schaffte es, den verwirrten Gesichtsausdruck aufzusetzen, der jetzt angebracht war.
„Von wem reden Sie dann?“
„Von Daniel.“
„Wer ist das?“
Wieder lächelte er kalt. „Sie wollen mir weismachen, dass Sie Daniel nicht kennen?“
Er tappte im Dunkeln. Er hatte keinen Beweis. Andernfalls hätte er schon mit Alex geredet.
„Ich will Ihnen gar nichts weismachen“, sagte sie, „aber ich bestehe darauf, dass Sie mir nicht so nahe kommen.“
Er blickte an sich herab. Sie könnte ihn mit einer Bewegung ihres Knies an seiner empfindlichsten Stelle treffen. Er gehorchte.
„Danke“, sagte sie zuckersüß. „Jetzt kann ich gerne Ihre Frage beantworten, Special Agent Murrieta. Ich glaube nicht, dass ich jemanden kenne, der Daniel heißt. Ich meine, vor ein paar Jahren hatte ich wohl einen Kollegen mit dem Namen Daniel im Museum von Toronto. Aber ich glaube
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