Tiffany Sexy Band 73
ihrer Überraschung brachte er ihr die Dose und öffnete sie sogar, als sie hilflos auf ihre feuchten Nägel blickte. „Ein Glas für Sie?“
„Nein, danke.“
Er nickte und ging zurück zu seinem Bett, stopfte sich ein paar Kissen in den Rücken und öffnete seine eigene Bierdose.
„Sind Sie wirklich Polizist?“
Statt einer Antwort zog er seine Dienstmarke aus der Tasche. Emily erhob sich, um sie sich genauer anzusehen. Die Marke verriet ihr, dass er tatsächlich bei der Polizei war und aus Oregon kam. „Sergeant Jonah Betts“, las sie laut.
Er streckte ihr die Hand hin. „Sehr erfreut, Miss Saunders.“
Das war so absurd, dass sie lachen musste. „Ebenfalls.“ Sie schüttelten sich die Hand. Sein Händedruck war fest und warm, und sie bemerkte, dass er darauf achtete, nicht ihre frisch lackierten Nägel zu berühren. „Und Sie können mich Emily nennen.“
„Schön. Wie war Ihr Tag, Emily?“
Sie kehrte zum Schreibtisch zurück und lackierte ihren kleinen Fingernagel, während sie antwortete. „Es war ein sehr merkwürdiger Tag. Und nicht nur wegen der Wanzen heute Morgen. Ich war bei Wal-Mart in Klamotten, in denen ich lieber nicht gesehen worden wäre.“
Er nickte verstehend. „Ich erinnere mich. Das war wohl nicht Ihr üblicher Look heute Morgen.“
„Nein. Und natürlich lief ich jemandem über den Weg, den ich vor Jahren kannte, einer Frau mit einem großen Mundwerk, die eine Freundin der Cousine ist, die morgen heiratet.“ Emily schraubte das Nagellackfläschchen zu und blies auf ihre Fingerspitzen. „Sie sah mich in dem entzückenden Outfit und konnte die Geschichte nicht für sich behalten. Beim Lunch heute Mittag bot mein Dad mir an, mir Geld zu leihen, meine Mutter meinte, sie könne sich an den Kosten für mein Brautjungfernkleid beteiligen, und meine Tante will mich mit meinem Cousin dritten Grades Buddy zusammenbringen, der Kieferorthopäde ist.“
„Warum haben Sie der neugierigen Verwandtschaft nichts von den Bettwanzen erzählt?“
„Weil ich in diesem Hotel wohne, um nicht irgendwo bei Verwandten einquartiert zu werden. Meine Familie feiert große Hochzeiten, deshalb würde ich das Wohn- oder Gästezimmer nicht einmal für mich allein haben. Es wäre wie eine einwöchige Pyjamaparty auf miserablen Matratzen mit Leuten, die ich fast nicht kenne.“
„Und da haben Sie stattdessen mich gewählt.“
„Sie würden sich nicht geschmeichelt fühlen, wenn Sie meine Familie kennen würden“, erwiderte sie seufzend. „Außerdem zieht morgen vielleicht jemand aus, und dann bekomme ich ein anderes Zimmer. Aber in einem dieser Wohnzimmer? Da würde ich die ganze Woche festsitzen.“
„Was tun Sie beruflich?“
„Ich bin Massagetherapeutin und führe eine Wellnessklinik. Wir beschäftigen Naturheilkundler, einen Chiropraktiker, eine Ernährungsberaterin und einen auf traditionelle chinesische Medizin spezialisierten Arzt. Wir sind ein super Team.“
„Cool“, sagte er, doch seinem Ton war zu entnehmen, dass er von alternativer Medizin nicht sehr viel hielt.
„Es macht mir Spaß.“
„Und da Ihre Tante Sie mit Cousin Buddy zusammenbringen will, sind Sie noch Single, nehme ich an?“
„Und das sehr gern“, informierte sie ihn. Nach einem Tag voller Mitgefühl für ihren Junggesellinnenstatus war sie ziemlich streitbar.
Er hob so schnell die Hände, dass sie das Bier in seiner Dose schwappen hörte. „Hey, ich bin auch Single. Ich weiß, wovon Sie reden.“
Sie warf ihm einen neugierigen Blick zu. Ob auch Männer unter diesen ungenierten Anspielungen zu leiden hatten? „Versucht Ihre Familie auch bei jeder Gelegenheit, Sie mit irgendjemand zu verkuppeln?“
Er trank einen Schluck Bier und nickte. „Mehr meine Freunde. Ich bin der Letzte von uns, der noch ein freier Mann ist. Und daran wird sich auch nichts ändern.“
Emily hob ihr Bier zu einem Toast. „Auf die Freiheit.“
Beide tranken. „Möchten Sie fernsehen?“, fragte er dann.
„Klar.“ Alles, was sie von der kommenden Woche ablenken würde, war ihr mehr als recht.
Während sie eine zweite Schicht Nagellack auftrug, begann er durch die Kanäle zu zappen. Schließlich fand er einen mit Nachrichten, und Emily ging gerade zu ihrem Bett, um den Fernseher sehen zu können, als es klopfte.
„Was ist denn nun schon wieder?“
„Könnten Sie bitte …?“ Sie war näher an der Tür, aber ihre Fingernägel waren noch nicht trocken. „Vielleicht haben sie noch ein Zimmer gefunden.“
Er rappelte
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