Tiffany Hot & Sexy Band 33
für diesen Typen ans andere Ende des Landes gezogen. Für mich klingt das nach einer Beziehung.“
Alexia ließ den Blick wieder zurück zum Meer wandern. Von dem Schwimmer war nicht mehr zu sehen als die Spitze seines Ellenbogens. Und doch erregte schon das Alexia mehr als die Vorstellung, Edward vollkommen nackt vor sich zu sehen.
Sie seufzte leise. Genau da lag das Problem. Sie und Edward passten hervorragend zusammen. Sie hatten sich an der Universität kennengelernt, als Edward einen Lehrauftrag für Psychoakustik innegehabt hatte. Alexia war eine seiner Studentinnen gewesen, und Edward war für sie noch immer einer der begabtesten und großartigsten Wissenschaftler auf seinem Gebiet. Sie verstanden sich blendend, und ihnen ging niemals der Gesprächsstoff aus. Doch Alexia fühlte sich in keiner Weise sexuell von Edward angezogen, und eine Beziehung ohne Sex konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Sie wollte das Glühen, die Ekstase, das Gefühl, sich jemandem voll und ganz hinzugeben, ebenso wie gute Gespräche und einen liebevollen Umgang miteinander. Mit Edward war das undenkbar.
„Falsch“, sagte sie. „Ich bin quer durchs Land hierher gezogen weil es eine hervorragende Chance für meine berufliche Karriere ist. Diese Forschungsstelle ist unvergleichlich, Michael. Ich werde mit traumatisierten Menschen arbeiten und ihnen dabei helfen, mit modernen Psychotherapiemethoden wieder gesund zu werden. Aber nicht nur das. Ich werde auch in die Öffentlichkeitsarbeit eingebunden sein und das Programm bekannt machen.“
„Du bist eine Physikerin mit Schwerpunkt Akustik und einem Abschluss in Psychologie. Was hat das bitte schön mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu tun?“
Alexia verzog die Mundwinkel. „Wie wäre es mit ein bisschen mehr Begeisterung? Der Job ist wirklich großartig. Und er hat mich nach Kalifornien zurückgebracht. Ich dachte, das würde dich freuen. Was die PR-Kampagne angeht, so wollen die Investoren jemanden, der direkt in das Programm eingebunden ist. Ich bin einfach besser in diesen Kommunikationsdingen als Edward, und da die Forschung den Schwerpunkt ohnehin eher auf weibliche Missbrauchsopfer legt, ist eine Frau an der Spitze die beste Lösung.“
„Um es anders auszudrücken: Dr. Darling ist nicht so gut in Sachen Sex wie du?“
Alexias Lächeln erstarb. Michael hatte den wunden Punkt getroffen. Edward war ein hervorragender Wissenschaftler. Aber was war mit dem ganz realen Sex? Alexia war sich nicht sicher, ob Edward auch da würde punkten können.
„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht runterziehen“, sagte Michael. „Ich freue mich wirklich, dass du wieder hier bist. Und sobald du anfängst, in aller Öffentlichkeit ständig über Sex zu reden, bin ich wenigstens bei unseren Eltern aus dem Fokus heraus. Klingt doch gut, oder?“
Alexia wurde ernst. „Die beiden werden die Krise kriegen, oder?“
„Exakt.“
Alexia hatte schon als kleines Mädchen einige Dinge mit Sicherheit gewusst. Zum einen, dass sie anders war als andere. Sie war intelligenter und schneller. Und sie passte nirgendwo richtig dazu. Doch die wichtigste und schmerzlichste Erkenntnis war, dass ihr Vater sie niemals lieben würde.
Mit 13 hatte sie dann den Entschluss gefasst, nicht mehr überall die Streberin zu sein. Sie hatte die Schule geschwänzt, sich mit Fast Food und Zucker vollgestopft und alles versucht, um den inneren Schmerz zu betäuben. Doch bis heute war sie sich nicht sicher, ob ihr Vater es jemals auch nur mitbekommen hatte.
Mit 16 Jahren war sie schließlich betrunken und halb nackt von der Militärpolizei auf dem Stützpunkt aufgegriffen worden, mit einem dreizehn Jahre älteren Offizier. Ihr Vater war außer sich gewesen. Mit eisiger Stimme hatte er ihr prophezeit, dass, sollte sie noch ein einziges Mal über die Stränge schlagen, er sie aus dem Haus jagen und sie kein Mitglied seiner Familie mehr sein würde. Alexia hatte nur mit den Schultern gezuckt. Die Meinung ihres Vaters war ihr ohnehin längst egal gewesen. Und als hätte er genau das von ihr erwartet, war seine Antwort nur ein stummes Nicken.
Kurz darauf schickte er Michael auf eine Schule in Europa.
Ihren Bruder. Den einzigen Menschen, dem sie wirklich etwas bedeutete, der sie liebte und akzeptierte, wie sie eben war. Und aus dessen Leben ihr Vater sie am liebsten vollkommen verbannt hätte.
Ja. Der Admiral war furchterregend.
„Mach dir keine Sorgen“, sagte Michael leise, als wüsste er genau, was in ihr
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