Tiffany Sexy Band 73
eine Brautjungfer gewesen.“ Sie wünschte, sie hätte sich nicht umgedreht, denn nun war sie auf Augenhöhe mit Jonahs fabelhaften Bauchmuskeln und dem Bund seiner grauen Trainingshose. Sie konnte ihn sogar riechen. Er roch wie ein Sportler, nach sauberem Schweiß und hartem Training. Wenn sie mit ihren Händen über seinen Körper striche, würden sich seine Muskeln noch ganz warm und locker von der Anstrengung anfühlen.
„Gut geraten.“ Er klang belustigt.
„Zu meinen Aufgaben gehört es, bei all den kleinen Details zu helfen.“ Sie blickte auf den Stapel Karten, die noch darauf warteten, beschrieben zu werden, und log schamlos: „Es macht mir auch gar nichts aus.“
„Aha. Wenn ich dir das mal glauben soll.“
„Sicher. Ich verpasse nur ein weiteres Überraschungsessen. Und die Auswahl der peinlichen Baby- und Kindheitsfotos, die mit einem Projektor bei der Rezeption gezeigt werden sollen. Die Kärtchen auszufüllen ist mir ehrlich lieber.“
„Sobald ich umgezogen bin, gehe ich mit ein paar der Jungs eine Pizza essen. Möchtest du mitkommen?“
Emily war aufrichtig erstaunt über das Angebot. „Vielen Dank“, sagte sie lächelnd, „aber wenn ich nicht weitermache, werde ich nie fertig. Außerdem habe ich Joghurt und ein paar Müsliriegel, falls ich hungrig werde. Das genügt.“
„Wie du meinst.“ Dann ging er ins Bad, und kurz darauf hörte sie die Dusche rauschen.
Drei Platzkarten später kam er wieder heraus, frisch rasiert und nach Shampoo und Seife duftend. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er nur ein Handtuch um die Taille trug, und dass das Haar seiner Unterschenkel dunkel war und seine großen Füße feuchte Spuren auf dem Teppich hinterließen.
Als er an ihr vorbei war, erlaubte sie sich einen raschen Blick auf seine Hinteransicht, mit der Begründung, dass eine schwer arbeitende Kalligraphin ab und zu eine kleine Belohnung brauchte. Sie war froh über die Feststellung, dass sein Rücken glatt und unbehaart war. Seinen Muskeln nach zu schließen tat er mehr als Hockeyspielen, um in Form zu bleiben.
„Was macht dein Bein?“
„Ich habe die Dehnübungen gemacht, die du mir empfohlen hast. Danach ging es ganz gut heute.“
„Gut. Dann mach sie weiter. Mindestens dreimal täglich.“
„Ja, Doc.“
Zwei Minuten später war er auf dem Weg zur Tür. „Bist du sicher, dass du nicht mitkommen willst?“
„Nein. Aber ich wünsche dir viel Spaß.“
„Na schön. Bis später dann.“
Emily strich einen Namen auf der Liste durch und versuchte, sich nicht zu ärgern, als sie mit dem nächsten weitermachte. Vielleicht wäre es ganz lustig gewesen, mit einer Gruppe Hockeyspieler Pizza essen zu gehen. Na ja, das war eher fraglich, aber vielleicht wäre sie ja gern zum Joggen oder ins Kino gegangen. Doch nichts davon war möglich, solange sie mit ihrer Schönschreibarbeit an diesen Schreibtisch gefesselt war.
„Du hast so eine schöne Handschrift“, hatte ihre Tante ihr geschmeichelt, als sie ihr die Aufgabe übertragen hatte.
„Emily ist so eine große Hilfe“, hatte ihre Mutter ihrer Tante beigepflichtet. „So zuverlässig.“
Vielleicht war sie es leid, zuverlässig zu sein. Der Gedanke, den ganzen Stapel Karten in den Papierkorb zu werfen, brachte ein Lächeln auf ihr Gesicht, aber da sie so etwas natürlich niemals tun würde, streckte sie ihre verkrampften Finger und machte sich wieder an die Arbeit.
Und als Jonah zwei Stunden später zurückkehrte, war sie noch immer nicht fertig.
Die Tür öffnete sich krachend. Zuerst dachte Emily, er sei betrunken, aber dann begann sie einzusehen, dass Jonah einfach nur ein geräuschvoller Mensch war und es vermutlich nichts gab, was er leise tat. „Bist du immer noch dabei?“ Selbst seine Stimme klang unnötig laut in dem so stillen Zimmer.
„Es sind nur noch zehn“, sagte sie und registrierte plötzlich den ganz erstaunlichen Geruch, der mit ihrem Zimmerkameraden hereingekommen war. Ihr lief schon das Wasser im Mund zusammen, bevor ihr Verstand die Quelle des Geruchs erkannte.
Als sie sich umdrehte, hielt er ihr eine viereckige Schachtel hin. „Für dich.“
Hätte er ihr Rosen – nein, Diamanten – mitgebracht, hätte sie nicht dankbarer sein können.
„Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe“, seufzte sie. Als er die Schachtel auf den Schreibtisch stellen wollte, protestierte sie jedoch entsetzt. „Nein! Es darf kein Fett auf die Karten kommen. Stell sie auf das Bett. Ich wasche mir nur die Hände und
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