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1147 - Zirkel der Untoten

1147 - Zirkel der Untoten

Titel: 1147 - Zirkel der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie stand reglos da und starrte uns nur an. Den Mund hielt sie leicht offen, als sollte jeden Augenblick ein gackerndes Gelächter aus der Kehle fliehen. Die Hände zuckten nervös, und ihre Augen waren verdreht.
    Auf dem in der Nähe stehenden Schreibtisch lag der Hörer neben dem Telefon. Soweit Suko und ich mitbekommen hatten, war die Frau dabei gewesen, zu telefonieren. Sie hatte ihre Anweisungen erhalten. Wahrscheinlich durch ihren Chef, den Anwalt Justin Page. Er musste ihr befohlen haben, nach dem Brieföffner zu greifen, um ihn in die Kehle zu stoßen.
    Das hatte sie getan, und sie war nicht gestorben. Nicht zusammengebrochen. Sie schwankte nicht einmal. Diese Frau lebte, obwohl der Brieföffner in der Kehle steckte.
    Weshalb sie die Augen verdreht hatte, wussten wir nicht. Möglicherweise fühlte sie sich dabei sogar sehr wohl. Sie genoss es, etwas anderes zu sein, denn ein Mensch war sie in unseren Augen nicht mehr, auch wenn sie äußerlich so aussah.
    »Der neue Typ Zombie«, flüsterte Suko mir zu.
    »Eben. Zombie 2000!«
    So hatten wir die Untoten getauft, mit denen wir es zu, tun bekommen hatten. Sie waren anders, perfekter. Es waren nicht mehr die bleichen lebenden Leichen, die durch die Dunkelheit auf der Suche nach Opfern irrten. Hier stand uns ein Typ einer völlig neuen Zombie-Generation gegenüber.
    Das nahmen wir noch hin, ohne große Nachfragen zu stellen. Dann allerdings kam etwas anderes hinzu. Es war uns ein Rätsel, wie diese Frau dazu hatte werden können. Und auch, wie die vier Männer es geworden waren, die sich in einem Zirkel zusammengeschlossen hatten. Gewissermaßen die neuen Ur-Zombies. Da musste es ein Geheimnis geben, dem wir unbedingt auf den Grund gehen wollten. Die Spur hatten wir aufgenommen, aber der Weg zum Ziel war noch weit.
    Langsam zog Suko seine Peitsche hervor. Ich sah es aus dem Augenwinkel und atmete innerlich auf.
    Mochten die Zombies zwar neu sein, die alten Waffen funktionierten auch bei ihnen. Wie eben die Peitsche oder eine geweihte Silberkugel, mit der wir sie zur Hölle schicken konnten.
    Suko schlug den Kreis. Die drei Riemen glitten aus der Öffnung. Dabei ließen wir die Frau nicht aus den Augen. Sie wirkte wie jemand, der sich mit dem neuen Schicksal erst noch abfinden musste.
    Zurechtkommen, hieß jetzt ihre Devise.
    Sie reckte den Kopf. Der Brieföffner bewegte sich etwas, blieb aber weiterhin im Hals stecken und rutschte nicht nach vorn. Er wippte nur ein wenig, das war alles. Es war nicht viel Blut aus der Wunde geflossen. Eine rote Spur hatte sich um die Wunde herum ausgebreitet und sah aus wie klebrige Farbe.
    »Noch nicht angreifen«, flüsterte ich Suko zu.
    »Das hatte ich auch nicht vor.«
    Wir waren beide gespannt darauf, wie die Unperson reagieren würde. Als wir sie vor knapp einer halben Stunde beim Betreten der Kanzlei kennen gelernt hatten, war sie uns als perfekte Vorzimmerlady begegnet. Das hatte sich jetzt geändert. Sie war zu einem Monstrum auf zwei Beinen geworden, und wahrscheinlich würde in ihr auch eine gewisse Gier erwachen. Die Gier nach Menschen, denn da wichen auch die neuen Zombies nicht groß von den alten ab.
    Sie ging jetzt.
    Es war ein erster, leicht zögernder Schritt, und sie schleifte dabei mit dem Fuß über den Boden.
    Hinzu kam das leichte Schwanken und das schnelle Abstützen an der Schreibtischkante. Sie fiel nicht hin, sie rutschte nicht aus, sie ging sogar den zweiten Schritt und war diesmal sicherer. Auf uns war sie fixiert. Der Blick der starren Augen ließ uns nicht los. Sie wusste genau, wer ihre Feinde waren. Bei jedem Schritt erholte sie sich, und sie schob den Oberkörper dabei ruckweise nach vorn.
    Jedes Mal wippte der goldene Brieföffner in ihrem Hals, aber er fiel nicht zu Boden. Er steckte einfach zu tief darin. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn er am Nacken wieder zum Vorschein gekommen wäre.
    Hier war alles völlig anders. Das Leben hatte sich umgekehrt. Ein derartiger Anblick inmitten einer völlig normalen Umgebung, die perfekt gestylt war, konnte oft schlimmer sein, als eine Anzahl blutgieriger Monster in nebelumwaberten Kratern.
    »Laß sie mir, John.«
    »Ja.« Ich ging von Suko weg. Ich wollte ihn nicht stören und stellte mich an den Schreibtisch. Mit einem Griff hatte ich den Telefonhörer aufgenommen. Ich ging davon aus, dass der andere Gesprächspartner noch wartete. Ich war etwas enttäuscht, als ich keine Stimme hörte. Trotzdem wusste ich, dass er noch wartete und niemand anderer

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